Warum haben Mütter eigentlich so einen Stress?

Ihr Lieben, warum haben Mütter eigentlich so einen Stress? Diese Frage stelle ich mir schon lange, nun hat sie auch Sabine Heinrich via Facebook gestellt. Sie schreibt: „Hallo zusammen, sitze gerade noch an meinen Moderationen für Frau tv und der erste Beitrag nähert sich eben dieser Frage. Diese Frage hat uns eine Zuschauerin geschickt, die selber keine Kinder hat und feststellt, dass weder ihre Mama, noch ihre Oma jemals diesen Stress ausgestrahlt hätten, den sie heute bei den anderen Müttern empfinde, deswegen stelle sie uns diese Frage und sie meine es ehrlich und nicht hintersinnig.“ Hier der ganze Beitrag:

 

Wir haben diesen Beitrag auf unserer Facebook-Seite geteilt und ganz fantastische Antworten erhalten, die mir seither im Kopf herumspuken. Denn ja, den Satz: „Im Büro kann ich endlich mal entspannen“ höre ich in letzter Zeit oft von Müttern. Auch aus meinem Mund kommt er und es ist doch lustig, zu hören, dass die Arbeit für viele unstressiger ist, als das Leben zu Hause. Sollten wir nicht zu Hause eigentlich entspannt sein? War doch früher auch so…

Was mir die Antworten unserer Leser gezeigt haben, ist: Der Stress kommt von vielen Seiten. Aber er hat auch arg damit zu tun, dass wir in der Freizeit so viel um die Ohren haben. Hier ein Musikunterricht, da eine Nachhilfestunde, dort noch ein Meisterschaftsspiel, dann noch die Waffelaktion der Schule. Es ist der Freizeitstress, der uns oft den Atem nimmt.

Wenn ich nach der Arbeit die Kinder einsammle, mit ihnen unter Zeitdruck die Hausaufgaben mache, dabei noch den Abend plane, den ich mich Freundinnen verbringen will, dann noch ein Kind über Bauchschmerzen plagt, ich aber in 20 Minuten das andere Kind auf dem Fußballplatz haben muss, um schließlich das dritte zum Eislaufen zu bringen – dann ist das schon eine höhere Management-Leistung, für die man sich in der freien Wirtschaft ordentlich bezahlen lässt.

Und während die Kinder beim Sport sind, gehen wir noch schnell einkaufen, planen das Abendessen im Kopf durch, damit es dann zu Hause schnell gehen kann. Am Abend wartet dann am besten noch der Haushalt. Das soll hier nicht wie ein Klagen klingen, es soll einfach die aktuelle Lage beschreiben.

Und wenn ich dann in den Stadt Land Mama-Kommentaren von der Bäuerin lese, die keinen Stress hatte, obwohl sie einen Stall voller Kühe und drei Kinder hatte, dann lehne ich mich zurück und verstehe so langsam. Die Kinder wurden nicht zu Hobbys gebracht. Sie gingen zu Fuß oder fuhren mit dem Fahrrad zur Schule. Die Eltern spielten nicht stundenlang Gesellschaftsspiele mit ihnen – mitten am Tag und die Hausaufgaben erledigten die Kinder einfach auf dem Zimmer. Die Eltern gingen derweil ihrer Arbeit nach, im Stall, auf dem Feld oder in der Küche.  Und machten einfach ihr Ding. Ganz ohne Fremdbestimmung.

Aber lest einfach mal selbst, es gibt noch viel mehr Gedankenanregungen, die sicherlich auch Euch nachhaltig verstehen lassen.

"Wir haben das alles in Ruhe hintereinander weggeschafft"

Domenica schreibt: Ich habe diese Frage mal einer Bäuerin gestellt. Drei Kinder, Kühe, Feld, Holzofen, Riesengarten (wunderschön), heute schon über 70 Jahre alt. Sie sagte: "Weißt Du, ich bin früh aufgestanden, habe den ganzen Tag gearbeitet. Aber ich bin nirgendwohin für die Kinder gefahren, habe nicht telefonieret, hatte den ganzen Tag ohne Termine. Zu Hause. Da habe ich ganz schön was geschafft. In Ruhe und hintereinander weg. Und war nicht gestresst." Heute sieht unser Leben eben ganz anders aus.

