Lockdown: So geht es uns gerade

LISA: Ja, es war keine Überraschung, dass aus dem Lockdown light ein harter werden würde und dennoch füllten sich bei mir während der Pressekonferenz wieder die Tränendrüsen. Weil es für mich gefühlt schon seit Wochen ein Zu-wenig an allem war. Zu wenig Freunde, zu wenig Zeit für mich, zu wenig Abschalten, zu wenig Ablenkung, zu wenig Leichtigkeit. Und jetzt sollte es also wieder NOCH mehr Einschränkungen geben? Noch weniger Ich in all dem Wir? 

Ich war mir am Sonntag nicht sicher, das noch einmal packen zu können. Noch einen harten Lockdown, noch einmal zurückgeworfen, alleingelassen mit all den Anforderungen und Aufgaben. Die vielen Schulmails, die vielen Unsicherheiten, kein ungestörtes Arbeiten mehr, nicht mehr aus dem Haus können. Aus dem Zuhause, das mir eh schon so aus dem Hals raushängt, weil ich immer im Homeoffice arbeite, aber sonst auch mal eine Dienstreise oder ein Reportagetermin außerhalb möglich waren oder einfach den Kindern beim Fußballspielen zuschauen. 

Zuhause, das ist für mich immer auch Arbeit. Für den Job, den Haushalt oder die Kinder. Andere können sich zu Hause hervorragend entspannen. Ich kann das vor allem außerhalb meines Zuhauses. Wenn ich mal was anderes erlebe…

…Ich erlebe aber nichts anderes mehr.  

Wir haben uns auch in den letzten Wochen schon unglaublich eingeschränkt. Kein Sport mehr, kein Hobby, keine Abendessen oder Freundetreffen in größeren Gruppen. Wenn ich rausgehe, gehe ich allein durch den Wald. Mir reicht das auf Dauer aber nicht. Zurück zu Hause dann Kinder- und Geschwisterexplosionen, manchmal erinnert das hier an ein Nahkampfgebiet. Dreimal Pubertät heißt eben auch: Dreimal sich lösen wollen. Und das aber grad nicht können. Weil Freunde nicht mehr erlaubt sind. Alles wird diskutiert. Mit uns. Miteinander. Es schlaucht. Bei aller Liebe erschöpft das eben auch. 

Es mutet an, als müssten wir als Eltern immerzu funktionieren, immer Gas geben auf allen Ebenen, aber es fehlt eben an Tankstellen! Da sind keine Highlights wie Hochzeiten oder Geburtstage oder Urlaube. Da sind keine Abwechslungen, nur zermürbende Routine und Hamsterrad. Und wann das alles vorbei sein soll ist ungewiss. 

Ich glaube mittlerweile nicht mehr an Termine. An 11. Januare. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kinder Mitte Januar wieder zur Schule gehen. Ich weiß nicht, wann wir dann Geld verdienen sollen. Ich weiß aber auch nicht, wann wir dann Kraft tanken sollen. Wir alle, die wir alle unterschiedliche Päckchen zu tragen haben, aber alle zusammen in dieser Pandemie festsitzen. Ich hab einfach keinen Bock mehr auf Corona. Ich will jetzt gern mein altes Leben zurück. Für mich. Und für alle anderen.

KATHARINA: Das Dèjá-vu trifft mich mit dem Vorschlaghammer auf dem Kitaflur. Ich schiebe meine kleine Tochter in den Gruppenraum, murmle etwas in meine Maske, dann verlasse ich das Gebäude fluchtartig, weil mir die Tränen in die Augen schießen. 

„Wer weiß, wann wir uns dann wieder sehen“, hatte die andere Mutter auf dem Flur gesagt und das war mein Knackpunkt. Diesen Satz hatte ich am letzten Tag vor dem ersten Lockdown so oft gehört. Damals war ich noch voller Hoffnung, dass der ganze Spuk vorbei nach Ostern ist. 

Heute, Monate später, bin ich schlauer. Nichts ist vorbei. Wir stecken bis zum Hals drin. Dass am 10.1. wieder Normalität einkehrt, glaube ich nicht. Ich bin nicht mehr nur hoffnungsvoll, sondern realistisch.. 

Auch die Kinder haben dazu gelernt. Sie wissen, dass sie in den nächsten Wochen wieder nicht zur Schule, zu den Hobbys, zu ihren Freunden dürfen. Sie wissen, was auf sie zukommt. Sie schlucken die Enttäuschung darüber runter runter und sind tapfer. Wie so oft im letzten Jahr. 

Gestern hatte meine Große Geburtstag. Ihr größter Wusch war, dass sie da noch zur Schule gehen und Muffins an ihre Freunde verteilen kann. Wir freuen uns alle sehr, dass das noch geklappt hat. Es war ein anderer Geburtstag. Aber er war auch sehr schön.

Wie ich mich fühle? Nach der Kita habe ich im Auto schlimm geheult. Dann gings wieder. Manchmal erwische ich mich, dass ich denke: Was, wenn das alles nie vorbei geht? Was, wenn meine Kinder so aufwachsen müssen?

Ich denke viel über mich und meine Erwartungen nach. Über Dinge, die ich für selbstverständlich gehalten habe. Darüber, was für mich wirklich wichtig ist. Darüber, was bei uns in der Familie gut läuft und wo die Punkte sind, über die wir immer wieder stolpern. 

Am Abend lesen wir „Weihnachten im Mövenweg“. Die Kinder dort gehen auf einen Weihnachtsmarkt, haben Adventsfeiern in den Schulen und Musikvorspiele. Krass, denke ich, all das fällt dieses Jahr aus. Alles nicht lebensnotwendig, aber es hat vielen Leuten viel Licht und Freude gebracht. Also doch sehr wichtig. 

