Foto: Klaus Sick
Liebe Anna, du bezeichnest Kinderwunsch-Frauen als die „Spaßbremsen jeder Party“. Erzähl uns doch mal von der letzten unangenehmen Situation auf einer solchen Feier?
Da muss ich nicht lange überlegen – es war eine Hauseinweihungsparty in einer Reihenhaussiedlung. Eine Dame hielt mich fälschlicherweise für eine Nachbarin und fragte, auf welche Schule meine Kinder gehen. Ich sagte, dass ich keine Kinder habe – sie fragte entsetzt zurück, warum ich denn dann hier wohnen würde, oder ob ich nur einfach noch keine Kinder hätte? Ich habe ihr erklärt, dass ich weder Nachbarin bin noch schwanger. „Aber Sie wollen schon Kinder?“ vergewisserte sie sich. „Das Glück fällt nicht vom Himmel“, war meine Antwort, und sie wurde dann ganz still und suchte eilig eine Möglichkeit, von mir weg zu kommen.
Frauen sehen sich ja häufiger im Leben übergriffigen Fragen oder Kommentaren ausgesetzt („Uiii, jetzt bist du aber zu dünn geworden“, „Oooh, hast du denn da schon mal über eine Brustverkleinerung nachgedacht?“). Welche Übergriffigkeiten nerven dich als Kinderwunsch-Frau am meisten?
Am meisten stört es mich, wenn Menschen ungeniert ganz direkt nachfragen: „Kann Dein Mann nicht oder liegt es an Dir?“ Ich frage ja auch nicht, wenn jemand zur Toilette geht, ob er mit Inkontinenz zu kämpfen hat. Das ist so eine Frage, der man schlecht ausweichen kann, ohne den Fragesteller anzugreifen. Wenn ich „das ist jetzt aber sehr persönlich gefragt, oder?“ entgegne, sind die Menschen oft beleidigt. Als wäre ich gezwungen, Auskunft zu geben.
Bekommst du auch Tipps von fremden Leuten? Sind da auch esoterische dabei? Erzähl mal von den skurrilsten.
Ich glaube, das schlimmste war die Frau, die mir riet, bei einem Gewitter draußen schwimmen zu gehen, wenn ich gerade meinen Eisprung habe. Dann könnte ich nämlich mit Glück durch einen Blitzeinschlag auf die Wasseroberfläche wie eine seltene Amphibie mich selbst durch elektrische Impulse befruchten – so sei das bei der heiligen Maria auch gewesen.
Besonders schön sind auch die Anhänger der Tensor-Bewegung: die möchte nämlich, dass ich mein Essen vor dem Verzehr mit einem Metallteil „entstöre“, um schlechte Schwingungen zu vermeiden.
Was macht das mit dir, wenn Leute so sind?
Wenn ich die Person sehr gut kenne, sage ich auch mal, dass das jetzt nicht hilfreich ist oder nervt. Mag ich den Tippgeber nicht sonderlich, oder es ist vollkommen abwegig, dann werde ich schnell sarkastisch, ironisch oder reagiere mit albernen Rückfragen wie „Muss ich mich dann zum Meditieren auch in einen Pentagondodekaeder setzen?!“
Innerlich bin ich etwas hin- und hergerissen. Eigentlich meint der Mensch es ja gut, und daher ist es unhöflich und undankbar von mir, genervt zu sein. Dann kommt zu dem unglücklich-sein noch ein schlechtes Gewissen hinzu.
Was ist denn schlimmer – ein mitleidiger Dackelblick, ein „Iss halt mehr Gemüse“ oder ein „Naja, für irgendwas wird es schon gut sein“?
Am Schlimmsten ist ein: „Naja, Kinder sind ja auch nicht alles, da bleibt Dir auch manches erspart.“ Mit einem Dackelblick kann ich umgehen, irrsinnige Tipps kann ich wegbügeln, und „für irgendwas wird es schon gut sein“ ist zwar nicht sehr empathisch, stimmt aber möglicherweise. Aber dieses „Ist doch nicht so schlimm“ ist unsensibel.
