Ich vermisse sie! Kurz vor der Geburt verlor Marion ihre Mutter

Ich habe vor einigen Monaten meine erste Tochter zur Welt gebracht. Leider ist dies unter etwas dramatischen Umständen geschehen.

Nach geplatzter Fruchtblase hatte ich fast sofort mit einem Wehensturm zu kämpfen, der unsere Maus so gestresst hat,  dass ihre Herztöne immer wieder absackten. Nach zwei Stunden viel zu starken und zu vielen Wehen ist plötzlich in einer Wehe ihr Herzschlag von 150 auf unter 60 abgesackt. Die Ärzte haben sofort entschieden und einen Notfall-Kaiserschnitt angesetzt.

Mein Mann wurde aus dem Kreißsaal geschickt, ich wurde quasi sofort in Vollnarkose gelegt (die paar Minuten bis dahin waren der Horror – ich hatte unbändige Angst um unsere Tochter) und etwa fünf Minuten später wurde unsere Maus geboren. Ich habe die eigentliche Geburt also nicht miterlebt. Ich weiß, es war notwendig und das Ergebnis zählt: unsere gesunde kleine Tochter.

Dennoch hatte ich lange damit zu kämpfen. 

Das gehört zu den Dingen, über die ich gerne mit meiner Mutter sprechen würde. Und gleichzeitig ist es vielleicht soweit gekommen, weil meine Mutter nicht mehr da ist. Ich habe meine Mutter nämlich nur zweieinhalb Wochen vor der Geburt ganz plötzlich verloren.

Es war das zweite Februar-Wochenende diesen Jahres, als ich meine Mutter das letzte Mal gesehen und mit ihr gesprochen habe.  Es war ein schönes Wochenende und wir haben noch Babybauch-Fotos gemacht. Sie hatte sich so auf ihr erstes Enkelkind gefreut!

Zwei Tage später musste mein Mann (mein Vater hat ihn informiert und wollte, dass er bei mir ist, wenn ich es erfahre) mir mitteilen, dass meine Mutter ganz unerwartet einen sehr schweren Herzinfarkt hatte und im künstlichen Koma liegt.

Wir sind am gleichen Tag zu meinem Vater und ins Krankenhaus gefahren. 

Ich habe ihre Hand gehalten und mit ihr gesprochen, auch wenn sie das alles vermutlich nicht mehr mitbekommen hat. Acht Tage haben die Ärzte um das Leben meiner Mutter gekämpft. Leider konnten sie nichts mehr für sie tun, ihr Herz war zu schwer geschädigt. Ihre Organe haben versagt und ihr Herz hat am 21.02. aufgehört zu schlagen.

Ich war und bin noch immer am Boden zerstört, auch wenn unsere Tochter uns natürlich Kraft gibt. Aber meine Mutter hätte sie kennenlernen sollen und mich als Mutter erleben. Nun müssen wir alle damit leben, dass es nicht so ist.

Es ist so unglaublich schwer. 

Heute, ein paar Monate später, geht es mir soweit ganz gut, auch wenn ich meine Mutter sehr vermisse. Aber der Alltag geht natürlich weiter und unser kleines Würmchen hält mich auf Trab. Meine Tochter ist gerade zum ersten Mal erkältet, was die Tage natürlich noch etwas anstrengender macht. Und gerade jetzt würde ich mich natürlich auch gerne mit meiner Mutter austauschen und vielleicht ihren Rat hören.

Nun wende ich mich mit so etwas an Freundinnen, die auch Kinder haben und auch manchmal an meine Schwiegermutter, mit der ich mich auch sehr gut verstehe. Aber ein Ersatz zum Austausch mit der eigenen Mutter ist es natürlich nicht.

