Interview mit Katrin: So meistere ich den Alltag mit sieben Kindern

 Liebe Katrin, erzähl doch erstmal, wer alles zu Deiner Familie gehört!

Also, wie sind: Papa Robert (39), ich als Mama (39) , Moritz (21) , Anika (19) , Felix (fast 18) , Phillip ( fast 16), Emely (14), Fabienne (8) und Nele (6). 

War Dir schon immer klar, dass Du so viele Kinder haben möchtest?

Nein, absolut nicht. Wir sind ja eine Patchworkfamilie. Ich habe 5 Kinder aus erster Ehe, mein Mann hat einen Sohn aus seiner letzten Beziehung. Als wir zusammengekommen sind, haben wir relativ schnell gemerkt, dass wir noch nicht komplett sind. Wir haben also noch zwei gemeinsame Kinder bekommen. Robert har dann gesagt, er möchte gerne alle Kinder adoptieren, denn er liebt alle wie seine eigenen. 

Ich fand die Umstellung von zwei auf drei Kinder am heftigsten – wie war das bei Dir?

Ich fand von eins auf zwei eigentlich am aufregendsten, weil ich dachte, man müsste die vorhandene Liebe jetzt aufteilen. Ich habe natürlich schnell gemerkt, dass das Unsinn ist- 

Wie lebt Ihr mit so einer großen Familie? Hat jedes Kind ein eigenes Zimmer? 

Wir leben in einem Haus und tatsächlich haben alle Kinder – bis auf die zwei kleinsten Mädchen – ein eigenes Zimmer. Und Robert und ich teilen uns natürlich auch ein Schlafzimmer 🙂

Wie sind die Reaktionen von Fremden, wenn Ihr gesammelt aus dem Haus geht?

Klar, es gibt diese Fragen wie "Waren die alle geplant?" oder "Hast Du die alle selbst bekommen?". Ich hab dann schon mal gesagt: "Nö, die standen am Straßenrand, da hab ich sie einfach mitgenommen." Und natürlich fragen sich viele, wie man sich so viele Kinder leisten kann. Viele Menschen meinen, wir leben auf RTL 2 Niveau, nur weil wir viele Kinder haben. Wer uns aber kennen lernt und die Kinder sieht, merkt schnell: Es kann auch mit vielen Kindern richtig gut klappen. 

Was findest Du das Tollste an so einer großen Familie?

Ich finde es wahnsinnig toll, dass ein großer Zusammenhalt unter den Kindern ist. Es ist immet Leben im Haus und trotzdem lernt man, aufeinander Rücksicht zu nehmen. 

Und was ist die größte Herausforderungen?

Die größte Herausforderung ist unser schwer krankes Kind Phillip. Phillip war bis zum 12. Lebensjahr gesund und ist nun aufgrund einer neuromuskulären Erkrankung fast völlig gelähmt. Diese Krankheit kostet uns alle viel Kraft, aber sie hat uns auch zusammengeschweißt.

Haben die Kinder schon mal gesagt, dass sie lieber ein Einzelkind wären?

Nein, keines der Kinder hat das je gesagt. Und selbst wenn – ich glaube, es wäre nicht ungewöhnlich, wenn sie es sagen würden. Ich glaube, jedes Kind, das Geschwister hat, wünscht sich Papa und Mama mal ganz für sich alleine, oder? 

Mal ganz praktisch: Wie viele Maschinen Wäsche wäscht Du am Tag? Wie oft gehst Du einkaufen? Wieviele Kilo Nudeln machst Du für ein Essen?

Ich habe eine Waschmaschine, in die 11 Kilo reinpassen – ich denke, ich wasche bis zu 10 Maschinen in der Woche. Wir gehen alle 10 Tage in die Metro für einen Großeinkauf. Wenn alle mitessen, mache ich 2,5 Kilo Nudeln. Generell sind aber oft nicht nur meine Kinder bei uns im Haus, sondern viele Freunde der Kinder. Eigentlich ist immer jemand zu Besuch – das finde ich total schön. 

Kriegst Du auch noch Auszeiten für Dich ganz alleine?

Seit Philipp so krank ist und Pflege braucht, gibt es so gute wie keine Auszeiten mehr. Früher habe ich tatsächlich auch mal ein paar Tage alleine Urlaub gemacht – was die Kinder nicht gestört hat, aber ich saß heulend im Hotelzimmer 🙂

Wohin geht der nächste Familienurlaub?

Wir fahren zwei Wochen nach Frankreich , wie jedes Jahr . Wir sind gern dort, haben Freunde da gefunden und fühlen uns rundum wohl. Leider fahren dieses Jahr die zwei ältesten Jungs Moritz und Felix nicht mit, weil sie bereits in der Ausbildung sind und auch keine Lust haben…

Was wünscht Du Dir für Deine Kinder?

Meine lieben 7 – bleibt so einzigartig, liebevoll und toll wie ihr seid. Bleibt nicht stehen, sondern macht weiter. Entwickelt euch, macht Fehle , lernt daraus. Und denkt immer daran, dass ihr ein Zuhause habt, wo Ihr immer willkommen seid!

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13. Was möchtest Du den Kindern mit auf den Weg geben?


1 comment

  1. Danke
    Danke für dieses warmherzige Interview und die offenen und liebevollen Worte an die Kinder am Schluss! Davon werde ich mir gleich eine Scheibe abschneiden und mit in den Tag nehmen.
    An die Interviewerin: Ich hätte es toll gefunden, noch mehr Einzeilheiten zu erfahren zum Alltag, Organisation, Schule etc.

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