Wann nimmt man ein Kind aus der Familie heraus? Interview mit einer Jugendamts-Mitarbeiterin

Liebe Jutta, Du arbeitest seit 7 Jahren in einem Jugendamt in einer großen deutschen Stadt. Wie viele Kinder musstest Du in dieser Zeit in Obhut nehmen?

Leider kann ich keine genauen Zahlen sagen. Aber es waren eindeutig zu viele Kinder, die so akut gefährdet waren, dass sie aus der Familie herausgenommen werden mussten. Ein Großteil dieser Kinder konnte später wieder zur Familie zurück, die Familien wurden von uns betreut. Aber es gibt leider auch Kinder, die nicht weiter in der Herkunftsfamilie leben können.

Gem. §42 SGB VIII darf und muss das Jugendamt tätig werden, wenn ein Kind oder ein Jugendlicher um Obhut bittet oder eine dringende Gefahr für das Wohl des Kindes ein Eingreifen notwendig macht. Es gibt auch immer wieder Fälle, bei denen sich Jugendliche aus Spaß in Obhut nehmen lassen – quasi als Mutprobe oder als Auszeit von den Eltern. Das ist bedauerlich, denn wir brauchen eigentlich alle Kräfte für die wirklich akuten Fälle. 

Laut Statistischem Bundesamt mussten 2016 68226 Kinder (bis 18 Jahre) aus ihren Familien herausgenommen werden – die Tendenz ist steigend. 

Gibt es Fälle, die Dich besonders berührt haben? 

Ja, es gibt zwei Fälle, die noch immer in meinem Kopf herum schwirren. 

Bei dem einem Fall wurde ein Neugeborenes mit der Mutter direkt aus der Klinik in ein Mutter-Kind-Haus gebracht. Die Einrichtung meldete nach 6 Monaten, dass sie die Sicherheit des Babys nicht mehr sicherstellen können. Das Baby wurde von uns in Obhut genommen und bei einer Bereitschaftsplegemutter untergebracht. Dort blieb es 8 Monate, bis die 2. Instanz (Oberlandesgericht) gegen die 1. Instanz (Familiengericht) entschieden hat – und das Kind musste zu den Eltern zurückgeführt werden. Aussage des Oberlandesgerichtes war, dass zwar mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine Schädigung eintreten wird, diese aber nicht so akut sein wird-  aus diesem Grund mussten wir das Kind zurück führen. Für die Eltern gab lediglich die Auflage, eine Sozialpädagogische Familienhilfe anzunehmen. Da die Eltern in eine andere Stadt verzogen sind, hatte ich nach dem Gerichtstermin keine Einsicht mehr in den Fall. Oft denke ich daran, was aus der kleinen Maus wohl geworden ist. 

Bei dem 2. Fall wurde ein Geschwisterpärchen über einen langen Zeitraum von den eigenen Eltern und Großeltern sexuell missbraucht. Beide Kinder wurden in Pflegefamilien weit weg untergebracht werden. Ein Strafverfahren wurde allerdings eingestellt, weil die Aussagen der Kinder strafrechtlich nicht ausreichten. Hier hadere ich oft mit dem Rechtssystem. Beide Kinder sind leider in ihrer Entwicklung stark verzögert und zeigen auffälliges Verhalten. Ein normales Leben werden sie, trotz Therapien und viel Unterstützung, nie führen können.

Was sind denn die häufigsten Probleme in den Familien, mit denen Du arbeitest? Und haben sie sich im Laufe der Jahre verändert?

Leider ist tatsächlich bei mir im Bezirk Gewalt die häufigste Problematik – wer nicht weiter weiß, der schlägt. Schlagen ist eine Form von Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit und fehlenden Handlungsmöglichkeiten.

Da die Öffentlichkeit immer sensibler wird, gehen immer mehr Meldungen bei den Jugendämtern ein – zum Beispiel über ein immer wieder am Abend schreiendes Kind, schreiende Eltern usw. Wir gehen jeder Meldung nach. 

Leider ist es so, dass viele sozialschwache Eltern selbst aus Problemfamilien kommen. Dies geben sie an ihre Kinder weiter. Wir nennen das „Sozialadel“. Wir haben manchmal Akten von den Großeltern im Archiv. Leider sind die Eltern das Schicksal ihrer Kinder. Sie werden zu dem, was die Eltern aus ihnen machen. Das öffentliche Bildungssystem kann hier nur bedingt auffangen. 

