Wie französische Mütter ihre Kinder dazu bekommen, dass sie mit vier Monaten durchschlafen – total verrückt, aber es funktioniert wirklich!

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Hey Lisa,

ist Dir eigentlich mal aufgefallen wie viele Mails wir zum Thema Einschlafen bekommen? So viele, die uns fragen „Wie habt ihr eure Kinder zum Durchschlafen bekommen?“ oder „Wie macht ihr, dass sie abends einschlafen?“. Das ist schon verrückt! Ich glaube, es waren an die 30, seitdem wir dieses Blog gestartet haben.

Und irgendwie habe ich mich immer dagegen gesträubt, jetzt mit Tipps zu kommen. Ich meine, was habe ich denn zu solchen Themen schon zu sagen? Ich habe einen Sohn, der allerdings tatsächlich durchschläft, seitdem er vier Monate ist, aber was hat das schon zu sagen? Jedes Kind ist (glücklicherweise!) so anders und ich bin nun wirklich keine Ärztin oder Expertin. Auf der anderen Seite kriegen wir die Frage dann doch so oft, dass ich gerne mal trotzdem was darüber schreiben will.

Nämlich als Erfahrungbericht. Nicht als Klugscheißerei, versteht sich.

Dann fang‘ ich mal an:

Als Maxime drei Monate war – das war letztes  Jahr – hatte ich logischerweise schlimmen Schlafentzug. Mein Babysohn wachte vier Mal die Nacht auf und wollte an die Brust, gerne auch sechs bis sieben Mal. Zu diesem Zeitpunkt sind wir dann in den Türkei-Urlaub gefahren und ich hatte ein bisschen Zeit zum Lesen. Da wir im Club Med waren und in der Bücherwand des Ferienclubs nur französische Lektüre stand, schnappte ich mir einen zerfledderten Erziehungsratgeber auf Französisch und fing an in meiner Poolliege, während Maxime Siesta mit Papa im Bungalow machte, zu lesen.

Das Kapitel ums Einschlafen las ich sorgsamerweise besonders aufmerksam. Dort stand: „Es ist alles eine Frage der nonverbalen Kommunikation zwischen Mutter und Kind. Die Mutter muss dem Kind vermitteln: Nachts schläft man, isst man nicht, sondern der Magen muss sich erholen. Hat das Kind nachts Hunger? Ja, hat es. Aber das haben Erwachsene nachts auch und sie gehen ja auch nicht zum Kühlschrank und schmieren sich ein Brot.“

Und Babys würden mehr begreifen als man so denken würde.

Ich stutzte: Was für ein Blödsinn! Das konnte nicht funktionieren!

Weiter stand da auch so oder so ähnlich: „Wenn die Mutter das Kind immer nachts füttert, vermittelt sie ihm, dass es so sein muss. Und das Kind wacht automatisch auf.“

Ich ging damals dann zurück zu unserem Häuschen und erzählte meinem Kerl von meiner neu gewonnenen Weisheit. Und er meinte ganz cool: „Ja, dann mach‘. Klingt logisch.“

Tja, was soll ich sagen: Das habe ich dann auch. Ich habe Max erklärt, dass es nachts keine Milch mehr gibt und bin bis heute (wo er ein Jahr ist!), konsequent geblieben. Wenn er nachts aufwachte, nahm ich ihn anfangs noch zu mir, bis er wieder eingeschlafen war und gab ihm aber nicht die Brust.

Lisa, es ist echt verrückt. Aber, das Ganze dauerte vielleicht eine Woche und dann war Schicht! Seitdem schläft er. Durch! Mal von sieben Uhr abends bis halb acht, mal von acht Uhr bis halb neun morgens.

Aber bitte, bitte: Ich sage jetzt echt nicht: Das klappt! Sondern bei MIR hat es geklappt.

Wenn Max mit einem Jahr heute dann doch mal wach wird, nehme ich ihn nicht aus dem Bett – es sei denn natürlich, er ist krank – sondern lege die Hand auf seinen Bauch bis er wieder einschläft. Das klappt echt gut. Ja, und manchmal, da hat er einen Albtraum – und dann nehme ich ihn natürlich auch mit ins große Bett.

Ja, manchmal, manchmal, manchmal…

Aber dieses blöde Buch: Ta! Es hat echt geklappt! Ein bisschen verrückt, oder?