Im Frühjahr haben alle Bananenbrot auf Instagram gebacken, jetzt werden Kerzen gefärbt und Wichteltüren angebracht. Wir essen nur Plätzchen und ich trinke zu viel Rotwein. 

Auch diese Zeit wird vorbei gehen. Das hoffe ich. Und irgendwann werden wir zusammen sitzen, von diesem seltsamen Jahr erzählen, von dem Weihnachten, das so anders war. Und dann wird es sich anfühlen, als sei es nur ein schlechter Traum gewesen. Weil die Welt dann wieder eine andere ist. 

Bis dahin, Kopf einziehen und durchhalten, die Maßnahmen sind wichtig und richtig.

Ihr seid nicht allein. Wir sind da. 


52 comments

  1. Danke, dass ihr meinen Update-Wunsch aufgenommen habt.
    Ich habe gestern auch beim Vorlesen der Gute-Nacht-Geschichte geweint: Schlittschuhlaufen geht auch nicht in diesem Jahr.
    Mir hilft die Sicht, wie gesund wir sind und Platz haben usw. immer nur sehr kurz und nur auf der Verstandesebene. Die Gefühle erreicht das nicht. Es fehlen verlässliche Punkte, auf die ich mich freuen kann. Wenigstens im engen Corona-Rahmen. Jeder kleinste Rückschlag zeigt, dass kein Puffer mehr da ist.
    Advent heißt warten und nie haben wir mehr auf Erlösung gewartet als in diesem Jahr. Lasst uns die Hoffnung nicht aus dem Auge verlieren!

    1. Zugebenerweise nach einer Flasche Wein mit meinem Mann frage ich mich: Warum nur haben nur wir Eltern ihre Kinder in diesem Lockdown wieder zu Hause? Die, die so gut wie nie hospitalisiert werden wegen Corona, die also das Gesundheitssystem nicht belasten? Warum müssen nicht auch alle Angehörigen ihre alten Verwandten aus den Heimen nach Hause holen, die zu fast 50% im Krankenhaus landen bei einer Infektion? Die, bei denen es nicht geschafft wird, dass ihre Einrichtungen effektiv durch tägliche Tests geschützt werden? Die, die sich nach Zuwendung sehnen, die nichts mehr als die Einsamkeit in ihren Heimzimmern fürchten? Das wäre doch mal die richtige Geste zu Weihnachten! Nächstenliebe und jeder für sich trägt die Verantwortung… da würden sich sicher ganz viele mehr an die Kontaktbeschränkungen halten, ihre Kinder zu Hause halten, denn dann hätten sie es selber in der Hand ihre Großeltern oder Urgroßeltern zu schützen!!! Und für alle, die dadurch nicht arbeiten können gibt es 67% vom Nettogehalt Entschädigung nach dem Infektionsschutzgesetz…

    2. so geht es mir auch. natürlich geht es uns ( im vergleich ) sehr gut, ich noch in elternzeit, mein mann und der familienbetrieb haben mehr als genug arbeit. trotzdem geht es mir nicht gut. zu viel ungewissheit, wir können uns keine vorfreude auf zb schöne ausflüge haben, wir können nicht meine schwester und ihre familie besuchen, wir haben sowieso nur kleine ausflüge zb in den wald oder den wildpark gemacht , danach im wirtshaus einkehren und somit ist zumindest sonntags das essen kochen entfallen, ich wollte dieses jahr endlich mehr für mich machen, yoga oder schwimmen ausprobieren, die kleine will andere kinder sehen aber keine gruppen finden statt…..die liste ist endlos. und für mich oder uns ist das schlimm! ja klar haben andere ganz andere sorgen aber deswegen darf ich meine dennoch haben. und es ist verdammt anstrengend. mein sohn ist jetzt bis 10.01 zuhause und ich bräuchte es so sehr das er dort hin geht, das wir wenigstens diese eine konstante haben und ich vormittags „nur“ ein kind zuhause habe, dann schaffe ich da auch mehr und bin nicht den ganzen tag mit zwei kindern allein am rödeln….

  2. Liebe Lisa,
    ganz lieben Dank für den tollen Bericht. Ich fühle in allem mit! Auch das: „noch weniger Ich in all dem Wir “ macht mir wirklich zu schaffen. Ich bin einfach nur erschöpft.

    Liebe Katharina,
    danke für „Ihr seid nicht allein. Wir sind da“ – ich lese so gerne Eure ehrlichen Berichte!!

    Alles, alles Liebe für Euch!

    Liebe Grüße

  3. Ihr Lieben,
    wir leben in einer Pandemie. Eine Pandemie, die es bisher so nicht gab. Wahrscheinlich die schwierigste und einschneidendste Situation seit dem zweiten Weltkrieg. Wer die Nachrichten verfolgt muss eingestehen, dass die ganze Welt Kopf steht. Unsere Politik tut ihr bestes – davon bin ich überzeugt. Es werden Entscheidungen getroffen, die letztes Jahr noch für unmöglich gehalten wurden. Keiner hat ein Allheilmittel.
    Führungsaufgaben wahrzunehmen, Personal zu koordinieren und notwendige Versorgungsbereiche aufrecht zu erhalten ist derzeit ein Kraftakt, der einen niemals los lässt und einem dem Schlaf raubt. Die Angst vor einer Erkrankung der Mitarbeiter oder Quarantäne und damit der evtl. nicht mehr Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes auf der einen Seite, das Abwägen, inwieweit man seine Mitarbeiter/innen noch zusätzlich belasten kann/darf oder wann die Grenze erreicht ist, und demgegenüber der öffentliche Druck, dass weiterhin doch alles ziemlich reibungslos funktionieren soll.
    Schaut doch einmal in die Gesichter der Entscheider, kein Mensch ringt sich solche einschneidenden Maßnahmen einfach so ab. Ich möchte nicht in deren Haut stecken. Mir reicht Personal- und Gesundheits!verantwortung für 50 Mitarbeiter/innen.
    Es geht vor allem um die Einstellung eines jeden Einzelnen und um die Selbstverantwortung, die jeder einzelne von uns sich und der Gesellschaft gegenüber hat. Ich habe den Eindruck, das Ausmaß der Pandemie ist in vielen Köpfen nicht angekommen.
    Auch mir fehlen meine Eltern und Verwandten an Weihnachten. Auch mir fehlt der Alltag mit Freunden, das Unbeschwertsein, die Geselligkeit. Aber wir haben eine Verantwortung füreinander. Und deshalb sollten wir durchhalten. Je besser wir durchhalten, um so besser kommen wir durch den Winter. Er hat noch nicht einmal richtig angefangen, und die Intensivstationen sind schon voll.
    Bleibt alle gesund und passt aufeinander auf!

