Liebe Maike, Du hast einen 11 Monate alten Sohn und bist alleinerziehend. Seit wann lebst Du nicht mehr mit dem Vater zusammen?
Die Beziehung mit dem Vater von Louis ging auseinander, als Louis vier Monate alt war.
Kam die Trennung überraschend oder hatte sich das schon ein bisschen angedeutet?
Das hatte sich – im Nachhinein gesehen – eigentlich schon während der Schwangerschaft angedeutet. Aber ich wollte es da, mit unserem gemeinsamen Baby im Bauch, noch nicht wahrhaben.
Kannst Du Dich noch an die erste Nacht „alleine“ erinnern? Was hast Du da gefühlt?
Ich war vorher den ganzen Tag über so mit Louis und dem Auszug beschäftigt, dass ich einfach nur „funktioniert“ habe. Als Louis dann abends eingeschlafen ist, kamen die Tränen. Ich hab mich verraten gefühlt, irgendwie sogar wie „weggeworfen“ und habe mir tausend mal die Frage nach dem Warum gestellt. Ohne Antwort natürlich. Die wird es wohl auch nie geben.
Wir wissen, dass viele Alleinerziehende sich die Schuld geben und sich Vorwürfe machen. War das bei Dir auch so?
Nein. Ich habe ihm wirklich alle Möglichkeiten und Chancen gegeben. Selbst zu allerletzt noch – er hat sie nicht wahrgenommen.
Hast Du Dich so gefühlt, als hättest Du „versagt“? Denn sicher hattest Du Dir das anders vorgestellt, oder?
Im Sinne von – ich sitze jetzt hier gerade mit meinem kleinen Baby ohne Wohnung, ohne alles – ja, die Phase hat es gegeben. Da habe ich mich wie ein riesen Versager gefühlt. Jetzt tue ich das nicht mehr. Ich habe mit Louis die letzten 7 Monate alles alleine geschafft – und wir kriegen das auch in Zukunft zusammen hin.
Wer oder was hat Dir in der ersten Zeit Kraft gegeben?
Louis. Und meine restliche Familie, insbesondere meine Mutter.
Wie ist denn die Regelung mit dem Papa momentan?
Er kommt Louis regelmäßig besuchen.
Wo fehlt Dir am meisten ein Partner?
Jeder wünscht sich doch irgendwie die große Liebe und diesen „Einen“, mit dem man genauso gut lachen wie auch weinen kann und der einfach immer für einen da ist. Das fehlt mir an manchen Tagen auch.
Gibt es auch etwas Positives, was Du aus den letzten Wochen mitgenommen hast?
Ich weiß jetzt. dass wir alles schaffen können. Es geht ganz vielen so, dass sie nicht die kleine, perfekte, heile Familie haben – das an sich ist zwar nicht schön, aber es hilft einem trotzdem zu wissen, dass man nicht alleine ist und vor allem aber – dass da so viele sind, die es ja auch so geschafft haben!
Was wünscht Du dir für das neue Jahr?
Weniger Stress, Tränen und Auseinandersetzungen, als im letzten Jahr und mehr Ruhe, um die Zeit mit meinem großartigen Sohn genießen zu können. Ein Urlaub in der Sonne wäre auch noch schön. Und dass dieses Jahr auch beruflich richtig, richtig gut läuft.
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1 comment
Respekt, dass du das als Single Mom alles so gut hinkriegst
…ich sah gerade das Foto und dachte: Hey, die kenn‘ ich doch 🙂 Maike war auf meiner Schule, ein paar Jahre jünger.
Ich wünsche ihr alles Gute, dass sie weiterhin an Sicherheit und Stärke gewinnt und das Leben mit ihrem Sohn- auch als SingleMom- in vollen Zügen genießen kann.