Wie fühlen sich eineiige Zwillinge im Alltag? Interview mit Lisas zehnjährigen Jungs

Ihr Lieben, manchmal ist es ja toll, einen Vorwand zu haben, um bei den Kindern mal genauer nachzuhorchen, wie es ihnen gerade in ihrer Situation ergeht.

Ich selbst habe keine Zwillingsschwester, kann mich selbst also kaum in ihre Lage versetzen. So kam mir die Idee, unsere Zwillingsjungs einfach mal getrennt voneinander zu interviewen. Wie geht es ihnen in ihrem Leben als Zwilling? Schaut mal, was beide unabhängig voneinander geantwortet haben…
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INTERVIEW MIT ZWILLING 2, zwei Minuten jünger als sein Bruder:

Du bist eineiiger Zwilling. Was ist für dich besonders daran?
Einen Klon zu haben.
Was meinst du damit?
Na, dass er genauso aussieht wie ich…
Findest du das gut oder eher nicht so?
Das ist gut.
Warum?
Weil man dann immer jemanden zum Fußballspielen hat.
Gibt es denn auch doofe Seiten am Zwillingssein?
Ja, das Prügeln.
Um was geht es denn da meistens?
Wer der Beste ist.
Und wer ist das meistens?
Ich.
(Sorry, ich muss kurz lachen)
Hast du dir schon mal gewünscht, kein Zwilling zu sein?
Ja. Aber selten.
Wann?
In strittigen Situationen.
Und wann empfindest du euer Zwillingssein als Vorteil?
Wenn wir uns nicht prügeln. Man hat halt immer einen an seiner Seite, ist immer zu zweit, zum Beispiel bei den Hausaufgaben oder auf dem Schulweg.
Worin seid ihr euch denn besonders ähnlich?
Im Gesicht.
Und vom Charakter her?
Wir sind beide total fußballverrückt.
Und worin seid ihr total unterschiedlich?
In der Frauenwahl!
Echt?
Ja! 
Da kommt ihr euch also schon mal nicht in die Quere?
Nö.
Könntest du dir ein Leben ohne deinen Zwilling vorstellen?
Nö.
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INTERVIEW MIT ZWILLING 1, zwei Minuten älter als sein Bruder:

Du bist eineiiger Zwilling. Was ist für dich besonders daran?
Dass ich immer jemanden bei mir hab.
Was meinst du damit?
Dass ich nie allein bin…
Findest du das nicht auch mal nervig?
Doch, auch oft.
Was nervt dich dann?
Also ich muss immer alles mit ihm zusammen machen. Man ist nie allein, wenn mal ein Freund zu Besuch kommt. Das ist schon manchmal blöd. 
(Anmerkung der Mama: Er könnte natürlich in sein eigenes Zimmer, das nutzt er aber nicht…;-))
Welche Vorteile hat es denn, ein Zwilling zu sein?
Wir können immer zusammen Fußball spielen.
Gibt es denn auch doofe Seiten am Zwillingssein?
Klar, wir müssen immer miteinander zurechtkommen.
Klappt das?
Nee, nicht immer. Dann streiten wir uns.
Um was geht es denn da meistens?
Wer der Bessere ist.
Und wer ist das meistens?
Was soll ich darauf jetzt antworten? (grinst)
Hast du dir schon mal gewünscht, kein Zwilling zu sein?
Ja.
Wann?
Wenn ich mal nicht alles teilen will. Ich will kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich ihn zum Beispiel im Sportunterricht mal nicht in mein Team wähle. Denn jeder ist ja anders, nur wir nicht, wir sind gleich.
Und wann empfindest du euer Zwillingssein als Vorteil?
Wenn man zusammen etwas erreichen kann. Fußballspiele gemeinsam gewinnen zum Beispiel.
Worin seid ihr euch denn besonders ähnlich?
Im Körperbau.
Und vom Charakter her?
Wir interessieren uns für Fußball und sind Fans vom gleichen Bundesliga-Verein.
Und worin seid ihr total unterschiedlich?
Der eine ist so hinten sitzend und zuhörend. Der andere sitzt vorn und braucht mehr Aufmerksamkeit.
Und das bist du?
Ja! 
Könntest du dir ein Leben ohne deinen Zwilling vorstellen?
In manchen Situationen wünsch ichs mir, aber eigentlich: Nein.


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