Nachhaltiger und bezahlbarer Familienurlaub: Ein Holland-Wochenende im Stayokay Hostel

Es ist ja gar nicht so leicht, eine bezahlbare Unterkunft für eine fünfköpfige Familie zu finden, um mal rauszukommen. Oft müssen wir dann gleich zwei Zimmer nehmen, weil nur vier Betten pro Zimmer vorhanden sind – und das geht dann nicht nur ins Geld, ich finde es auch einfach schade, die Familie trennen zu müssen, wenn man schon mal dien Chance hat, miteinander Zeit zu verbringen.

Da wir sehr gern auch mal einfach übers Wochenende wegfahren, sind wir also immer auf der Suche nach guten Möglichkeiten. Für uns, die wir in der Nähe von Köln wohnen, bieten sich die Niederlande natürlich super als Ferienort an.

Nur zwei Stunden Fahrt und schon sprechen die Menschen anders, sieht die Landschaft anders aus und ist das Essen mit Chocomel und Frikandellen ein anderes. Man ist sofort komplett aus dem eigentlichen Alltag raus. Und genau so ein Wochenende haben wir nun in Holland verbracht – und zwar im Stayokay Hostel in Gorssel.

Die Stayokay Hostels haben es sich zur Aufgabe gemacht, Familien oder Schulklassen oder Sportmannschaften einen bezahlbaren Aufenthalt an einem besonderen Ort zu ermöglichen, dabei aber auf Nachhaltigkeit und Style zu achten. Die perfekte Kombi also, um mit gutem Gewissen mal rauszukommen. Es gibt gemischte Unterbringungen oder Familienunterkünfte, ganz nach Belieben.

Nun fragt ihr euch vielleicht: Warum Gorssel? Stayokay hat immerhin 22 Häuser an verschiedenen besonderen Orten über ganz Holland verteilt, etwa im Naturpark Biesbosch, in Utrecht, Rotterdam oder im Vondelpark in Amsterdam…

Dieses hier liegt in der Achterhoek Region zwischen den Städten Zutphen und Deventer. Das sagt vielleicht nicht jedem auf Anhieb etwas, aber genau das war unser Gedanke dahinter. Nicht nur gefiel uns die Jagd-Lodge im norwegischen Style als Haupthaus (das übrigens einst der niederländischen Königsfamilie gehörte) inmitten der Natur, nein, wir wollten auch einfach mal richtig ursprünglich niederländische Ferien.

Tatsächlich haben wir an dem gesamten Wochenende nur eine einzige deutsche Familie getroffen, alle anderen waren holländische Gäste: Eine Gruppe von Müttern, die ein Wochenende für sich und ohne Familien verbrachten, eine Fußballmannschaft, die am Sonntagmorgen ein Turnier in der Gegend spielte, eine Vätertruppe mit Kindern. Bunt gemischt, aber allesamt inländische Gäste. Herrlich! Die Speise- und Landkarten allesamt auf Niederländisch, so dass man sich wirklich wie im Urlaub fühlte.

Das Hostel ist frisch saniert und wiedereröffnet und wir teilten uns ein kleines Häuschen, ähnlich einer Doppelhaushälfte mit einer weiteren Familie. In unserer Hälfte gab es Stockbetten für vier Personen unten und ein Ehebett auf der hölzernen Empore oben.

Wir konnten also anders als in anderen Unterkünften einfach mal alle in der gleichen Location schlafen.

Und wir hatten solches Glück mit dem Wetter! Wir testeten nicht zuerst den Spielplatz direkt vor unserem Haus, nein, nachdem wir uns kurz die „ecofriendly“ Wikkelhouses angeschaut hatten, also die stylischen Häuschen, die komplett aus recycelbarem Karton bestehen (nächstes Mal müssen wir unbedingt mal die ausprobieren!), ging es sofort mit dem Fahrrad ins nächste Dorf, um dort eine Portion Frietjes zu essen…

Die Fahrradwege sind ja hier sowas von fantastisch ausgebaut, dass man sich gut und gern mit der ganzen Familie aufs Rad schwingen kann.

Am Abend aßen wir bei uns am Hostel zu Abend, um dann noch nach Deventer in die nächste große Stadt aufzubrechen. Ein Traum für die Kids, denn hier fand grad eine riesige Kirmes statt. Sie durften Dosen werfen, durch ein Labyrinthhaus irren und Mama bekam am Ende noch ein Kaltgetränk in einer Bar an der Ijssel bei Sonnuntergang. WAR das schön.

Der nächste Tag begann bei Traumwetter mit einem Frühstücksbuffet, das wir draußen auf der Terrasse vor dem norwegischen Jagdhaus zu uns nehmen konnten und führte uns schließlich über Feldwege zu einer Kartbahn samt Kletterpark. Ein Traum für unsere Aktivkinder, von dem sie noch lange zehren werden, wie sie immer wieder bekräftigten.

Wir nahmen einen Snack in einer Wald- und Wiesen-Bar und brachen von dort aus nach Appeldoorn auf. Zum Shopping, denn die Kinder sind mal wieder gewachsen und wow, hier war alles deutlich günstiger als bei uns. Überhaupt stellten wir fest: So viel Style, so gute Ideen. Ach, wir fühlten uns wohl.

Am Abend aßen wir wieder in unserem Hostel und fuhren dann in ein Dorf, das angeblich ein Lokal beherbergen sollte, in dem das Champions League-Finale gezeigt würde. Und siehe da, wir wurden fündig. Auch hier behandelte man uns so nett, dass wir am liebsten ganz geblieben wären.

Der Sonntag war dann der Tag des Abschieds, wir schauten noch einmal auf den Reitplatz direkt vorm Hostel, stiegen noch ein letztes Mal auf unsere Räder, die uns so viel Freiheit bescherten (Radfahren geht im Bergischen bei uns nicht sooo gut). Wir sagten Tschüss und steuerten noch Arnhem an, wo wir einen Mittagssnack zur Stärkung für unsere Rückkehr zu uns nehmen wollten.

Ein Urlaub im holländischen Nirgendwo. Ein Wochenende mal komplett raus und runtergebeamt. Wir haben es geliebt und es hat uns als Familie total gutgetan. Danke an Stayokay Hostels für diese Möglichkeit. Ohne euch hätten wir diese Gegend wohl nie kennengelernt. Ein absoluter Geheimtipp, den wir aber natürlich gern an euch weitergeben…

 


2 comments

  1. +1
    Von mir auch eine Empfehlung für Stayokay, wobei das dann ja leider kein Geheimtipp mehr ist 😉
    Bei Domburg logiert man in einer alten Wasserburg. Innen sehr bescheidener Hostelcharakter, aber tolles Frühstücksbüffet, sehr freundliche Mitarbeiter und die Lage ist der Hammer.
    Haben es Anfang des Jahres für einen spontanen Wochenendtrip entdeckt und waren begeistert, direkt am Meer so eine günstige Unterkunft zu bekommen. Wenn man im Zimmer keinen besonderen Komfort benötigt und sich nicht zu schade ist, die Betten selber zu beziehen, ist es wirklich eine prima Location gerade für Familien mit viele n Kindern.

    1. Danke
      Absolut! Die Locations sind super! Und wir brauchen mit den Kindern tatsächlich keinen Superluxus, sondern freundliche Menschen um uns herum. Das passt also super!

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