    1. Danke, Vera, volle Zustimmung! Meine Schwägerin ist Ärztin im Krankenhaus und sagt, freie Betten auf der Corona-Intensiv sind nur deswegen noch kein Problem, weil trotz aller Bemühungen so viele Patienten sterben. Andere Intensivpatienten (die gibt es ja auch noch!) können schon nicht mehr optimal versorgt werden. Für Patienten, Angehörige und nicht zuletzt auch für das Krankenhauspersonal, das wirklich alles gibt und den Kampf um das Leben der Patienten zu oft dann doch verliert, ist das eine furchtbare Situation. Und wer meint, Corona kann ihn nicht schlimm treffen – das weiß keiner im Vorhinein und jeder von uns kann davon abgesehen jederzeit wegen eines anderen Notfalls ins Krankenhaus müssen. Also müssen wir jetzt einfach alle die Zähne zusammenbeißen, so ätzend das ist, und so wenig Kontakte wie irgend möglich haben. Ich wünsche allen gutes Durchhalten und trotz allem eine schöne Vorweihnachtszeit.

  4. An alle, die auf meinen Kommentar geantwortet haben:

    Noch immer leben wir in einer Demokratie hinsichtlich Meinungsfreiheit und wie immer wird man runtergeputzt und gevierteilt, wenn man nicht die Meinung des Mainstream teilt. Tut mir leid, wenn manche das nicht hören wollen, aber wenn ich ehrlich bin, ist mir die Gesundheit, auch die seelische, meiner Familie wichtiger als die von Fremden. Mag egoistisch sein, ja, mag in euren Augen auch unverantwortlich sein, aber ich bin ehrlich und das können die meisten nicht mehr vertragen. Und wer zu sich selbst ehrlich ist, entscheidet im Zweifel auch für seine Lieben und gegen andere. Und das heißt nicht, dass ich mich nicht an die meisten „Regeln“ wie Maske etc. halte, aber wenn ich merke, dass meine Kinder durch die Kontaktbeschränkungen krank werden, dann steuere ich dagegen und lasse sie ihre Freunde treffen. Draußen, mit Frischluft, aber sie bleiben Kinder und keine kleinen Erwachsenen. Und interessanterweise habe ich noch keine Eltern gehört, die das verbieten, zumindest nicht in unserem Bekanntenkreis.

    1. An Ina:
      Du hast in deinem ursprünglichen Kommentar nichts von draußen treffen geschrieben…nehm ich dir auch nicht ab, dass sie sich nur draußen treffen;)
      Ich finde ehrlich sein und Meinungsfreiheit super-deshalb meine folgende Meinung: Das, was du da schreibst, ist tatsächlich egoistisch und asozial! Darf die Krankenschwester/Ärztin, die dich im Bedarfsfall behandelt, das auch zu ihrem Lebensprinzip machen? Ja? Prima, dann gibt’s auch keine überfüllten Krankenhäuser 😊

    2. Hallo Ina,
      natürlich darfst Du Deine Meinung haben, spricht Dir keiner ab. Es vierteilt Dich auch keiner dafür. Aber die anderen haben halt auch eine Meinung. Sich für seinen Egoismus zu preisen kommt halt nicht so gut an. Und ich finde: Du übersiehst eine wichtige Sache: je mehr Leute so denken und sich so verhalten wie Du, umso länger wird diese (sorry) Scheisse noch andauern. 3 Wochen echter, kompletter Lockdown, und das Virus wäre weg.

      1. An Lana: Nein, darf sie aufgrund ihrer Berufswahl sicher nicht, aber es ist nun auch mal ihr gewählter Job. Ich in meinem kann mir die Kunden auch nicht aussuchen, das ist nun mal so. Trotzdem liegt mir die Gesundheit meiner Kinder mehr am Herzen. Und tatsächlich treffen sie sich nur draußen, fahren Roller oder Fahrrad zusammen, aber sicher nicht mit Mundschutz und wahrscheinlich auch nicht immer mit 1,50 Metern Abstand…..Und auch nicht nur mit einem ausgewählten Freund, von solch einer Selektion halte ich bei Kindern nichts, denn es bleiben welche übrig, die dann niemanden mehr haben, das ist schlimm.

    3. Das ist auch wichtig. Selbst meine Kinderärztin sagte, dass wir festen Freunde für Kinder haben sollten. Also 1 pro Kind und nur mit diese.
      Sie erzählte von einer alleinerziehende Mutter mit einem Sohn, der im Frühjahr aus Angst viel zuHause waren und dadurch wurden sie krank. Soziale Kontakte sind so wichtig.
      Aber natürlich muss man darauf achten. Wir haben die Kontakte sehr reduziert, aber für Kinder eben nur diese Konakte.