Gerne würde ich mich auch mit anderen Frauen austauschen, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich. In meinem Umfeld haben alle Verständnis und aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen oder ihrer eigenen Persönlichkeit können sich Freunde und Familie mehr oder weniger gut in mich hineinversetzen und mir zur Seite stehen. Ich glaube aber, dass der Austausch mit Frauen in einer ähnlichen Situation helfen kann.

 


17 comments

  1. Hallo
    Ich möchte mein Zeugnis und mein Glück mit Ihnen allen auf dieser Website teilen. Letztes Jahr hat mich mein Mann für eine andere Frau an seinem Arbeitsplatz verlassen und er hat mich und meine 2 Kinder verlassen. Alles war so schwer für mich, weil ich ihn so sehr liebe. Also habe ich die Zeugnisse von Great Mutaba gesehen. Er hat Damen dabei geholfen, ihren Ehemann zurückzubekommen. Also habe ich ihn kontaktiert und er hat mir geholfen, einen Rückkehrzauber für meinen Ehemann zu sprechen. In zwei Tagen hat mein Ehemann die andere Frau verlassen und er ist zu mir zurückgekehrt mit so viel Liebe und Fürsorge. Ich werde diese Hilfe, die der Große Mutaba mir und meinen Kindern gegeben hat, nie vergessen. Wenn Sie hier sind, brauchen Sie Hilfe, um Ihren Geliebten zurückzubekommen. Sie können ihn über diese E-Mail kontaktieren
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  2. Liebe Marion,

    Liebe Marion,
    meine Schwester hat mir eben den Link zu diesem Beitrag gesendet und nachdem ich deine Geschichte gelesen haben wollte ich hier auch einige Zeilen da lassen. Im Jahr 2016 , ca ein halbes Jahr nach der Geburt meiner ersten Tochter wurde im Dezember bei meiner geliebten Mama Krebs diagnostiziert. Es folgten die schlimmsten Monate meines Lebens.. Es tat so unglaublich weh sie so leiden zu sehen.. Ihr Zustand verschlechterte sich rapide. Am 10. März 2018 ist sie für immer eingeschlafen. Ebenso wie meine Schwiegermama, die ebenso am 10 März vor 5 Jahren um die GLEICHE ZEIT auch an Krebs verstarb. Ich vermisse meine Mama so unglaublich schrecklich.. Wir erwarten , so sagt es der Frauenarzt, nun ein Geschenk des Himmels, welches uns IM September erwarten wird.. und ich bin mir sicher das meine Mama uns dieses Wesen geschickt hat. Liebe Grüsse

  3. me
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  4. Liebe Marion,

    Liebe Marion,

    meine Mutter, immer meine engste Vertraute, bekam kurz nach der Geburt meines ersten Kindes die Diagnose Krebs. Die Wochen darauf habe ich wie in einem Film wahrgenommen, da ich ständig in der Klinik war, teils auch nachts und das Baby so nebenher lief. Erst als sie ein Jahr später starb realisierte ich, dass da ja noch der kleine Mensch war. Im Nachhinein kann haben mich sowohl der Alltag mit Kleinkind als ein neuer Job, den ich einen Tag nach Beerdigung begann (wie ein Neustart quasi) mich gerettet. Es ist zwar unfassbare 3 Jahre her, aber das Vermissen und die Frage nach dem Warum bohren nach wie vor. Es wird leichter darüber zu sprechen. Meine Tochter hat meine Mutti dennoch im Herzen, wir gehen oft ans Grab dort kann sie mitpflanzen und gießen. Ich habe ihr auch immer gesagt, woran ihre Omi starb und sie geht damit sehr gut, kindlich pragmatisch um weiß aber auch sofort was bei mir los ist, wenn mich der Verlust doch wieder überwältigt, z.B. wenn ich andere Omas ihre Enkel abholen sehe etc. (Oma väterlicherseits gibt es leider auch nicht).

    Liebe Grüße!

