Was ist denn nun mit Kindern und Zucker? Oder die Frage, warum Maxime nicht so viel Kakao trinken dürfen sollte wie ich damals!

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Hallo Lisa,

ich hoffe, Dein Wochenende war so cool wie meins. Große Party für den Papa am Samstag und am Ende völlig betrunken auf den Spielmatratzen neben dem Kinderbett von Max eingeschlafen – alle beiden Eltern! Das muss echt ein tolles Bild gewesen sein…

Naja. Auf jeden Fall finde ich, muss ich dich mal was zum Thema Süßigkeiten und Zucker fragen. Seitdem ich meine Petition gegen Quengelware gestartet habe, sind bei mir viele Mails eingegangen und auch auf unserer Facebook-Seite geht es in ein paar Kommentaren um das Thema Süßes für Kinder.

Und deshalb meine Frage: Wie hältst du es denn damit und deinen drei Sweeties?

Ich meine, ich bin einigermaßen verwirrt.

Aber fangen wir mal von vorne an: Als ich Maxime vor einem Jahr bekam, wusste ich nichts über Kindererziehung und Babys im Allgemeinen. Also habe ich mich auf mein Gefühl, meine Mama, meine Hebamme und den Rat anderer Mütter verlassen (müssen) – was ich aber super fand. Außerdem habe ich sehr viele Erinnerungen an meine eigene frühe Kindheit und wie ich mich in vielen Situationen gefühlt habe. Das hilft auf jeden Fall sehr.

Wie auch immer. Ich war auf jeden Fall ein glückliches Pausbäcken-Kind (siehe Foto oben) mit Kakao-Fläschchen, dem es essensmäßig an wirklich nichts fehlte.

Ich trinke seit meinem ersten Lebensjahr bis heute morgens Kakao, aß in meiner Schulzeit Corn Flakes oder Weetabix mit Zucker drauf zum Frühstück und als französische Familie tranken wir eigentlich typischerweise viele Sirupgetränke. Granatapfel und Zitrone waren meine Lieblingssorten.

Irgendwie habe aus Zucker nie ein Problem gemacht und bis heute gibt es eigentlich bei mir auch keins. Ich bin nicht dick, sondern eigentlich eher dünn und der Zahnarzt lobte erst letzte Woche meine Zähne.

Nur für meinen Max könnte die Welt, laut der neuesten Ansicht von Ärzten, Experten und Politikern, eine andere werden.

Ich überlege die ganze Zeit schon wie ich es am besten erklären soll. Ich versuch’s mal so: Irgendwie – so scheint es – hat sich die Welt um mich herum gegen den Feind Zucker verschworen.

Überall!

Neulich im Biomarkt. Ich treffe eine Mami aus meinem früheren Rückbildungskurs am Babyregal mit ihrer einjährigen Tochter.

Sie: Ich gucke, nach einem kleinen Snack.

Ich: Also die Buchstaben-Tierkekse sehen doch gut aus.

Sie: Nee, ich will nicht, dass sie weiß wie das schmeckt.

Neulich in der Kita, wo ich morgens Maxime (weil er erst zwei Zähne hat!) noch einen kleinen Haferbrei füttere.

Ich: Ach, Mist! Ich habe das Obstmus vergessen. Hättet ihr vielleicht einen Löffel Zucker?

Die Erzieherin schaut mich an als hätte ich nach einem Schuss Heroin gefragt.

Sie: Äh, ich schau mal in der Küche nach. Ich bin mir aber nicht sicher.

Neulich bei meiner Freundin Sylvie.

Sie: Ich habe mich bei der Kitaleitung beschwert, weil die ständig nur Süßes kriegen.

Ich: Echt?

Sie: Neulich nach dem Mittagessen hat jedes Kind eine Milchschnitte bekommen. Da hat’s mir gereicht.

Und neulich bei der Kinderärztin. Sie gibt mir einen Essensplan für Kleinkinder mit Noro-Virus.

Ich: Da steht ja Kakao und Marmeladenbrot drauf.

Sie: Ja?

Ich: Ist das nicht zuviel Zucker?

Sie: Also, Frau Rosales!

Wie man also sieht, ist die Verwirrung unter den Mamis heutzutage groß. Also zumindest meine Verwirrung ist es auf jeden Fall.