    4. Ina, ich bin bei dir.
      Die seelische Gesundheit der Kinder aufs Spiel zu setzen, ist eine Schande. Meine Tochter ist vier Jahre, ein Einzelkind und wieder vier Wochen keine Kita nehmen sie schwer mit. Das macht mich so wütend und lässt mich verzweifeln.
      Aber Hauptsache es werden alle 100 Jahre alt in der westlichen Welt… Jetzt dürfen mich alle steinigen!

      1. PS: Ich denke in diesen Tagen besonders viel an die vielen (!) Kinder in unserem Land, die es Zuhause nicht so schön haben. Die Zuhause Gewalt erleben, Armut, wenig Platz, etc. Für diese Kinder sind Kita und Schule ein ganz wichtiger Anker (ich weiß das aus meiner eigenen Kindheit… ). Das Wohl dieser Kinder darf man auch in diesen Zeiten nicht vergessen. Schule und Kita zu schließen macht mich daher einfach fassungslos. Diese Entscheidung hätte es aus meiner Perspektive nicht geben dürfen. Corona darf nicht über allem anderen gestellt werden.

        Ich bin daher umso dankbarer, dass ich heute ein schönes Zuhause habe, eine tolle Ehe, eine wunderbare Familie. Wir werden es durch die Zeit schaffen. Zwar frustriert mich auch die Einsamkeit und vieles anderes fehlt im Moment, aber gleichzeitig weiß ich mein Leben derzeit sehr zu schätzen.

    5. Naja, dein nur für deine Lieben Sorgen ist auch kurzsichtig. Auch deine Lieben können sich anstecken und erkranken.doch irgendwie leichtsinnig?
      Und ja ich finde solche Einstellungen es egoistisch. Die Meinungsfreiheit gilt zudem nicht nur für dich. Auch andere sind frei in ihrer Meinung deine Meinung zu kommentieren. Interessant, dass du dies als runterputzen empfindest.

    6. wir machen das auch so. wir treffen meine schwägerin ( mit baby) und die beiden kindergartenfreunde von meinem sohn. draußen auf dem spielplatz. das ist für uns alle enorm wichtig und wenn es der seele gut geht kann auch der körper gesunder sein und widerstandsfähiger. und nicht nur die kinder brauchen das sondern ich auch. da hat jeder der einkaufen geht oder arbeitet wohl um einiges mehr kontakt! und wir treffen immer die gleichen und machen j keine massenparty oder fahren zug oder ähnliches. wir passen aber mit den urgroßeltern auf bzw besuchen sie nur am fenster und einkäufe etc. werden allermeistes ohne kinder gemacht.

      1. An Jack: Es ist Ihnen aber schon aufgefallen, dass nicht ich zu beleidigenden Formulierungen gegriffen habe, sondern ausschließlich die, die meinen, ihre Meinung sei „die richtige“? Seltsam, nicht?

        1. An Ina
          Naja Sie glauben doch auch, dass nur Ihre Meinung richtig ist. So richtig, dass es für Sie vollkommen in Ordnung ist andere zu gefährden. Sollten Sie aber dennoch irgendwann, was ich nicht hoffe, Probleme bzgl. Corona bekommen, dann darf Ihnen das Pflegepersonal auf jeden Fall helfen (ist ja schließlich ihr Job). Die Menschen, die Sie vorher nicht entlasten wollten. Naja, es scheint sinnlos das begreiflich zu machen… lustig, dass gerade Sie sich beleidigt fühlen.

  5. Puh. Mir tun alle Eltern leid, die sich gerade am Rande ihrer Belastungsgrenze fragen, wie sie die nächsten Wochen bewältigen sollen.
    Ich selbst habe im Moment das Glück, in einer Situation zu sein, in der mich die Einschränkungen nur wenig treffen. Ich bin in Elternzeit mit unserem 18 Monate alten Sohn, der noch nicht fremdbetreut wird, zu Hause. Meine Sicht auf Corona und den erneuten Lockdown ist eine andere als die der meisten hier, was natürlich auch an meinen persönlichen Rahmenbedingungen liegt. Ich bin erleichtert über den Lockdown und denke, dass er im Grunde genommen mindestens drei Wochen zu spät kommt. In meinem Bekanntenkreis erlebe ich eine gewisse Abstumpfung in Bezug auf das Thema. Mir persönlich geht es eher so, dass ich 400 bis 500 Corona-Tote PRO TAG absolut erschreckend finde, wie auch die Situation in den Kliniken. Ich arbeite als Psychotherapeutin an einer Uniklinik, insofern sind mir die ärztlich und pflegerisch tätigen Kollegen sicher emotional deutlich näher, als wenn ich nicht in einer Klinik arbeiten würde. Mich treibt die Sorge um eine Überlastung des Gesundheitssystems – und der dort Arbeitenden! – stark um. Außerdem habe ich viel Mitgefühl mit allen, die einen Angehörigen an Corona verloren haben, wie z.B. ein Schulfreund von mir, dessen Vater daran starb. Auch weiß ich über zwei Ecken von einem 21-jährigen, der daran gestorben ist. Fitter junger Kerl, keine Vorerkrankungen.
    Auch wenn es inmitten eigener Sorgen und Probleme schwer ist, über den eigenen Tellerrand zu schauen, ist es doch entlastend, festzustellen, wie froh man sein kann, wenn man innerhalb des eigenen Familien- und Freundeskreises (noch) keine schwereren Corona-Verläufe und Todesfälle hatte. Auch kann sich jeder mit Partner und Kindern glücklich darüber schätzen, DASS er eine eigene Familie, einen Partner hat in diesen Zeiten. Allem Stress zum Trotz. Ich frage mich oft, wie es Alleinerziehenden und Alleinstehenden in dieser Zeit geht.
    In meinem eigenen Bekanntenkreis erlebe ich es, dass sich Leute nicht an die Regeln halten. Das macht mich stinksauer. Vielleicht hätte es diesen erneuten Lockdown nicht gebraucht, wenn nicht so viele gemeint hätten, dass man sich ja trotzdem zum Spieleabend und zum Glühweintrinken in der Stadt treffen kann.

    1. An Franzi: Ich preise mich nicht, ich gebe es ehrlich zu, das ist doch etwas anderes, denke ich…..Aber du hast insofern recht, dass es egoistisch ist, ja, das stimmt wohl, doch wer noch nie egoistisch gehandelt hat, wenn er z.B. seine Kinder leiden sieht, der ist dann wohl etwas rationeller gepolt.

      1. Liebe Ina,

        vielleicht ist die Argumentation „Egoismus“ etwas unglücklich gewählt, aber Du bist nicht alleine mit Deiner Meinung.
        Ich akzeptiere mittlerweile die Ängste meiner Mitmenschen, obwohl ich zum Glück nicht so viele davon habe. Die Panikmache in den öffentlichen Medien ist einfach nur schlimm und alternativen Berichterstattungen wird mehr und mehr das Sprachrohr entzogen (Stichwort Youtube Zensur).
        Ich leugne Corona nicht, bin aber kritisch und sehe viele Maßnahmen als überzogen, unsinnig und nicht verhältnismäßig an, gerade auch was unsere Kinder betrifft.
        Der Spagat zwischen bitte einmal durchdrehen und wird alles wieder gut ist nicht einfach zur Zeit.

        Lg Lilly

      2. Wer „rationell gepolt“ ist, reduziert in der jetzigen Situation seine Kontakte.

        Und „wer seine Kinder leiden sieht“, der steht ihnen bei. Und das geht auch auf andere Art, als das zu erlauben, was zur Verbreitung des Virus beiträgt.

        1. Also ich muss Ina an vielen Punkten beipflichten, auch wenn ich mich selbst was Kontakte betrifft drastisch zurücknehme. Sie formuliert halt etwas provokativ und das stößt manchen nun mal sauer auf. Mir persönlich gefällt es, wenn sie hier die „Besserbürger“ ein Wenig aus der Reserve lockt.
          Ich finde diesen Überbietungswettbewerb darin wer jetzt nun der „verantwortungsvollste und vorsichtigste“ Bürger ist fast genauso befremdlich wie die sogenannten „Querdenker“.

          Meinen Kindern erlaube ich Treffen mit anderen Kindern draußen und gelegentliche Treffen drinnen mit jeweils einem Freund.

          Ich mache auch nicht #StayatHome, sondern versuche mich mit meinen Kindern so weit wie möglich fernab von Menschenaufläufen an der frischen Luft zu bewegen und zwar unabhängig von Temperatur und Wetter. Schön ist, dass ich einen Kleingarten habe wo man hingehen und frische Luft genießen kann, ohne großen Kontakt mit anderen Personen.

          Worauf ich halt beispielsweise absolut verzichtet habe ist, mich zu irgendwelchen Weihnachtseinkäufen in der Innenstadt in Geschäften zusammenzudrängen und dergleichen.

          Schutz vor der Pandemie? JA AUF JEDEN FALL!
          Moral Panics, Vernunftfuror und Virtue Signalling? NEIN DANKE!

    2. An Ina:
      „Toll“, wie leicht es dir fällt anderen Personen aufgrund ihrer Berufswahl das gleiche Recht, das du dir nimmst, zu verbieten!
      Ich bin froh, dass nicht alle Menschen so egoistisch wie du denken.
      Und nur als Denkanstoß: Meinungsfreiheit ist KEINE Einbahnstraße. Kritik an deiner persönlichen, egoistischen Meinungsfreiheit ist KEIN VIERTEILEN, sondern die Reaktion auf deine Meinung. Und du bist KEINE Heldin, nur weil du dem „Mainstream“ wiedersprichst.
      Du bist mMn, wie sehr viele „Querdenker“, einfach ein schnell beleidigter, kritikunfähiger und sich als „Held“ aufpielender Mensch, wenn eine kritische Reaktion auf deine (leider sehr unreflektierte und egoistische) Meinung kommt.

  6. Der Artikel treibt mich den ganzen Morgen ein bisschen um. Eigentlich geht’s mir genauso wie Lisa und Katharina und vielen der Kommentatorinnen. MIR REICHT’S! Ich will raus, ich will wohin, ich will mit Freunden essen und trinken und weggehen und die Verwandtschaft besuchen und nicht immer nur meinen Mann und meine Kinder sehen! Meine Kinder wollen Adventsfeiern und Freunde und Turnen und Musikschule! Manchmal könnte ich einfach heulen.
    Und dann aber die andere Seite (mir hilft das, so zu denken):
    Ich heule hier rum, obwohl ich nicht im Krieg lebe, ich habe keine Naturkatastrophe zu befürchten, ich habe keinen Hunger, mir ist nicht kalt, ich habe nicht mal (große) finanzielle Einschränkungen. Ich lebe in einem Land, in dem ich meine Meinung sagen darf, ich darf mich aufregen, ich habe ein Haus mit halbwegs Platz, ich darf auf den Spielplatz, ich kann fernsehen, kneten, malen, Lego bauen, Bücher lesen, den Keller entrümpeln, basteln, Weihnachtskarten in Hülle und Fülle schreiben…
    „Reiß dich mal zusammen, Lana!“, denke ich dann. Klar darf man schimpfen und jammern und heulen, aber irgendwo ganz hinten im Kopf, hilft es einem manchmal auch, dankbar zu sein…

