Zum Weltfrauen-Tag: Was ich meinen Töchtern mit auf den Weg geben will

Meine beiden wundervollen Töchter, ich schreibe Euch heute voller Stolz, Liebe und Dankbarkeit. Ihr beide seid schon jetzt wunderbare Persönlichkeiten – mutige Mädchen, die ganz sicher zu starken und liebevollen Frauen heranwachsen werden.

Für Euer Frauenleben wünsche ich Euch, dass Ihr stets für die Dinge eintretet, die Euch wichtig sind. Lasst Euch nicht einreden, dass Beharrlichkeit zickig ist. Lasst Euch nicht ausbremsen durch die ewigen Nörgler, die meinen, es sei zu gefährlich oder unnötig oder anstrengend. Für seine Überzeugungen einzutreten, lohnt sich immer. 

Ich wünsche Euch, dass Ihr einen Beruf findet, der Euch glücklich macht. Ihr müsst keinen Nobelpreis gewinnen oder sechsstellig verdienen – darauf kommt es nicht an. Euer Beruf sollte Euch erfüllen, Eurem Leben einen Sinn geben. Natürlich wird es Tage geben, an denen Ihr lieber am Strand sitzen würdet. Aber wer eine grundsätzliche Leidenschaft für seinen Job hat, wird immer wieder Kraft aus ihm ziehen. 

Ich wünsche Euch, dass Ihr einen Partner fürs Leben findet. Ein Mensch, der mit Euch durch dick und dünn geht, der Euch zur Seite steht, Euch ermutigt, Euch unterstützt. Ein guter Partner wird Euch niemals klein machen, Euch niemals das Gefühl geben, nicht gut genug zu sein. Ich wünsche Euch, dass Ihr Euren Weg findet. Dass Ihr herausfindet, ob und wen Ihr heiraten wollt. Ob Ihr eine Familie gründen wollt, wo Ihr leben möchtet. 

Ich wünsche Euch, dass Ihr Eure Schönheit sehen könnt. Sich und seinen Körper zu lieben, hat nichts mit Selbstverliebtheit oder Arroganz zu tun. Es ist die Basis für eine gesunde Selbst-Fürsorge. Ihr habt nur diesen einen Körper – seid gut zu ihm. Aber Schönheit ist noch so viel mehr als ein strahlendes Lächeln oder volles Haar – Ihr seid einzigartig, seit dem Tag Euer Geburt, mit all Euren Begabungen, Schwächen, Vorlieben, Eigenheiten. Ihr seid genau so gut wie Ihr seid. 

Ich wünsche Euch, dass Euer Herz immer offen bleibt für all die, denen es nicht so gut geht wie uns. Bleibt empathisch und liebevoll, großzügig und nachsichtig. Ich glaube fest daran, dass ein Lächeln viel mehr bewirken kann als harte Worte. 

Ich wünsche Euch, dass Ihr weiterhin träumen könnt. Dass Ihr nicht zu harten Realisten oder gar Zynikern werdet. Davon gibt es genug auf der Welt. Es braucht Träumer, die an sich und andere glauben. Ihr könnt alles erreichen. 

Ich wünsche Euch, dass Ihr andere Frauen findet, die Euch inspirieren und weiterbringen. Dass Ihr einander unterstützt und als Schwestern immer verbunden bleibt. 

Ich wünsche mir, dass ich auf diesem Weg an Eurer Seite sein darf, Eure Hand halten kann, wenn Ihr mich braucht. Ich wünsche mir, dass ich Euch loslassen kann, wenn es nötig ist und dass Ihr zurückkommt, wenn die Zeit dafür reif ist. Ich möchte Euch nicht meine Vorstellungen aufdrücken – Ihr könnt nur glücklich werden, wenn Ihr Euren eigenen Weg findet. Und genau das wünsche ich Euch am meisten: Dass Ihr glücklich werdet. 

Damit meine ich nicht dieses kurzzeitige Glücksgefühl, wenn man eine Bluse im Sale shoppt oder man einen herrlichen Urlaub genießt. Ich wünsche Euch tiefes Glück, weil Ihr Vertrauen in Euch habt, wisst, wer Ihr seid und was Ihr könnt. 

Ich habe dieses Vertrauen in Euch. Jetzt schon. Und für immer. 


6 comments

  1. Was für blöde Kommentare…
    …schade dass solche Kommentare unter so einen liebevollen Brief gesetzt werden… 🙁
    Ich erinnere mich, glaube ich, an einen ganz genauso tollen Brief zum Geburtstag des Sohnes! Und sollte nicht der Grund unwichtig sein bei solch wichtigen Worten einer Mutter?

    1. Es geht mir eher darum dass
      Es geht mir eher darum dass der Text schon sehr typisch weiblich geschrieben ist. (Bluse kaufen, nett sein, Familie gründen….) aber ich freue mich schon auf den Brief an den Sohnemann zum weltmännertag 🙂

      1. Text
        Genau, liebe Inga, Du hast recht. Es gab schon mehrere Beiträge speziell für meinen Sohn.
        @Lieber Gast: Die Frage, ob man Familie gründen will, beschäftigt wohl jede Frau mal im Leben – genau wie jeden Mann. Das hat für mich nichts typisch weibliches an sich. Eher typisch männlich. Ja, es geht in einem Halbsatz ums Shopping – die ganzen Zeilen davor und danach um wesentlich wichtigeres…

  2. Hmmmm. Würde ja gerne mal
    Hmmmm. Würde ja gerne mal wissen ob so ein Brief auch für den Sohn am „weltmännertag“ geschrieben worden wäre…