Hast du dein Verhalten seitdem geändert? Sprichst du es manchmal dann einfach gar nicht mehr an?
Ich suche das Gespräch darüber nicht. Wenn es entsteht, weiche ich aber auch nicht aus. Mir ist daran gelegen, nur mit denen darüber zu sprechen, die ein ernsthaftes Interesse haben. Es ist kein Thema für Smalltalk.
Du nennst Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch auch „Sehnsuchtsfrauen“. Was genau braucht ihr?
Meiner Erfahrung nach brauchen wir aufrichtige Empathie. Oder überhaupt Aufrichtigkeit. Wenn jemand mit dem Thema nichts anfangen kann, dann sollte er lieber nichts sagen, anstatt austauschbare Allgemeinplätze auszuplaudern.
Wir brauchen jemanden, der uns verbal oder physisch in den Arm nimmt und vielleicht sagt: „Stimmt, das ist wirklich traurig und es tut mir leid für Dich.“
Wohin packst du deine Trauer, wenn es dich erwischt? Und in welchen Situationen erwischt es dich?
Traurigkeit erwischt mich unvermittelt. Natürlich gibt es Situationen, die Traurigkeit hervorrufen – aber ich muss ja nicht zwangsweise am Einschulungstag vor einer Grundschule stehen um mich selbst runterzuziehen. Wenn ich traurig bin, gehe ich mit dem Hund raus, mache Sport und nehme ein spannendes Buch mit in die – kinderfreie – Sauna. Ich verdränge viel – wenn es zu viel wird, muss ich schreiben und damit verarbeiten.
Dein Buchtitel ist bewusst provokant gewählt (wir lieben ihn!): „Wenn ich noch eine glückliche Mami sehe, muss ich kotzen“. Ist da also auch Neid? Ja, selbst Neid auf fettige Haare und erschöpfte Blicke?
Neid ist ja keine schöne Tugend. Also möchte ich eigentlich nicht neidisch sein. Und im Prinzip bin ich auch kein neidiger oder missgönnender Mensch – aber Wehmut ist da, Traurigkeit darüber, dass es bei mir nicht so ist, wie bei anderen. Dass ich nicht eine Mutter bin, die in komischem Entsetzen im Durcheinander-Zimmer ihres Teenager-Sohnes steht.
Was möchtest du anderen in deiner Lage noch mit auf den Weg geben?
In unserer Lage ist Traurigkeit ein Begleiter, mit dem jede von uns auf ihre eigene Weise umgeht – schämt euch dessen nicht. Und mein persönlicher Tipp, auf den ich in meinem Buch eingehe – entscheidet euch irgendwann, wie weit ihr für euren Kinderwunsch gehen wollt. Eine Entscheidung macht vieles einfacher.
Und hier vielleicht noch ein paar Worte für unbedarfte Nicht-Betroffene…
Mein Buch hat eine Menge lustige Begebenheiten, die zwischen Betroffenen und Nicht-Betroffenen entstehen können – mich überrascht es immer, wie unterschiedlich wir einige Situationen wahrnehmen. Aber generell: Wenn ihr uns versteht, tröstet uns, wenn ihr uns nicht versteht, dann lasst uns in Ruhe. Wie Harry Rowohlt sagte: „Sagen, was man denkt. Und vorher was gedacht haben.“
Anna Schatz: Wenn ich noch eine glückliche Mami sehe, muss ich kotzen -Mein Leben mit einem unerfüllten Kinderwünsch (Affiliate Link)
17 comments
Ich bin nun seit einem Jahr
Ich bin nun seit einem Jahr endlich glückliche Mama. Davor habe ich es allerdings auch 8 Jahre lang versucht und bin durch die Hölle gegangen. Geklappt hat es erst mit der imi Kinderwunschklinik in Wien. Diese 8 Jahre haben sich wirklich zu den schlimmsten in meinem Leben verwandelt. Es ist wirklich verrückt, was die eigenen Gedanken mit einem anstellen können. Es ist so schwer sich abzugrenzen von blöden Kommentaren, die eigentlich gar nichts mit einem zu tun haben, den glücklichen Werbe-Mamas im Fernsehen nicht die Pest an den Hals zu wünschen und der eigenen Schwester mit dem eigenen Neffen eine gute Tante zu sein. Zurückblickend betrachtet muss ich wirklich sagen, dass ich ein völlig anderer Mensch wurde und erst mit der Geburt meines Kindes wieder meinen Seelenfrieden schließen konnte. Ich verstehe auch nicht, warum so wenig über diese Probleme geredet wird und warum es nicht gang und gäbe ist, Wunsch-Mamas eine Therapie zu raten, wenn es so schlimm wird, dass man mit Glück haarscharf an einer Depression vorbei rauscht. Bei diesem Thema sind wir einfach als Gesamt-Gesellschaft noch so weit hinterher.