    1. Der letzte Lockdown sitzt uns noch tief in den Knochen, mein Sohn durfte als letzter die Schule wieder besuchen nach 3 Monaten Lockdown und dieses Mal wird es nach 3 Wochen auch nicht getan sein…wenn ich mit meinen Kindern nicht mehr LM einkaufen gehen kann weil die Großen zwei jeder einen extra Einkaufswagen nehmen müssen (8,6,4 Jahre), einkaufen mit 3 Kindern ist so schon nicht ganz ohne, Oma&Opa nicht auf die Kinder aufpassen dürfen wegen Ansteckungsgefahr und im Kiga alle Bereiche mit Absperrband, zwei Geschwisterkinder auf dem Pausenhof nicht zusammen sein dürfen und Homeschooling alleine bewältigen müssen weil Mama arbeiten muss (zum Glück ist die Arbeit 1 Haus weiter und ich kann den kleinen mitnehmen)usw…… das macht seelischen Schaden und die Vergangenheit (Tod eines nahen Menschen) holt einen ein weil man nicht mehr stabil ist und zwar ich und meine Kinder. Da versteh ich nicht wie man sagen kann „stell dich nicht so an, wir haben Essen und frieren nicht.“ Die Seele hat kein Essen und friert

  7. Ihr Lieben,

    ich bin natürlich traurig, wenn ich all eure Gedanken Lisen. Das ich dankbar für diesen Lockdown bin hat den Grund, dass ich zur Risikogruppe gehöre. Auch meine Kidssind dankbar, dass es jetzt wieder so gekommen ist. Wir fühlen uns nicht eingeschränkt, eher geschützt dadurch. Die Schule etc klappt bei uns auch zuhause reibungslos.
    Liebe Grüße

    1. Was ich mich die ganze Zeit frage: Was ist denn bitte „Leiden“ bei Kindern, wenn sie nicht mit ihren Freunden spielen können? Wieso gefährdet das bereits die seelische Gesundheit?
      Ja, es ist doof. Keine Frage. Wir hätten es gerne anders. Für unsere Kinder, für uns. Auch keine Frage.
      Aber wenn ein Kind bei seiner Familie ist (Eltern, womöglich sogar Geschwister), wenn es umsorgt wird, mit ihm gespielt wird usw., und davon reden wir ja hier, wenn ich es recht sehe, wir reden ja nicht von Kindern, die Gewalt ausgesetzt sind, Verwahrlosung und gar Übergriffen von Erwachsenen. Also, wenn solche wohbehüteten Kinder eine Zeit lang nicht mit ihren Freunden spielen können, ist das „Leiden“, gefährdet das die „seelische Gesundheit“?
      Sorry, da bin ich raus. Das finde ich übertrieben. So eine Situation mag belastend sein, von mir aus, suboptimal sowieso, aber Leid sieht für mich doch anders aus. Und diese Situation rechtfertigt für mich auch keine Verletzung der Kontaktverbote, die dann wiederum andere gefährden, z.B. mein Kind, das seit Ende Oktober nicht mehr in die Schule darf, weil es schwer chronisch krank ist, von privaten Treffen wollen wir gar nicht reden. Und dessen seelische Gesundheit ist nach meiner Einschätzung und der der Ärzte noch nicht gefährdet.
      Vielleicht sollten wir einfach die Kirche im Dorf lassen.

      1. Das hast du auch richtig geschrieben, Blüte!
        Ich finde echt, dass man jammern und schimpfen und auch mal heulen kann-aber in einer halbwegs intakten, normalen Familie, in der das Kind geliebt, unterstützt und verstanden wird, wird kein Kind seelisch krank, weil es jetzt drei Wochen ohne (persönlichen) Kontakt zu mehreren Freunden auskommen soll. Das ist scheiße, keine Frage. Aber Blüte hat recht.
        Und gegen mal draußen Fahrrad fahren mit zwei Klassenkameraden hat doch auch kein Mensch was…

        1. Also ich kenne persönlich Beispiele ganz normaler und intakter Familien, in denen Kids während des letzten Lockdowns wieder angefangen haben einzunässen, nervöse Tics entwickelt haben, regressives Verhalten gezeigt haben u.s.w.

          Auch meine Kinder haben sich während des letzten Lockdowns psychisch verändert und das obwohl wir ihnen sogar gelegentliche Kontakte mit Gleichaltrigen ermöglicht haben. Wir Eltern können den Kontakt mit Gleichaltrigen in Kita und Schule niemals ersetzen, egal wie aufopfernd wir uns kümmern mögen.

          Der jetzige Lockdown mag absolut notwendig sein, da gehe ich mit, aber er wird auch nicht gänzlich ohne Schäden an vielen Kindern vorübergehen.

          1. Flo, und das glaub ich einfach nicht! Wenn Eltern halbwegs gelassen mit dem Lockdown (dem Kind gegenüber) umgehen, den Kindern auch nicht immer alles mitteilen (mein Sohn weiß gar nicht, dass der Kiga wg. Corona zu hat) dann ist das für die Kinder weit weniger schlimm als für die Eltern!
            Man kann das Kind ja auch beim virtuellen Kontakt halten unterstützen…jedenfalls bleib ich dabei…kein Kind wird wegen (ein paar Wochen) Lockdown seelischen Schaden davontragen!

          2. Nur kurz:
            Ich habe weder behauptet, dass Eltern den Kontakt mit Gleichaltrigen ersetzen können, noch dass der Lockdown spurlos an den Kindern (oder sonstjemanden) vorübergeht.
            Aber zwischen „Gefährdung seelischer Gesundheit“ und „schwierige Situation, die man so nie selbst gewählt hätte“ liegen doch noch jede Menge Abstufungen.

