Als Frau in einer männerdominierten Branche: Mama ist Malerin und Lackiererin

Ihr Lieben, nach dem letzten Polizeiruf am Sonntag haben wir euch bei Facebook gefragt, ob es unter unseren Leserinnen möglicherweise auch Polizistinnen gibt – oder Frauen mit ähnlich spannenden oder ungewöhnlichen Berufen. Daraufhin meldeten sich etliche von euch, darunter auch Katrin. Sie macht den Auftakt unserer kleinen Berufsreihe, in der wir jetzt in unregelmäßigem Abstand immer mal wieder Mütter mit interessanten Berufen vorstellen. 

Liebe Katrin, als Malerin und Lackiererin arbeitest du in einer ziemlich männerdominierten Branche. Wie kamst du damals auf die Idee, diesen Beruf zu wählen?

Ich war damals mit der Schule im Jobcenter und dort konnte man diesen Test machen, was zu einem passt. Bei mir war da unter anderem dann auch Maler und Lackierer bei. Da ich auch so sehr kreativ bin, fand ich das interessant.

Ich habe mich dann für einen Praktikumsplatz beworben und war überrascht wie viel mehr dieser Beruf beinhaltet. Meine Ausbildung habe ich dann auch in dem Betrieb angefangen.

Nun hast du schon etliche Jahre im Beruf hinter dir, was macht dir heute noch so richtig Freude – und auf was könntest du manchmal auch gut verzichten?

Ich liebe es wenn wir kreative Techniken anwenden können und das lackieren macht mir nach wie vor sehr viel Spaß. Manchmal könnte ich auf das schleifen vorher gut verzichten   aber das ist auch ok denn es gehört dazu. Je besser die Vorarbeiten, desto besser wird das Endergebnis dann.

Mit welchen Vorurteilen hattest du zu kämpfen, als du noch neu warst im Business?

Am Anfang waren die Vorurteile wegen den körperlichen Anforderungen schon gegeben. Auch dass Frauen nicht auf eine Baustelle gehören. Dies kam allerdings meist eher von anderen Gewerken und da haben meine Kollegen immer hinter mir gestanden.

Du sagst, das mit den Vorurteilen sei besser geworden – was meinst du, womit das zu tun hat?

Ich glaube zum einen, weil ich schon einige Jahre dabei bin und die Erfahrung habe und zum anderen, weil es doch immer mehr Frauen in diesem Beruf gibt.

Bist du auch sonst praktisch begabt und kannst zu Hause viel selbst machen? Hast du vielleicht mit den Kids mal irgendwas Tolles erschaffen/gemacht?

Zuhause mache ich viel selber. Wir haben ein altes Bauernhaus und da müssen wir immer einiges machen. Zusammen mit meinem Partner machen wir das meiste selbst.
Mit meinem Großen habe ich sein Kinderzimmer gemacht.

Nun ist deine Arbeit ja vor allem auch eine körperliche. Wie ruhig gestaltest du deinen Feierabend?

Ich habe das große Glück, in meinem Beruf halbtags arbeiten zu können, aktuell in Elternzeit. Wirklich ruhig ist es bei uns nie und Zuhause muss auch immer irgendwas gemacht werden.

Wie stellst du dir das in Zukunft vor, wenn du vielleicht irgendwann nicht mehr so viel schleppen kannst?

Ich hoffe das ich es noch lange schaffe und nehme mir meine älteren Kollegen als Vorbild. In meinem Ausbildungsbetrieb hatten wir einen Maler der bis zur Rente noch auf der Baustelle war und auch das Gerüst raus und runter kletterte. Und so viel schleppen ist es oftmals gar nicht und zur Not hat man Kollegen die einen unterstützen.

Was ist dir wichtig bei der Berufswahl deiner eigenen Kinder?

Ich würde mir wünschen, dass meine Jungs etwas Handwerkliches lernen und dann erst studieren, wenn sie das möchten. Am meisten wünsche ich mir, dass sie etwas machen, was sie wirklich begeistert und es sich für sie nicht wie Arbeit anfühlt.

 


1 comment

  1. Super!!
    Liebe Katrin!
    Vielen herzlichen Dank für deinen Beitrag! Ich finde solche Geschichten so wichtig! Auch ich arbeite in einem mehr Männern zugeschriebenen Beruf und es ist sehr angenehm.
    Viele liebe Grüße!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert