Chemo für Steffi nach Abschied von Papa und Jonas: Wie es der Familie Ewald gerade geht

Ihr Lieben, wir sind nach wie vor Steffi und ihrer Familie sehr verbunden. Ihr wisst ja vermutlich, um wen es geht. Papa und zwei von drei Kindern waren an Krebs erkrankt.

Dann starb der zehnjährige Jonas kurz vor Silvester. Schließlich nahmen sie Abschied vom Papa Sebastian – dann wurde auch bei Steffi Krebs festgestellt – Brustkrebs. Mitten in der Coronakrise hat sie nun mit der Chemotherapie begonnen.

Liebe Steffi, für dich gab es heute gleich zwei gute Nachrichten, erzähl doch mal davon und welche Gefühle da in dir aufkamen.

Ich hatte heute meine erste Kontrolle (Sonographie) nach den ersten beiden Chemo-Zyklen und war wirklich erleichtert, zu erfahren, dass der Tumor bereits um mehr als die Hälfte geschrumpft ist.

Die Ärzte waren damit mehr als zufrieden und nun kann die Chemo wie geplant weiter erfolgen (da ansonsten keine weitere medikamentöse Option bei dieser Art von Tumor besteht) – im Anschluss kommt steht dann die Mastektomie an, also die Entfernung von Brustgewebe.

Dazu kam dann noch die erleichternde Rückmeldung, dass bei Neeles MRT nichts Auffälliges gefunden wurde. Ende April erfolgt dann noch der restliche Körper (ab Knie abwärts) da dieser Teil bei dem MRT letzte Woche nicht mit drauf war, da es ‚Probleme‘ gab… also nochmal Daumen drücken, aber wir sind natürlich froh, dass schon mal von Kopf bis Knie alles gut ist bei ihr.

Du hast mit der Chemo angefangen, wie geht es dir damit, wie verträgst du sie?

Die Chemo vertrage ich bislang soweit recht gut – die ersten Tage habe ich schon ein flaueres, matteres Gefühl und Knochenschmerzen, aber alles in allem bislang toi toi toi erträglich. Ich hoffe sehr, dass dies so bleibt…

Meine Schwiegermutter ist aber bei uns zur Unterstützung eingezogen, so dass wir zur Zeit gemeinsam die Mädels, Haushalt etc. wuppen – gerade auch in Anbetracht der Corona-Ausnahme-Situation. Wir gehören zwar beide sozusagen zur Risikogruppe, aber wir halten uns an „Stay at Home“.

Familie Ewald
Foto: Margret Witzke, Fotografie in der Altstadt

Wie war das für dich, deine Haare zu verlieren?

Ja, insgeheim hofft man irgendwie schon, dass man vielleicht zu den 0,01% der Fälle gehört, bei dem die Haare nicht ausfallen und ich musste schon erstmal schlucken, als die ersten Büschel dann tatsächlich fielen… Ich hatte meine Haare vorab ja schon um über die Hälfte der Länge gekürzt, damit es dann vielleicht nicht zu krass ist…

Da es dann aber so gejuckt hat auf dem Kopf und überall diese ganzen Haare waren, war das endgültige Abrasieren dann sogar eine Art Befreiung… Lenja wollte ihre Haare dann auch schneiden 😉 Da gabs nen kleinen Pony 😉

Nun sieht man mir halt die Krankheit an, da Glatze ja irgendwie schon mit einer Krebserkrankung assoziiert ist… Die Perücke stört mich noch, daher trage ich nun erstmal Mütze, da es schon echt kalt auf dem Kopf ist so ohne Haare.

Inwieweit trifft euch die derzeitige Situation durch das Coronavirus?

Vor allem für Neele ist die Corona-Situation ganz, ganz schwierig – sie vermisst ihren Alltag, ihre Freunde und vor allem unsere Familie. Nun wird es nochmal schmerzlich bewusster, dass wir nie mehr zusammen am Frühstückstisch sitzen, nie wieder im Garten zusammen grillen, nie wieder abends gemeinsam kuscheln…

Dieses „notgedrungene“ Glück haben sozusagen ja gerade dank/ wegen Corona viele. Solche nie gehabte exquisite Familienzeit… Papa und Jonas fehlen uns allen sehr – vor allem jetzt…

Ich hoffe sehr, dass durch diese Corona Ausnahme Situation alle Menschen ihr Leben noch einmal bewusster und mehr zu schätzen wissen – das Schicksal kann von jetzt auf gleich einfach alles verändern – egal ob durch Krebs, Corona oder etwas ganz anderes…

Auch ich hoffe, dass wir Mädels wieder einen immer mehr stückweiten neuen Alltag zurück gewinnen werden – nun erstmal mit dem Corona Umstand und danach dann auch wieder..

Magst du uns erzählen, wie ihr Abschied von euren Männern genommen habt – und inwieweit ihr sie immer noch in euren Alltag integriert?

Die Beerdigung war sehr emotional. Bastis Feuerwehrkameraden und Johanniter-Kollegen haben ihn zu Grabe getragen und es tut gut, zu wissen, dass die beiden in so vielen Erinnerungen weiterleben werden.

Info: Hier geht es zur Gofundme-Spendenseite für die Familie.


3 comments

  1. Eine unfassbare Geschichte – uns fehlen die Worte!
    Wir wünschen von Herzen das Beste für euch und genug Kraft und Liebe, die euch durch jeden einzelnen Tag tragen.

  2. Eure Geschichte ist unendlich traurig-und doch spürt man in deinen Worten so viel Zuversicht und Lebensfreude, so viel Herz und so viel Liebe. Es ist wunderschön zu sehen, dass ihr trotz allem nicht aufgebt. Das Foto von euch beiden ist einfach so schön, bitte behaltet euren Mut und eure Kraft, das Leuchten in euren Augen und die Liebe zueinander. Von tiefstem Herzen alles Gute!

  3. Es ist wirklich so unfassbar traurig, was eure Familie alles durchmachen muss. Ich würde euch so gerne Mut zusprechen und etwas tröstendes sagen, aber mir fehlen einfach die Worte. Es rührt mich sehr, wie süß und zuversichtlich eure Tochter auf dem Foto lächelt – und das, obwohl sie in ihrem bisher so kurzen Leben schon so viel Verlust und Traurigkeit erleben musste.
    Ich wünsche euch von Herzen, dass das Schicksal es nun endlich gut mit euch meint. Alles erdenklich Gute und Gesundheit für euch… Bitte bleibt stark.

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