Ich kann übrigens zum Thema französische Erziehungsmethoden, das sehr lustige Buch von Pamela Druckerman empfehlen. Sie ist Amerikanierin, lebt in Paris und erzählt sehr lustig wie sie die Mamis um sich herum bestaunt und auch verwirrend findet. Ich glaube, da steht das mit dem Einschlafen nämlich auch so drin…

Naja! Ich geh‘ jetzt auf jeden Fall Einkaufen und so.

Schönen Tag Dir und Euch!

 


5 comments

  1. Jedes Kind ist anders…
    Dass es so klappt, ist prima, und dass man es mal ein paar Wochen so probieren sollte, klar.
    Unser Kind war ein Schreikind mit einer Wut im Bauch über mehrere Monate. Egal was man machte, Schlafen ging nicht. Jetzt ist er ein sehr lieber, in sich ruhender Jugendlicher geworden. Die Geduld hat sich also ausgezahlt 🙂

  2. Ein Traum!
    Ein Traum!

    Das große Kind ließ sich auch mit ca. 10 Monaten dazu bringen, nur noch Wasser zu trinken statt MuMi und nahm das Angebot dankbar an (hat sehr viel Wasser getrunken; tagsüber so gut wie nichts).

    Das kleine Kind (jetzt 10 Monate) ist leider nicht so nett zu uns und kann nur (!) mittels Stillen einschlafen. Manchmal auch mit viel Stress und Geweine ohne Stillen, aber nur (!) mit Mama. Aber es ist ein Grauen (ihr kennt das sicherlich). Wir haben das schon über eine Woche so probiert und es klappte gar nicht. *seufz*

    Was würde ich für Nächte geben ohne Stillen und ohne Unterbrechung *hach*…! Ich bin recht unglücklich, was die Schlaferei und Stillerei betrifft. Naja, den nächsten Versuch starten wir nach diesem Schnupfen…
    Wünscht uns Glück! 😉

  3. Mein Großer (5) und der
    Mein Großer (5) und der Kleine (15 Monate) wurden/werden nach Bedarf gestillt. Da der Kleine aber mit bei uns schläft, werde ich davon nicht großartig wach und es stört mich auch nicht.

    Bei dem Großen ist das Stillen auch immer weniger geworden, je
    älter er wurde und hörte dann einvernehmlich auf. Genauso stressfrei, weil aus eigenem Antrieb, ist er mit 2 1/2 aus dem Familienbett in sein Bett umgezogen. Wenn er schlecht geträumt hat oder krank ist, kommt er nachts zu uns, ansonsten schläft er gerne und gut in seinem Bett.

    Mein Mann und ich finden es beide für alle so am entspanntesten und es fühlt sich für uns am „Artgerechtesten“ an.

  4. Mein Sohn schläft durch seit
    Mein Sohn schläft durch seit dem er 2 1/2 Monate ist. Er ist jetzt fast 7 Monate und wir hatten vor kurzem eine Woche, da ist er plötzlich wieder wach geworden. Aber kurzes Streicheln und sein Schnuller haben ihn dann wieder eingeschläfert. Ich kann nicht sagen, warum das auf einmal klappte mit dem schlafen. Davor wollte er auch alle 2 Stunden seine Milch. Ich habe ihn irgendwann nachts nicht mehr gewickelt. Das hat geholfen, weil er dann nicht so hell wach geworden ist. Feste Einschlafzeiten hat er nicht. Es ist mal 20 Uhr, es kann aber auch schon mal 22 Uhr werden. Das finde ich aber halb so schlimm, solange er mich dann bis 07:30 schlafen lässt 🙂 Irgendwann pendelt sich wohl alles ein.

  5. Schlafen
    Ich denke auch, dass es Gewöhnungssache ist. Bei so Kleinen weiss man ja aber nie, ob sie Zahnschmerzen oder so haben.
    Habe meinen Sohn nachts noch länger gestillt ihm dann später aber Wasser aus der Flasche angeboten in der Hoffnung, dass es ihm nicht schmeckt und er dann auch nicht mehr aufwacht haha Mal hats geklappt undmal gings nur mit Milch. Seit er 1 Jahr ist schläft er aber auch durch, vermutlich auch weil wir dann so viel spielen und er KO ist 🙂
    Mich würden mal eure Erfahrungen zum Thema Einschlafen interessieren 🙂