"Wir orientieren unser Leben viel an den Kindern"

An We schreibt: Gestern erst Thema mit meiner Freundin – Ergebnis: wir orientieren unser Leben in großen Teilen an den Kindern. Das war bei unseren Eltern definitiv nicht so – jedenfalls nicht in dem Maße wie heute. Ich hab das Gefühl, dass wir als Kinder sehr viel selbstständiger und mit mehr Verantwortung ausgestattet waren als es unsere Kinder heute sind. Das hat eine Vielzahl von Ursachen – ich musste als Kind nie lange Wege mit dem Schulbus zurück legen, alle Vereine waren im Ort, der Arzt auch. Heute bin ich als Mutter dauernd damit beschäftigt die Wege und Termine der Kinder zu organisieren oder selbst zu realisieren. In der Schule wird ständig unbewusst die Mitarbeit der Eltern eingefordert indem Bildchen hier gebraucht werden, ein Klassensatz Handreichungen zum Vortrag da oder das jährliche Herbarium dort angefordert wird.

"Am meisten stressen die Ratschläge anderer"

Nadine schreibt: Ja. Auch ich bin oft im Stress. Ich habe drei kleine Kinder, da ist eben viel zu organisieren, dass weiß jede von uns. Aber dann passiert etwas Unvorhergesehenes und alles gerät aus den Fugen. Irgendwie wuppen wir das. Das ist zwar anstrengend, stresst mich aber nicht. Was mich stresst sind die vielen RatSCHLÄGE, die ja alle nur gut gemeint sind. Was mich stresst (auch wenn ich sie mir so gerne ansehe), sind die vielen perfekten Mami-Blogs. Da sieht das Haus aus wie aus Schöner Wohnen, der Kuchen wie von Cynthia Barcomi und die Mama sieht aus wie Heidi Klum. (Es gibt ja auch noch andere Blogs. Gott sei Dank.)
Die einen halten dich für eine Rabenmutter weil du nicht stillst, für andere stillt man zu lange. Man ist ein Hausmütterchen oder eine Karriereschnepfe. Das passiert ja nicht immer und das Supportnetzwerk (auch hier) ist groß. Dennoch ist es das was mich wirklich stresst. Der Gedanke, irgendeinem Ideal nicht gerecht zu werden.
Ich schrieb es schon ein paar Mal: Lasst uns uns selbst doch einfach mal öfter auf die Schulter klopfen. Wir machen das alle super!

"Mütter möchten immer allen alles recht machen"

Linda schreibt: Also wenn ich an mich denke würde ich sagen weil ich es vor allem meinen Kindern aber auch allen anderen irgendwie immer recht machen möchte… geht natürlich nicht…. stresst aber immer wieder sehr auch wenn ich es besser weiß.. und zum Thema Frauen von damals, ich glaub, dass man sich nach einer gewissen Zeit an den üblichen Stress nicht mehr so genau erinnert, wenn ich nicht gerade an Schlüsselerlebnisse denke kann ich nicht mal mehr sagen was mich letzte Woche beim Einkaufen mit den Kindern so gestresst hat, aber trotzdem werde ich spätestens morgen früh (wenn es wieder heißt müdes Kind fertig für den Kindergarten machen ) wieder irgendwie gestresst sein…

"Manche beschäftigen sich zu viel mit den Kindern"

Jennifer schreibt: Ich denke auch, dass sich heut für Eltern alles nur noch um die Kinder dreht…man möchte die perfekte Mama sein, geht zu Kursen-Baby-Kinder-Angebote, immer für die Kinder da sein. Wir hatten damals z.B. einen Spieleabend mit meinen Eltern… ansonsten waren wir einfach unter uns Kindern… haben draußen gespielt oder bei ner Freundin zu Hause.
Das hört sich jetzt total bescheuert an…aber manche beschäftigen ihre Kinder einfach zu viel…. ob spielerisch oder Sport-/Musikangebote oder die Beschäftigung zu Hause. Dann ist heute ständig das Handy in der Hand… ist so… ich glaube, wenn wir das mal aufschreiben würden, wieviel Zeit wir mit Internet/Handy verbringen… da würden wir die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Und das ist Stress… immer online, immer schauen, ob wer schreibt, immer auf Facebook und Co… und das gab es früher ja nicht so…