    1. Sie sind niemals wirklich weg
      Liebe Helen,
      Dein Verlust und die schwere Zeit, die du durchleben musstest, tun mir leid. Gerade mit einem Neugeborenen so etwas zu erleben, muss unglaublich schwer sein. Unsere Mamas leben in uns und unseren Kindern weiter. Und ich finde es ganz toll, dass deine Kleine über ihre Omi Bescheid weiß und sie somit auch Teil eurer Familie bleibt. So wünsche ich mir das für meine Familie auch.
      Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft. Unsere Mamas werden uns wohl immer fehlen, egal wie lange sie schon nicht mehr bei uns sind.

  5. Austausch und gemeinsames Projekt
    Liebe Marion, liebe andere Mamas,

    Ich bin ebenfalls in der gleichen Situation. Ich habe letztes Jahr ein Buchprojekt zu dem Thema ‚Verlust der Mutter‘ gestartet. Wenn ihr Interesse hättet mitzumachen, wendet euch gern an buchprojekt_mutterrolle@gmx.de. Ich würde mich freuen, von Euch zu hören und schicke dann gerne mehr Informationen!

    Liebe Marion, ich wünsche Dir viel Kraft in der jetzigen Zeit!

  6. Niemals vergessen
    Liebe Julia,
    Danke für deinen Kommentar. So möchte ich es auch für meine Tochter und eventuelle weitere Kinder handhaben. Meine Mama, ihre Oma gehört zur Familie, auch wenn sie sie nicht kennenlernen durfte. Ich werde ihr von ihr erzählen und so ist meine Mama auch niemals vergessen.

  7. Mama
    Hallo, ich kann das so gut nachempfinden.
    Ich habe meine Mutter 2 Monate nach der Geburt meines ersten Kindes verloren. Meine ganze Welt ist zusammengebrochen.
    Es war auch keine Zeit zum trauern mit Baby und nach einiger Zeit wollten auch alle das ES aufhört ( das traurig sein) .
    Ich habe meinen Weg gefunden, sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und zu trauern. Sie gehört zur Familie obwohl meine 3 Kinder sie gar nicht kennen, unseren Engel.
    Alles Gute für Dich und viel Kraft. Liebe Grüße Julia

  8. Sie ist bei Dir.
    Meine Schwester lag auch mal auf Intensiv im künstlichen Koma in Lebensgefahr. Sie hat mir hinterher erzählt, dass sie alles mitbekommen hat, obwohl es niemand gemerkt hat. Sie habe meinen Vater an ihrem Bett weinen sehen und mit ihr sprechen hören. Sie habe dabei ihren eigenen Körper von oben gesehen, so als ob sie an der Lampe gewesen wäre. – Jetzt ist sie leider doch noch verstorben. Mir hilft da vor allem der Gedanke, dass zwar der Körper stirbt, aber nicht die Seele. – Viel Kraft!

    1. So ist es
      Liebe Line,
      Es tut mir leid, dass du deine Schwester verloren hast. Aber du hast ganz sicher Recht. Die Seele verschwindet nicht einfach mit dem Tod. Unsere Lieben schauen uns irgendwie zu und passen auf uns auf. Zumindest hilft mir dieser Gedanke. Meine Mama ist der Schutzengel für meine Kleine.

  9. Buchtipp
    Ich habe meine Mutter sehr früh verloren und dachte dass ich damit gut umgehen kann. Bis ich schwanger und selbst Mutter wurde.

    Ich finde das Buch Motherless Mothers von Hope Edelman sehr heilsam und auch informativ. Habe mich dort oft wieder gefunden. Vielleicht hilft es dir ja auch. Fühle dich gedrückt.

    1. Danke
      Liebe Anna,
      es tut mir sehr leid, dass du deine Mama verloren hast.
      Danke für den Buchtipp. Das klingt als könnte es mir sehr helfen.