Klasse! Endlich mal jemand,
Klasse! Endlich mal jemand, der in Worte fassen, wie es uns Sehnsuchts-Frauen so geht! Ja, das Verständnis und die Empathie von anderen haben mir auch oft gefehlt. Ich habe am Ende immer ganz offen darüber gesprochen und zwar, bevor jemand unsensible Kommentare abgeben konnte. Damit war dem Gegenüber häufig der Wind aus den Segeln genommen und unerwünschte Ratschläge konnte ich auch häufig gleich unterbinden. Aber jeder muss da seine eigene Strategie entwickeln und jeder geht auch anders damit um. Einige finden sich besser damit ab, andere schwerer. Je nachdem, wir groß die Sehnsucht eben ist. Den Tipp mit der Entscheidung, wie weit man gehen will, den finde ich übrigens wirklich essentiell zum Schutz der Psyche! Meine Sehnsucht hat sich übrigens ganz unerwartet erfüllt, kurz nachdem ich diese innerliche Grenze für mich festgelegt hatte. Das wünsche ich Ihnen auch!
Wenn ich noch eine glückliche Mami sehe, muss ich kotzen!
Wehrte Frau Schatz,
dann wünsche ich Ihnen, dass Sie nur noch auf überanstrengte, überforderte, verzweifelte und unglückliche Mütter treffen.
Auf Mütter, die am Ende des Monats kein Geld mehr für sich und ihre Kinder übrig haben. Auf Mütter mit todkranken Kindern oder auf Mütter, die den ganzen Tag arbeiten müssen, um ihre Familie ernähren zu können und ihre Kinder somit fast nie sehen.
Vielleicht bessert sich dann Ihr Gemütszustand, was ich Ihnen sehr wünsche.
Wenn Sie beim ,,Glück“ Anderer kotzen müssen empfinde ich großes Mitleid für Sie. Aber vielleicht verdienen Sie damit wenigstens Geld.
Man sollte sich wieder einmal darauf besinnen, womit man gesegnet ist. Mit Gesundheit, einem Partner, einem guten Job und mit einem Dach über dem Kopf haben Sie mehr Glück, als manch eine Mutter je haben wird.
Erbrechen vor Neid?
Ich finde den Titel auch grenzwertig und wünsche der Autorin, dass sie für sich Wege erkennt das eigene Glück zu finden und nicht vor Neid beim Glück von anderen erbrechen muss. Das ist meiner Meinung nach die schlimmste Form von Neid und schadet nur einem selber am Meisten!
Unerfüllter Kinderwunsch
Auch ich hatte einen unerfüllten Kinderwunsch. Allerdings die des zweiten Kindes. Ich hoffe nimmst es mir nicht übel, dass ich trotzdem darüber schreibe. Mir ist schon bewusst, dass ich nicht so leide wie eine Frau die keine Kinder hat. Ich kann leider aus gesundheitlichen Gründen keine Kinder mehr bekommen ,da bei der Geburt etwas schiefgelaufen ist. Aber ich kenne auch diesen Schmerz, wenn man sieht wie alle um einen herum Kinder bekommen. Habe deswegen auch schon den Kontakt mit einigen werdenden Müttern abgebrochen. Aber nach den Jahren kommt man immer besser damit klar.