"Der Anspruch an allem ist gewachsen"

Marion schreibt: Ich denke, dass der Anspruch an allem gewachsen ist. Und somit setzen sich sehr viele stark unter Druck, um den Ansprüchen gerecht zu werden. Wie hoch die Erwartungshaltung zu diesen Ansprüchen liegt, ist so individuell, wie wir Menschen.
Ich persönlich lasse mich auch immer wieder dazu hinreißen, darüber nachzudenken, wie ich allen (zumindest in unserem Haus) gerecht werde. Und was soll ich sagen? Wenn ich mir selbst gerecht werde und ganz klar bin habe ich sehr viel weniger Stress (oder bin ich einfach nur entspannter?)

"Wir wollen alles gleichzeitig"

Judith schreibt: Wir wollen alles machen. Gut und besser. Wir wollen nicht raus sein aus dem alten Leben. Sind wir aber gewissermaßen. Wir wollen für die Kinder da sein, den schönen Landlustgarten präsentieren können, das schöne Zuhause, wir wollen den Anschluss im Job behalten (mit demselben Engagement aus der Zeit VOR den Kindern…weil das eben auch so erwartet wird), wir wollen immer gut aussehen und sympathisch sein (geht das mit trotzendem Kind überhaupt?????). Und immer wieder rufen die Messenger uns zur Aufmerksamkeit oder aus eben dieser heraus…

"Vielleicht sind wir nicht gestresster, reden nur offener darüber"

Celsy schreibt: Ich persönlich glaube nicht, dass Mütter heute gestresster sind als früher. Oder andersherum: Ich glaube nicht, dass unsere Mütter und Großmütter weniger gestresst waren als wir es sind. Wir sprechen nur offener darüber. Weil es kein Tabu mehr ist, sich über seine häuslichen Pflichten und den Anspruch der anderen zu beschweren. Sondern weil wir die Freiheit haben, auch einmal zu äußern, wenn uns etwas nicht passt. Weil wir eben nicht mehr nur in die Rolle der Hausfrau und Mutter passen müssen, sondern unsere Rolle selbst wählen dürfen. Ein Vorteil, um den uns manche Mutter vor 30, 40 Jahren vielleicht beneidet hätte. Daraus resultiert auch einfach, dass wir offener darüber sprechen, unter welchem Druck wir in welcher Rolle stehen. Früher hat man Hausfrauen und Mütter, die sich beschwert haben, als hysterisch abgetan und unter Frauengold (a.k.a. Antidepressiva und Alkohol) gesetzt. Heute können wir offener über unsere Herausforderungen sprechen.

"Der Stress ist hausgemacht"

Kerstin schreibt: Meine Meinung ist ja, dass man sich den Stress selber macht. Angefangen von den ganzen Verpflichtungen, die man seinem Kind aufbürdet wie Kinderturnen, Sprache lernen, Musikschule, Kindergruppe und was es da nicht alles gibt. Das fängt ja schon in der Kita an, da können sich die Kinder nicht zum Spielen verabreden, weil das andere Kind heute hierhin und morgen dahin muss. Ich hab unsere Kinder entscheiden lassen, was sie wollen, wir haben auch vieles ausprobiert, aber nichts ist geblieben, dafür viel Freizeit zum Entfalten, Spielen, Spaß haben und alles was ein Kind braucht. Wir haben das gemacht, worauf wir Lust hatten ohne lange überlegen zu müssen, ob wir dafür Zeit haben oder nicht. Eigene Termine macht man sich selbst auch eng nacheinander und viel zu viel.

Marina schreibt: Wie wahr.

Was für ein schönes Schlusswort: „Wie wahr“! Könnt ihr die Gründe nachvollziehen? Seht ihr es auch so? Wie entschleunigt ihr euren Alltag, um nicht allzu sehr im Hamsterrad Alltag gefangen zu bleiben? Oder habt Ihr noch andere Ideen, was uns so viel Stress bereiten könnte?