  10. Liebe Marion, Danke dass du
    Liebe Marion, Danke dass du deine Geschichte teilst. Ich habe seit dem Tod meiner Mutter im letzten Juli mit nicht vielen Menschen über meinen Schmerz geredet, da ich dachte, dass sich eh keiner in mich hineinversetzen kann. 🙁 Ich war im 6. Monat schwanger und mein ‚großer’ Sohn 1,5 Jahre alt. Da kam im Mai 2017 die Diagnose Krebs bei meiner Mutter. Ich war kurz vorher erst aus Hannover 150 km weg gezogen, was diese Zeit noch schwieriger machte. Schwanger, mit Kleinkind, dauernd auf der Autobahn und diese Angst, dass sie bald nicht mehr da sein wird. Leider konnte sie unsere Kleine nicht mehr kennen lernen. Im Juli 2017 ist sie dann für immer eingeschlafen. Der Verlust einer Mutter ist schon sehr, sehr schwer zu ertragen. Dabei noch schwanger zu sein, empfand ich als noch so viel schlimmer. So ungerecht, so machtlos und so schmerzvoll. Ich habe auch lange Sorge gehabt, ob sich diese traurige/depressive Phase auf mein ungeborenes Kind auswirken wird. Aber genau das Gegenteil war der Fall. Es sollte wohl so sein, dass sie ein sehr liebes, geduldiges, ruhiges Kind war. Ich glaube ohne meine Kinder und die stetige Aufgabe als Mama hätte ich diese Zeit nicht überstanden. Meine Kinder haben mich irgendwie vor einem tiefen schwarzen Loch gerettet. Ging es dir auch so? Gerne würde ich mit dir in Kontakt treten. Ganz liebe Grüße.

    1. So ungerecht
      Liebe Lena,
      Es tut mir so leid, dass du in deiner Schwangerschaft mit deiner Kleinen auch diesem Verlust erleben musstest. Und du hast sicher Recht, die Wenigsten können sich in dich hineinversetzen und doch hat es mir geholfen, viel mit anderen zu reden. Aber ich glaube auch, dass da jeder anders ist und jedem etwas anderes hilft bzw. jeder dieses Schicksal anders verarbeitet. Gerne würde ich mich aber auch mit dir austauschen. Magst du Lisa hier von stadtlandmama eine Email schreiben und sie kann dann meine Email-Adresse mit dir teilen?

  11. Marion
    Liebe Marion,

    ich kann dich zu gut verstehen. Meine Mutter ging kurz nach dem ersten Geburtstag meiner ersten Tochter von uns. Das war nur einen Monat nach unserer standesamtlichen Trauung und ein halbes Jahr vor unserer Kirchlichen (es war ihr letzter Wille, dass wir die kirchliche Hochzeit nicht absagen). Als meine Mutter einschlief, war meine Schwester im 5. Monat schwanger. Ich habe vor 3 Monaten unsere zweite Tochter zur Welt gebracht…Sie hat sich immer sehnlichst Enkelkinder gewünscht. Nun ging sie viel zu früh (sie wurde nur 48 Jahre alt) und konnte lediglich (oder immerhin?) das erste Jahr ihrer ersten Enkeltochter miterleben. Die anderen beiden konnten wir ihr leider nicht mehr vorstellen.

    Liebe Marion, sehr gerne würde ich Kontakt zu dir aufnehmen. Meine Ma ist nun schon 2,5 Jahre nicht mehr da. Wir werden sie nie vergessen, es wird aber langsam leichter mit dem Verlust zu leben. Allerdings war es ein sehr schwerer Weg für uns in den letzten 2,5 Jahren…

    1. Viel zu früh
      Liebe Caro,

      es tut mir sehr leid, dass auch deine Mama viel zu früh gehen musste und ihre Enkelkinder nun ohne sie aufwachsen.
      Gerne würde ich mich mit dir austauschen. Magst du vielleicht Lisa hier von stadtlandmama eine Email schreiben und sie kann dir meine Email-Adresse weitergeben?

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