Dilemma
Ich verstehe das Dilemma, in dem Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch stecken. Gleichzeitig macht es meines Erachtens keinen Sinn etwas hinterherzutrauern, das einem verwehrt bleibt. Das mag sich unsensibel anhören, ist aber ein Weg damit umzugehen. Frau könnte sich stattdessen auf Dinge konzentrieren, die ihr gelingen. Die Mutterschaft ist doch kein Schicksal, dessen Nichterfüllung eine schwerwiegende Benachteiligung darstellt. Sicher setzt die Bereitschaft zur Akzeptanz der Situation voraus, das eigene Lebensmodell und das Selbstbild zu hinterfragen. Aber: Frau muss nehmen, was das Leben ihr anbietet.
Ich selbst habe mir jahrelang Kinder gewünscht, denn ich wuchs in einer großen Familie auf und liebte den Trubel. Mein Traum war immer ein langer Tisch, an dem Freunde und Familie zusammenkommen. Als meine Eltern starben, war der erste Teil der Familie weg, und an „Ersatz“ war lange nicht zu denken. Zuerst war kein Mann in Sicht, mit dem ich eine eigene Familie hätte haben können. Dann kam der Mann, aber er wollte (zunächst) keine Kinder. Als er dann, inspiriert von unserem näheren Umfeld, doch Kinder wollte, hat es nicht mehr geklappt. Diagnose: vorzeitige Wechseljahre. Eine Kinderwunschbehandlung wäre zwecklos gewesen. diese Endgültigkeit hat mich kalt erwischt, gleichzeitig half sie mir aber dabei, mit dem Thema abzuschließen. Wir haben dann noch über Adoption nachgedacht, wollten uns aber nicht noch einem nervenaufreibenden Prozess aussetzen und haben es daher gelassen.
Das Kinderwunschthema hat auch mich belastet. Aber nie hätte ich ihm so viel Raum gegeben, dass ich anderen ggü. ungerecht geworden oder sogar Kindern ausgewichen wäre. Mit blöden Fragen, Sprüchen oder Übergriffigkeiten hatte ich glücklicherweise selten zu tun – vielleicht aber auch (Achtung, es folgt eine bildliche Übertreibung), weil ich a. offen mit meinem unerfüllten Kinderwunsch umgegangen bin und b. mein Unglück nicht wie eine Standarte vor mir hergetragen habe. Nie hätte ich zudem erwartet, dass man mich bedauert. Warum? Damit bediene ich doch nur die landläufige Ansicht, dass eine Frau ohne Kind(er) defizitär ist. Wer so denkt, zieht auch andere an, die so denken. Ich vertrete hier nur meine Meinung.
Stattdessen kann frau ihren Fokus auf andere Themen/Projekte richten. Dazu fällt sicher jedem etwas ein.
Heute bin ich übrigens glückliche Tante. Ich liebe meine Neffen und bin gerne mit Ihnen zusammen. Ein Kindersatz sind sie nicht, wie könnten sie auch? Sie haben ja bereits Mama und Papa. Aber es sind tolle Menschen, mit denen ich gerne Zeit verbringe.