Die Frage, die ich mir jetzt stelle ist einfach. Werde ich Max als kleiner Franzose in den nächsten Jahren morgens Kakao und Petit Pain au Chocolat geben können, ohne als die schlechteste Mutter der Welt durchzugehen? Oder waren meine Eltern wie viele andere damals noch falsch oder anders informiert?

Was macht man denn nun am besten? Wieviel Süßes gebt ihr, liebe Leser, euren Kids? Und wie hältst du es mit deinen Goldlöckchen, Lisa?

Ich bin gespannt.

So! Und jetzt Feierabend! Fernseher an (Auch so ein Thema :-)!) Ich glaube, ich brauch’ jetzt (ausnahmsweise) ein Stück Schokolade!

P.S.: Dass ich pro Kakao und gegen Quengelware bin, bedeutet für mich, dass ich gerne Nesquick kaufe, aber jetzt auch nicht will, dass Maxime mit fünf Twix in seinen Händen vor der Kasse rumhüpft :-)!

 

Hier geht es zu Lisas Antwort…


2 comments

  1. Böser Süßkram
    Hallo Caro,

    mir geht es da ziemlich genau wie Dir.

    Ich bin auch mit Kakao groß geworden und heute keine Tonne. Und die Zähnchen sind auch alle fein.
    Meine Mädels (fast 6 und fast 2) dürfen in Maßen Süßigkeiten essen, ich möchte aber, dass sie bewusst damit umgehen. Die Familienpackung Kinderriegel, die die Uroma gerne mal pro Mädchen auf den Tisch stellt, fällt meines Erachtens NICHT unter den maßvollen Umgang mit Zuckerkram. Aber ein Riegelchen ist schon okay, finde ich.
    Und wenn man nach dem Kakao die Zähne putzt und jeden Tag auch Obst und Gemüse auf den Tisch kommt (und gegessen wird!) und jeder weiß, dass Süßigkeiten in rauen Mengen nicht gesund sind und dick machen, dann habe ich nichts gegen ein paar Kekse zu den Apfelschnitzen beim Nachmittagssack.
    Ich seh das entspannt.

    Vor allem bin ich der Meinung, dass der strenge Verzicht und diese supergenaue Zuteilung (abgezählte Gummibärchen und so) nur dazu führen, dass die Kinder sich, sobald sie Tasxchengeld haben oder bei Freunden zu Besuch sind, wo es lockerer gehandhabt wird, unkontrolliert das zeug reinstopfen. Dann haben sie – so denke ich – ghar nichts gelernt. Und das kann es ja auch nicht sein, oder?

    LG
    Sabine

  2. Ich find’s…
    …auch alles etwas übertrieben.
    Liebe Caro,
    mir ging es nicht anders als Dir, als vor gut 3 Jahren meine erste Tochter auf die Welt kam. Ich war allerdings fest überzeugt dem Kind solange wie möglich die Süssigkeiten vor zu enthalten. Soweit die Theorie. Seit sie 2 ist, isst sie eigentlich jeden Tag was Süsses. Fühlte ich mich erstmal nicht gut mit, weil man ja meint man wäre mittlerweile die einzigste Mutter, die das tut… ich habe gemerkt, dass wenn ich ehrlich mit dem Thema umgegangen bin, plötzlich auch alle anderen damit rausrückten und es ähnlich oder genauso hielten mit dem Süsskram. Eine Ärztin sagte mir sogar mal, dass es für die Entwicklung des Gehirns wichtig sei jeden Tag was Süsses zu essen. Ich denke wie bei allem entscheidet auch hier das Maß – bei uns stehen Süssigkeiten nicht frei zugänglich rum und mittlerweile haben wir die Regel, dass sie EINMAL am Tag etwas haben darf und es dann aber gut ist. Wir sagen ihr auch, dass sie sich die Süssigkeiten einteilen kann, damit sie später auch noch was hat. Mal klappt’s, mal nicht :-). UND ich finde wichtig, dass die Kinder ausgewogen essen. Problematisch wird’s sicher, wenn sie sich nur noch von Süsskram ernähren, aber auch diese Phasen haben manche Kinder und dann sind Eltern oft froh, dass wenigstens etwas Energie in Form von Süsskram ins Kind gelangt. Du hast etwas Entscheidendes geschrieben – Du musstest Dich auf Dein Bauchgefühl verlassen. Und genau so soll es sein – wir Eltern haben jeder unser eigenes Bauchgefühl für unsere Kinder und treffen aus dem Bauch heraus fast immer die richtige Entscheidung :-).