          3. Du hast es perfekt auf den Punkt gebracht. Ich geniesse diese viele Zeit mit meinen Kids und Mann, die wir durch den Wegfall von vielen so nicht haben 🙂

          4. @ Lana: Was Du glaubst spielt für mich keine Rolle. Ich weiß, dass Kinder aus dem Bekanntenkreis wieder einnässen, weil mir deren Eltern das gesagt haben. Und die nervösen Tics (Räuspern, Zucken am Augenlied, Nägelkauen) bei manchen Kids habe ich selbst erlebt und zwar bei Kids, die das vor dem Lockdown nicht hatten.
            Eine Bekannte von mir ist Kinder- und Jugendpsychologin und sie sagte mir, dass sie komplett ausgebucht ist von Kids, die einen Lockdown-Treffer haben.
            Das ist einfach Fakt, auch wenn es nicht in Dein Narrativ passt.

          5. Lieber Flo, warum so aggressiv? Und was um Himmels Willen ist denn mein „Narrativ“, in das deine „Ich kenn aber jemanden, der hat…-Fälle“ nicht reinpassen?
            Natürlich gibt’s Kinder, die gewisse Störungen entwickelt haben. Aber das liegt erstens oft auch am Umgang der Eltern mit ihnen bzw. der Pandemie. Außerdem hab ich ja auch nie gesagt, dass man die Kinder völlig abschirmen muss. Bis vor zwei Tagen waren sie ja auch in Schule/Kita und wir haben uns auch auf dem Spielplatz verabredet. Da sind doch jetzt drei Wochen auszuhalten, in denen sich jedes Kind natürlich draußen mit jemandem treffen kann. Und nur aufgrund dieses Verhaltens nässt sich keiner ein-da spielt dann immer noch mehr mit! Fakt 🙂

          6. @Flo
            Also mich machen monokausale Zusammenhänge, gerade in psychologischen Fragen ja immer stutzig.
            Ernsthaft wird niemand beweisen können, dass Einnässen, Nägelkauen usw. genau daher kommt, weil Kinder ihre Freunde für eine Zeit nicht mehr treffen können. Das wird ein Baustein von vielen sein, z.B. auch wie belastet Eltern vom Lockdown sind (finanziell, psychisch usw.) und wie sie damit umgehen usw.
            Dass Kinder während des Lockdowns die von dir aufgezählten Verhaltensweisen zeigen, bezweifel ich nicht, dass dies alleine auf die mangelnden Spielbegegnungen mit Freunden zurückzuführen ist, allerdings schon.

          7. @ Lana @Blüte:

            Natürlich sind psychologische Zusammenhänge selten monokausal und sicher spielen bei dem auffallend gehäuften Auftreten psychischer Beschwerden so vieler Kinder in den Coronazeiten auch andere Faktoren eine Rolle.

            Was mich aggressiv macht ist, dass Ihr Kindern, die unter dem mehrwöchigen Sozialentzug leiden, Ihr Leiderleben aus einer Warte des „stellt Euch mal nicht so an“ heraus absprecht.

            Die negativen Auswirkungen sozialer Deprivation sind hinreichend erforscht, von daher müssen wir, glaube ich, nicht darüber diskutieren, ob ein mehrwöchiges Verbot von Sozialkontakten für Kinder schädlich ist.

  8. Danke für diesen Beitrag. Es ist Bestätigung und Schlag ins Gesicht zugleich, dass auch andere damit rechnen, dass es genau wie im Frühjahr laufen wird. Dass wir eben nicht vier Wochen irgendwie packen müssen und dann geht es schon wieder, sondern dass es einfach unbegrenzt ist. Und wieder und wieder neu verlängert werden kann oder wird. Ich bin alleinerziehend mit zwei Kindern. Bis Weihnachten schaffen wir schon irgendwie, die Freude der Kinder trägt mich mit, aber danach? Ich habe wirklich Angst

  9. Ich bin vor allem wütend und in mir regt sich Widerstand, vor allem, wenn ich an die seelische Gesundheit meiner Kinder denke. An den schulischen Einschränkungen kann ich aktuell nichts ändern, auch wenn ich da genauso wütend bin über die vollmundigen Versprechungen ala „wir werden die Schulen nicht mehr schließen“ etc. Mein großer Sohn ist in einer Abschlussklasse und welcher Druck nun auf ihn und seine MitschülerInnen ausgeübt wird, ist unglaublich. Da werfe ich mich nun davor und nehme ihn raus, melde ihn krank.

    Ansonsten dürfen sich meine beiden Kinder auch weiterhin mit den Freunden treffen, deren Eltern das erlauben und bisher sind das alle. Weil auch sie sehen, dass sie ihre Kinder seelisch gesund halten müssen und ehrlich gesagt, ist mir da eine Regel aus dem „Wolkenkuckucksheim“ der Politik egal…..Die Risiken tragen wir Eltern, das ist klar, aber ich wäge hier ab und das ist meines Erachtens auch meine Aufgabe.

    1. Danke, dass sie andere gefährde. Ich hatte corona in der Einrichtung. Erzieherinnen sind hoch belastet. Personalausfälle kaum mehr zu bewerkstelligen. Ich hoffe jeden Tag, dass meine Kinder u ich gesund bleiben, um als Arbeitskraft nicht auch noch auszufallen, um Eltern Betreuung zu erhalten.
      Schade, dass Sie da offensichtlich nicht weitsichtig denken.

    2. Genau da sitzt ein Teil des Problems. Daheim mit 5Jährigen und Baby ist doch noch etwas anderes als mit ‚Kind‘ in Abschlussklasse. Würden sich alle ein wenig mehr an generelle Regeln, wie z. B. Weniger Kontakte, halten ginge dieser Lockdown vielleicht auch schneller vorbei. Ihr tragt eben nicht nur Sorge und Verantwortung für eure Teenager sondern für alle mit. Eine recht einseitig ich-bezogene Einstellung.