Mit meinen Einlassungen will ich niemandem zu nahe treten und auf gar keinen Fall jemanden verletzen. Nur eine andere Sichtweise darstellen.
schwierig
Ich bin eine glückliche (wenn auch oft überanstrengte) Mami und hätte selber auch heftig gelitten, wenn sich mein Kinderwunsch nicht erfüllt hätte. In meinem Familien- und Freundeskreis gibt es jetzt leider auch mehrere Frauen, bei denen es nicht geklappt hat (unter anderem die Frau meines Vaters!) und ich finde es sehr schade, dass es deswegen zu einer Entfremdung und fast schon Kontaktabbruch kommen muss. Dass sie uns aus dem Weg gehen, weil sie unser „Familienglück“ nicht sehen können – und das, obwohl unsere Kinder ja auch zu ihrer Familie gehören. Stattdessen können wir uns garnicht mehr unterhalten, weil es fast nur noch Tabuthemen gibt. Kinder brauchen aber immer ein ganzes Dorf und nicht nur die Eltern. Man kann auch z.B. als Tante oder Stiefoma eine ganz wichtige und enge Bezugsperson im Leben eines Kindes werden – den Weg wäre ich jedenfalls in so einem Fall gegangen und so wurde es in früheren Zeiten sicher auch oft gemacht. Heutzutage wird es aber leider oft nicht so gesehen, denn der Kinderwunsch hat auch viel mit Selbsterfüllung zu tun, also ein Projekt, das man ganz exklusiv nach den eigenen individuellen Vorstellungen gestalten möchte. Wenn die Babyzeit vorbei ist, merkt man aber, das dies ohnehin eine Illusion ist.
Stolze Mama und unerfüllter Kinderwunsch
Stichwort : als Tante oder Stiefoma Bezugsperson werden.
Das ist wahrscheinlich auch ein nett gemeinter Ratschlag, aber leider ebenso wenig hilfreich wie andere Empfehlungen. Leider funktioniert das nicht und wer weiß, was es heißt, Mama zu sein, der weiß doch auch, dass Mama durch keine andere Rolle ersetzbar ist. Es macht einen Unterschied, für Kinder in der jeder Sekunde verantwortlich zu sein oder eben nicht.
natürlich
Das sollte keine Empfehlung oder Ratschlag sein und natürlich ist das kein Ersatz – wo steht dies geschrieben? Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus wollte ich zeigen, wie traurig es für alle Beteiligten ist, wenn aus einem unerfüllten Kinderwunsch außerdem zusätzlich noch ganze Freundschaften oder Familien zerstört werden – und man dadurch evtl. noch weitere Rollen verliert, die man ansonsten eingenommen hätte. Bitte nicht immer alles gleich als Angriff werten.
Gutes Thema auf den Punkt gebracht
Ein sehr gutes Thema !
Ich finde auch man sollte gerade als Eltern nicht nur an das eigene Glück der eigenen Family denken sondern auch an Freunde, Bekannte oder Verwandte die im Bezug auf unerfüllten Kinderwunsch und die Gründe mögen vielfälltig sein, endlich kapieren dass nicht jeder der keine Kinder hat keine Kinder will oder evt bereits Kinder hatte aber nicht mit jedem Verzeihung dahergelaufenen Menschen und auch das ist nir menschlich das Thema besprechen will. Es ist eine ganz persönliche Sache und ich finde die Frage gehört nur zu besonderen Menschen und nicht jeder hat das Recht die zu stellen.
