Was wäre wenn…. Warum denken wir so viel?

Am Wochenende haben wir einen Ausflug gemacht. Mal wieder so richtig mit Ins-Auto-Setzen und irgendwo 40 Minuten hinfahren. Das haben wir lange nicht mehr gemacht, aber das Wetter war ja so schön und schon waren wir alle beseelt vom Ausflugs-Gedanken.

Dort angekommen stellten wir fest, dass ungefähr halb Berlin den gleichen Gedanken hatte und es keineswegs gemütlich-familiär war. Aber egal, darum geht es hier heute gar nicht.

Es geht um ein Bungee-Trampolin. Wenn Ihr nicht wisst, was das ist: Das ist ein großes Trampolin, auf dem Kinder hüpfen können, dabei aber an ein paar Bungee-Seilen hängen und deshalb unfassbar hoch springen können. Fünf Minuten für fünf Euro. Lohnt sich wohl, so ein Ding.

Meine Tochter hat so ein Tampolin noch nie gesehen und dementsprechend fiel ihr die Kinnlade auf halb acht, als sie davor stand. Ihre Reaktion: ICH WILL AUCH.

Ohne zu wissen, was das genau ist, ohne zu wissen, wie man das genau macht. Ohne abzuchecken, ob sie vielleicht noch zu jung oder zu klein dafür ist. Ohne an die Folgen zu denken, die eintreten könnten, falls ein Bungee-Seil reißt.

Nein, das, was sie da sah, sah nach Spaß aus. Und deshalb musste die es auch ausprobieren.

Ja, ich habe die fünf Euro locker gemacht. Und während sie da so fröhlich-kreischend vor sich hin hüpfte, dachte ich darüber nach, wie schwer mir solche spontanen Bauch-Entscheidungen fallen. So viele Fragen immer in meinem Kopf.

Was ist denn, wenn…?

Könnte es sein, dass?

Was mache ich nur, falls…?

Wie hoch ist das Risiko? Und will ich das tragen?

Was passiert morgen?

Und warum passierte das gestern?

Wie kann ich sicher stellen, dass…?

Und wie verhindern, dass…?

Meine Tochter rief: „Mama, das kribbelt so im Bauch.“ Und ich sah ihr zu und dachte: „Ja, das Kribbeln fehlt uns so oft im Alltag.“

Wie wäre es, wenn wir es einfach ausprobieren anstatt alles immer bis ins kleinste Detail zu prüfen.

Was wäre, wenn wir uns einfach trauen? In uns vertrauen?

„Das kalte Wasser wird nicht wärmer, wenn man später springt.“

Den Satz habe ich neulich mal gelesen. Er ist verdammt wahr. 


1 comment

  1. weil wir keine Männer sind 🙂
    Der Mann ging früher jagen, er hatte keine Zeit zu überlegen ob er jetzt vor dem Säbelzahntiger wegrennt oder sich wehrt, das muss schnell gehen, auch abzuwägen ob man das zu erlegende wild jetzt hier oder da besser trifft ist wohl eher kontraproduktiv.
    Die Frau sammelte Früchte und anderes das da wuchs. Einfach mal ne Beere in den Mund stecken und warten was passiert kann tödlich sein, hier muss man abwägen, Erfahrung, Geruch usw.
    Es ist wichtig für Frauen vorausschauend zu handeln, damit die kinder überleben.
    Es liegt einfach in unseren Genen, also nicht darüber ärgern, sondern der Natur danken, dass wir nicht immer gleich unbedacht auf jeden Mist reinspringen 😉