Fotoquelle: Alexas_Fotos/pixabay


10 comments

  1. Ich war untröstlich, weil
    Ich war untröstlich, weil mein Mann mich verlassen, weil ich nicht begreifen konnte, war ich in Schmerzen, aber ein Mann namens greatmutaba@yahoo.com, er half mir einen Zauber, der mich schwanger und habe mein eigenes Kind heute mein Kind 2 Jahre alt ist,

  2. Empfinde ich so…
    Meine Mutter hatte Geduld mit mir, hatte immer Zeit am Nachmittag für Hausaufgaben und Vokabeln zu checken. Für ein Gespräch, ein Spiel oder mich wohin zu kutschieren. Der Haushalt wurde erledigt, wenn ich in der Schule war. In den Garten ging sie, wie das Wetter es erlaubt hat. Später hat sie meine Großeltern nebenan gepflegt und ehrenamtlich eine Tanzgruppe geleitet.
    Ich habe damals nie verstanden, wie es sie erfüllen konnte, „nur“ zu Hause zu sein. Wie dumm ich doch war und wie neidisch ich es heute bin… Leider verdient mein Mann nicht so gut, wie mein Vater es damals tat. Ich merke jedes Jahr in den 3 Wochen Sommerferien, wie ich von Woche zu Woche entspannter und ausgeglichener bin.
    Mir macht es Stress, außer Haus arbeiten gehen zu müssen. Es stresst mich, meiner Tochter nicht die Aufmerksamkeit und Geduld schenken zu können, wie meine Mutter es getan hat. Sie war die beste Mama, die man sich vorstellen kann. Und mich empfinde ich als ganz schlechte Kopie 🙁

  3. zu viel Wissen und doch zu wenig
    Ich hab sogar das Glück einen Mann zu haben, mit dem ich Kind und Haushalt ganz selbstverständlich teile. Wir räumen uns gegenseitig Zeiten am Tag ein, die man ganz allein verbringen darf. Wir haben sogar noch Großeltern dazu, die uns den dreijährigen Zwerg regelmäßig mal abnehmen. Ich arbeite nur 30 Stunden die Woche, mein Mann selbständig daheim. Wir verbringen viel Zeit mit unserem Sohn. Doch auch wir beide sind gestresst. Extrem gestresst. Wieso? Ich glaube ja folgendes:
    Wir haben heute einfach ein ganz anderes Wissen darüber, was Kindern schadet. Ich denke da zu allererst zum Beispiel daran, dass Müttern früher gesagt wurde, Kinder muss man schreien lassen, das stärke die Lungen, verwöhne es nicht, indem du gleich hin rennst und erfüllst, was es will. Babys wurden gleich nach der Geburt getrennt von ihren Müttern „aufbewahrt“ und nur zum stillen pünktlich alle drei Stunden kurz vorbei gebracht. Tja, da entstand keine Bindung, kein Urvertrauen ins Leben, das ist inzwischen wissenschaftlich erwiesen. Die Kinder sollten früher ja eben auch in Systeme passen, keine Bindung zu den Müttern oder gar Vätern aufbauen, um dann gute Soldaten oder funktionierende Bürger zu werden.
    Und das wollen wir heute alles verhindern. Aber wie genau geht das? Nun weiß ich zwar, dass der Mensch das einzige Säugetier ist, dessen Schwangerschaft abgekürzt ist, weil er zu groß werden würde bis er tatsächlich unabhängig von der Mutter überleben kann, dass die Kinder nach der Geburt weiterhin mit der Mutter so eng verbunden sind, wie eine Person, dass Babys durch diesen engen Kontakt erst ihre eigenen Gefühle und sich selbst begreifen. Also erfüllen wir das und sind da fürs Kind. Permanent. Unser Kind soll es besser, einfacher, schöner haben, als wir selbst. Es soll nicht angepasst in diese Medien überflutete Konsumgesellschaft passen, sondern selbst und quer denken können. Wir wollen, das unsere Kinder selbständig, unabhängig, kreativ, emphatisch und frei denkend werden. Also sind wir da, geben all unsere Liebe, stillen nach Bedarf, haben Familienbetten, befriedigen Bedürfnisse des Babys sofort, machen uns Gedanken über Ernährung, kaufen Bio, recherchieren die richtige Kita und Schule, überfordern es eben nicht mit zu vielen Kursen, fahren mit ihm in die Natur. Wir lassen es mitreden und entscheiden, reden über Gefühle. Doch wann hört man damit langsam auf immer da zu sein? Wie geht das mit den Wurzeln und Flügeln denn nun richtig?
    Es gibt tausende Ratgeber, tausende Wege und tausende Fehler, die man machen kann. Wir sind erschlagen davon. Aber wir wollen ja alles richtig machen. Wir wurschteln uns durch, orientieren uns mal hier, mal da, reiben uns auf, geben all unsere Kraft in die Bindung zum Kind und dessen freie Entfaltung. Dabei vergessen wir unsere eigene irgendwann. Und wenn man seine eigene Kraft nicht wieder auftankt, weil man eben gar nicht weiß WIE DENN? dann ist man eben nur noch gestresst.