Auch ich wünsche mir seit
Auch ich wünsche mir seit einigen Jahren Kinder. Vor kurzem hat es dann endlich geklappt, jedoch hatte ich in der 16.woche eine Fehlgeburt. Die meisten Freunde in meinem Umfeld haben Kinder und sie jammer ständig rum, wie wenig sie geschlafen haben haben, wie anstrengend es doch ist, etc. Und erwarten von mir Mitgefühl. Das macht mich immer so fertig! Ich denke dann immer für mich, ob diese Mütter nicht einfach dankbar sein können für das Glück das sie haben?! Klar ist es anstrengend! Aber auch ein normaler job kann einem den schlaf rauben, unvorhergesehenes kann passieren, etc. Wenn sie das dann auch noch machen obwohl sie meine situation kennen finde ich es sehr verletzend…
Ich finde es toll, dass es
Ich finde es toll, dass es dazu ein Buch gibt. Ich bin 36 Jahre und noch kinderlos und befinde mich in einer ivf Behandlung. Ich kenne diese Kommentare zu gut, immer und immer wird man von unsensiblen Kollegen angesprochen, dass es aber dann mal Zeit wird Kinder zu kriegen, weil Kinder sind ja ein Segen… In diesen Momenten würde ich am liebsten ausrasten und mein Gegenüber zur Schnecke machen. In Wirklichkeit lasse ich es über mich ergehen, und lenke dann vom Thema ab, weil ich mich in Wirklichkeit mit solch unsensiblen Menschen nicht über meinen Kinderwunsch unterhalten möchte. Es stärkt mich dann etwas wenn ich lese dass es anderen Frauen auch so geht, wobei es gleichzeitig auch traurig ist. Ich wünsche und kinderwunschfrauen das allerbeste!!!! ❤️
Ein belastendes Thema
Ein wichtiger und schöner Beitrag. Ich kenne zwar das Gefühl des unerfüllten Kinderwunsches nicht, kann mir aber ungefähr vorstellen wie schmerzlich das sein muss. Seit ich alleinerziehend bin, kenne ich selbst auch diese störenden, viel zu persönlichen Fragen. Besonders oder eigentlich nur Frauen, die mich nicht mal kennen, stellen Fragen wie: „Wer hat sich denn getrennt?“ oder „Warum ist er denn abgehauen.“ das Schlimmste ist allerdings, wenn die eigenen Kinder von wildfremden Frauen in der Spielgruppe gefragt werden ob es denn wirklich so schlimm sei ohne Papa und ob sie denn traurig sind? Das geht wirklich unter die Gürtellinie und deshalb kann ich diese Bedrängnis irgendwie nachvollziehen.
Ich hoffe der Kinderwunsch der Autorin erfüllt sich noch und für einen sensibleren Umgang mit Betroffenen ist das sicher eine gute Lektüre.
Danke für den Beitrag
Das Thema ist für mich inzwischen im Alltag Präsent geworden. Und es ist ehrlich schwierig wie man sich verhalten soll. Generell Frage ich niemanden mehr ob er Kinder will, ob er welche hat und auch nicht ob noch eines oder weitere geplant ist/sind. Bin einfach schon in zuviele Fettnäpfchen getreten. Selbst unter Müttern ist es schwierig. Einmal habe ich erzählt daß es mich nervt das ich direkt nach dem absetzten der Pille zweimal sofort schwanger wurde und das bei meiner Mutter auch so war und ich ja so gerne Hormonfrei verhüten würde weil mich das alles so nervt mit der Pille, prompt sagt die Mama gegenüber, sei froh unsrer ist nur mit Nachhilfe entstanden. Am liebsten wäre ich versunken weil ich mich über mein Mini „Problem“ aufgeregt habe. In der zweiten Schwangerschaft habe ich wie auch in der ersten unter Massiven Erbrechen gelitten und das jeweils bis in den Kreissaal. Einmal war ich sehr verzweifelt weil ich nicht mehr wusste wohin mit der Übelkeit und sagte ich wünschte die Schwangerschaft wäre vorbei, meinte damit ausgetragen vorbei! Eine Bekannte erzählte mir da Sie hatte mehrere Fehlgeburten und ich solle sowas lieber nicht sagen, ich war entsetzt den auch Sie hatte schon ein Kind. Wenn ich weiß das ein unerfüllter Kinderwunsch da ist versuchen ich so wenig wie möglich über die Mädels zu reden, aber komme mir dabei verlogen und verstellt vor. Da sie nunmal mein Alltag sind und ich dann aktuell in der Elternzeit auch ehrlich gesagt wenig zu erzählen habe. Ich wünsche jeder Frau die sich Kinder wünscht das es klappt. Die meisten Mütter reden nicht so viel über die Kinder weil sie es raushängen lassen wollen, sondern weil es halt einfach der Fokus ist und das am meisten präsente. Liebe Frau Schatz ich wünsche Ihnen ganz viel Glück, danke das Sie das Thema ansprechen!