    3. Und eines noch: Das Wort Widerstand im Zusammenhang mit einer Pandemie finde ich gänzlich unbegründet. Dem Virus gegenüber ist der beste Widerstand sich etwas zurück zu nehmen und sich mit dem Rest der Menschen zu solidarisieren.

    4. Liebe Ina,
      ich bin an sich eigentlich und irgendwo auch deiner Meinung, was die seelische Gesundheit von Menschen angeht. ABER:
      Das Risiko tragen nicht (nur) wir Eltern. Das ist doch der Punkt. Ganz vielleicht muss ein Kind oder ein Erwachsener wegen dir bzw. deinem Verhalten doch auf eine Intensivstation und belastet damit die Krankenschwester, die bei uns in der Straße wohnt. Das muss uns doch bewusst sein: Kranksein ist halt nicht nur mein Privatproblem, weil ich nämlich im Bedarfsfall behandelt werden will – und da kommt dann die Gemeinschaft ins Spiel. Deshalb kann und darf ich nicht jede Regel für mich individuell und persönlich auslegen.

      1. Und ich bin sicher nicht mit allen Maßnahmen immer total d’accord. Aber warum sollte ein Politiker in einem „Wolkenkuckucksheim“ leben? Er hat meistens auch Kinder und Enkel und entscheidet doch auch nach bestem Wissen und Gewissen. Dass das nicht immer auf jeden Einzelnen passen kann, muss einem ja auch klar sein.

  10. Danke für die offenen Worte. Geht mir genauso. Mein Sohn geht in die Grundschule. Da schmerzt jeder ausgefallene Tag. Englisch Vokabeln sind zur Not verzichtbar (das meiste weiß ich aus der Schule sowieso nicht mehr :-)) aber die Basics… Und ich weiß jetzt schon, Schule ist ja so, dass später im Leben KEIN Lehrer Rücksicht nehmen wird. Weil er es gar nicht darf, dem heiligen Lehrplan sei Dank. Sonst muss er/sie sich verantworten…

  11. Ich finde es auch so traurig und belastend. Nach 2 Wochen Quarantäne hatten sich die Kinder darauf gefreut, vor den Weihnachts“Ferien“ (fühlt sich ja eher nach Weihnachtsisolation an) nochmal ein paar Tage in die Schule zu dürfen und andere Menschen zu sehen. Dann kam der erneute Lockdown. Achje. Ich hoffe auch so sehr, dass das irgendwann nur noch ein ferner Alptraum sein wird und man all die Dinge, die man wieder tun darf, viel bewusster genießen wird.

  12. Ich bin auch genervt, dass jetzt wieder alle monatelang hier rum hocken (4 Kinder plus Mann) 😢
    Und der Realist in mir sagt auch, das ist im Januar nicht vorbei….

    Viel Kraft euch! Wir schaffen das!

  13. Mir stehen die Tränen in den Augen wenn ich Eure Gedanken lese, denn in all dem finde ich mich total wieder. Seit Wochen beobachte ich wie viele Leute den Lockdown light nicht Ernst nehmen, klar jeder sehnt sich nach der alten Normalität, ich verstehe das, ich sehne mich auch danach. Aber auf der anderen Seite schau ich auf die immer höher werdenden Zahlen, das beängstigt mich. Wir erwarten in 3 Wochen unser drittes Kind und ich hatte noch Anfang November die Hoffnung, dass sich bis dato alles etwas beruhigt hat. Pustekuchen! Ab morgen sind meine 2 Mädels dann wieder mit mir den ganzen Tag alleine Zuhause und das man mit einer 4 und 2Jährigen kaum Ruhe findet, ist jedem klar der Kinder hat. Beim ersten Lockdown war ich noch voll motiviert, wir haben viel gebastelt, gemalt, waren oft im Garten und haben gespielt. Jetzt 3 Wochen vor Entbindungstermin bin ich nur noch verzweifelt, wie soll ich die Tage überstehen, ich habe weder Lust zu kochen noch zu basteln oder kneten… ich bräuchte Zeit für mich, ein bisschen Ruhe vor dem Sturm… Wenn ich die Elternbriefe aus den Kitas lese, stehen mit die Tränen in den Augen, meine Kinder fühlen sich so wohl dort und das es ab 11.01. weitergeht zweifel ich auch stark an . Meine große Tochter war so stolz den Weihnachtsbaum in einem Theaterstück spielen zu dürfen, es sollte für die Eltern ein Video gedreht werden, verschoben ists auf Januar oder wer weiß schon wohin… Das ist so traurig für die Kinder, aber sie sind so fröhlich – trotz allem – diese Unbekümmertheit rührt mich.
    Ich hoffe für mich und alle das die ersehnte Normalität bald wieder da ist, das diese kleinen, kraftbringendn Highlights wieder statt finden und besonderes das meine kleine Tochter einen guten Start in diese Welt hat, hoffentlich spürt sie im Bauch meine Ängste nicht allzu sehr… sie ist willkommen. Alles Liebe! ♡♡♡

      1. Liebe Lisa, liebe Katharina,
        danke für diesen ehrlichen Einblick. Ich finde mich in euren Gedanken wieder. Meine Kinder sind so alt wie die kleinen von Katharina und ich habe schon Freitag beim Abholen Tränen in den Augen gehabt, weil ich in NRW schon wusste, wie es wird. Auch wir lesen gerade Weihnachten im Möwenweg und ich muss schlucken, wenn mir vor Augen geführt wird, was wir dieses Jahr alles vermissen. Und doch bleibt die Hoffnung, dass es irgendwann wieder normal wird. Es wäre nur schön, wenn ich wüsste, wann genau…
        Haltet alle durch und bleibt gesund

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