  4. ,,Wer die Wahl hat, hat die
    ,,Wer die Wahl hat, hat die Qual“ Ich finde dieser Spruch passt in unser heutiges Gesellschaftsbild. Wie schon eine Leserin oben geschrieben hat: Wir haben heutzutage zu viele Möglichkeiten unser Leben so zu gestalten wie wir es wollen. Das verunsichert uns. Wir haben zahlreiche Informationen zur Verfügung, fangen an, ständig zu grübeln: Wollen wir weiterhin so leben wie bisher oder es doch anders machen…Und das ist -zumindest für mich- Stress. Dabei ist jede Familie anders. Nur weil eine Familie mit einem bestimmten Familienmodell glücklich ist, heißt es nicht, dass ich damit glücklich sein werde. Ich glaube das muss man sich öfter ins Gedächtnis rufen. Und sowieso habe ich das Gefühl, dass im Internet irgendwie alles „gefiltert“ präsentiert wird, sprich es werden nur schöne Momente veröffentlicht. Es wird ja oft geschrieben, dass wir heutzutage den Kindern den richtigen Umgang mit den Medien beibringen müssen -weil es dazu gehört, infolge der Digitalisierung-, allerdings müssen wir Erwachsene auch lernen, damit umzugehen und nicht auf alles vertrauen, was wir im Internet lesen.
    Gruss Christina

  5. Meine Mama hatte auch schon
    Meine Mama hatte auch schon immer Stress.. aber alleinerziehend, Vollzeit-arbeitend mit zwei Kinder, das versteh ich schon.
    Ich würde von mir nicht sagen, dass ich immer Stress habe. Ich habe aber auch „nur“ ein Kind, da muss man nicht unglaublich viel drum herum organisieren. Klar manage ich unseren Familienalltag, aber ich mache das gerne! Vielleicht ist das auch der Grund, warum „managen“ mein Job geworden ist 🙂
    Außerdem denke ich, dass es immer auf die Person an sich ankommt. Wenn man jemand ist, der sich eben schnell stressen lässt, dann ist das halt so. Bei mir braucht es schon ne Menge, bis ich wirklich mal gestresst bin. Ich bin da einfach nicht so der Typ für. Ich empfehle allen einfach viel öfter mal einen Moment inne zu halten – darüber nachzudenken, was man gerade alles tolles hat – vielleicht mal die Musik laut aufzudrehen (das mache ich total oft) – und glücklich zu sein. Auch wenn der Stress am Ende des Liedes schon wieder auf einen wartet!

  6. Zeichen der Zeit?
    Da kommt vieles an Gründen zusammen finde ich:
    1. Wir haben zu viele Möglichkeiten, zu viele Vorbilder und zu viel Dinge die man nicht tun soll. Das strengt an, weil man ständig auswählen will/muss.
    2. Kleinfamilien, die grösstenteils um sich selbst kreisen, räumlich isolierter sind gehen sich schneller auf den Wecker.
    3. Wir haben zuviel Angst. Weil wir anderes Wissen haben als die Generationen vor uns denke ich. Weil gefühlt so viel auf der Welt passiert. Wieviele sterben im Strassenverkehr? Das soll unserem Kind nicht passieren, also begleiten wir es überall hin. Zucker ist gefährlich, das Internet macht süchtig, das Fernsehen macht dumm.. überall Verbots- und Warnschilder.
    4. Früher war es auch stressig – leider ist Stress total individuell. Man kann genauso gestresst mit einem relativ ruhigen Kind sein wie Jahre später mit vier kreischenden. Total unfair aber leider einfach Tatsache. Und uns stressen halt unsere Ansprüche, siehe Vorbilder – die anderen machen das immer alles so toll und in Buch x klappt das so und so …

    So, mehr fällt mir gerade nicht ein, bin gestresst wegen nörgelndem Kleinkind, was eigentlich total lieb ist aber heute irgendwie.. *seufz*

  7. Ach ja, die Schule….
    Liebe Vorrednerin, ja, ich bin auch mal sehr gespannt, wie das bei uns mit der Schule wird. Es wäre echt toll, wenn hier noch ein paar Mütter von ihren Erfahrungen mit Schulstress erzählen könnten – oder, in anderem Zusammenhang, auch schönen Erlebnissen!;-)

  8. Ich denke auch, viel Stress
    Ich denke auch, viel Stress ist hausgemacht durch zu viele Termine.
    Aber die Schule ist heute definitiv stressiger als früher: viel mehr Hausaufgaben, bitte zusätzlich zu Hause lesen, bitte zusätzlich zuhause üben und hier noch eine Extraaufgabe, die die Kinder nicht alleine können. Bitte werktags vormittags den Unterricht mitschauen oder Weihnachtsfeier um 10 Uhr morgens. Wenn man dann noch arbeitet, wird es schnell stressig.
    Ehrlich gesagt verstehe ich es nicht, die meisten Grundschullehrerinnen haben doch auch Kinder, die könnten doch mal Rücksicht nehmen.

  9. Meine Mutter hatte auch Stress!
    Ihr Lieben, erstmal danke für dieses interessante Thema, das wohl jede Mutter kennt. Zuerst muss ich sagen, dass ich das so gar nicht bestätigen kann, das meine Mutter und ebenso meine Großmutter, keinen Stress hatten. Beide waren neben der Mutterschaft im Familienbetrieb tätig, den sie nach dem Tod meines Großvaters zusammen geleitet haben. Meine Mutter dazu noch alleinerziehend, meine Oma pflegend, die im Rollstuhl saß. Meine Mutter und Oma waren oft gestresst, haben sich gestritten, es ging meistens um die Arbeit. Ich hatte immer ein wenig Angst vor beiden. Heute, da ich selbst Mutter bin, sehe ich das alles ganz anders. Es ist einfach der Druck, alles super schaffen zu müssen, auf ganz verschiedenen Feldern. Den Druck machen wir Mütter uns nicht nur selbst. Er lastet auch von außen auf uns. Von allen Seiten werden Erwartungen an uns herangetragen, wie wir zu sein haben, was wir alles wie machen sollen. Nur Hausfrau reicht eben nicht mehr. Auch für uns selbst nicht: wir haben oft studiert oder eine Ausbildung gemacht, wollen uns in der Arbeit verwirklichen. Für unsere Kinder wünschen wir uns das ebenfalls, wollen sie damit stark machen für die Zukunft. Ich finde darüber hinaus nicht, dass man sich zu viel mit seinen Kindern beschäftigen kann. Da gibt es kein einheitliches Maß. Die Kinder sind heute doch zumeist viel in der Kita-und dann haben sie auch irgendwann mal ein Anrecht darauf, mit ihren Eltern zusammen zu sein. Also mein Fazit: es gibt irgendwie keine Lösung. Man kann sich nur seine kleine Ruheoasen suchen, und braucht vor allem einen unterstützenden Vater. Den viele ja nun auch nicht (mehr) haben. So schwierig!