In einigen Bundesländer sind auch die U-Untersuchungen Pflicht. Werden die Kinder nicht regelmäßig dem Arzt vorgestellt, wird das Jugendamt darüber informiert. Zu viele Kinder sind durch fehlende Kontakte zu Tode gekommen. 

Viele Eltern haben Angst, sich beim Jugendamt Hilfe zu holen, wenn sie überfordert sind, weil sie denken, ihnen werden gleich die Kinder entzogen. Kannst Du mal sagen, ob das realistisch ist? Was sind denn die Voraussetzungen dafür, dass Kinder entzogen werden?

Bis die Voraussetzung geschaffen ist, dass das Jugendamt mit einer Inobhutnahme eingreift, muss das Leben des Kindes akut gefährdet sein. Und auch dann bleibt die letztendliche Entscheidungsmacht beim Gericht. Sobald ein Kind vom Jugendamt in Obhut genommen wurde, muss sofort – sollten die Eltern nicht einverstanden sein – das Familiengericht eingeschaltet werden. Das Familiengericht trifft dann die Entscheidung, ob das Kind von den Eltern getrennt bleiben muss. 

Die Entscheidung, ein Kind in Obhut zu nehmen, treffen wir nicht leichtfertig. Teamleitung und mehrere Fachkollegen beraten sich hier gegenseitig. Eine Inobhutnahme ist ein massiver Eingriff für ein Kind, Entwicklungsschäden wie Bindungsstörungen können eintreten. Hier gilt es gut abzuwägen ,was man einem Kind mit solch einer Maßnahme antut. Eine Gefährdungsmeldung mit anschließender Inobhutnahme bindet mind. 3 Fachkräfte für 8-10 Stunden, manchmal Tage. Alle anderen Fälle liegen in der Zeit brach!

Ich sehe es als absolut positiv, wenn man sich Hilfe holt. Jeder Mensch hat im Leben Situationen, in denen er überfordert ist und nicht mehr weiter weiß. Sich Hilfe zu holen bedeutet, dass man sich mit der Situation auseinander setzt. Viele Mütter kommen zu uns und fragen gezielt um Hilfe, oft geht es um Trotzphasen, Pubertät, Umgangs- und Sorgerechtsfragen. Per Gesetzt sind die Jugendämter sogar dazu verpflichtet hier Hilfestellungen zu geben.

Das größte Problem sehe ich darin, dass die Mitarbeiter in den Jugendämtern oft haltlos überfordert sind. Offene Stellen, hohe Krankheitsausfälle, steigende Fallzahlen, niedrige Bezahlung. Es steht und fällt immer mit dem Mitarbeiter. Aufgrund meiner doppelten Tätigkeit (Jugendamt und Verfahrensbeistand) kenne ich viele Jugendämter in vielen Städten. Es gibt Städte, da werden Kinder ab Mitte des Monats nicht mehr in Obhut genommen, weil keine Gelder mehr da sind. Oder es gibt gar keine geeigneten Pflegestellen mehr. 

Ein weiteres Problem sehe ich in der Öffentlichkeitsarbeit, das Jugendamt hat einen schlechten Ruf. Die allgemeine Meinung: "Das Jugendamt kommt entweder zu spät oder zu früh." Tatsächlich habe ich schon vielen Familien helfen können – aber so etwas dringt nicht an die Öffentlichkeit! 

Wie hilft das Jugendamt Eltern, die mit ihren Kindern überfordert sind?

 Oft hilft es schon wenn Mütter, oder auch Väter wissen, dass sie mit ihren Gefühlen nicht alleine sind. Das Gesetz stellt eine Menge Hilfen zur Verfügung. 

Von der Beratung bis zu einer pädagogischen Hilfe für die gesamte Familie zu Hause – oder nur für das pupertierende Mädchen oder für den introvertieren 13jährigen, der in der Schule gemobbt wird oder für den Vater oder der Mutter, denen die Hand „ausgerutscht“ ist. In vielen Stäften gibt es Beratungsstellen, Elterncafés, die mit dem Jugendamt zusammenarbeiten. Man kann sich auch anonym am Telefon beraten lassen – es gibt so vieke Möglichkeiten. Ich kann nur noch einmal sagen: Sich Hilfe holen, ist kein Zeichen von Schwäche!

Du bist nebenberuflich auch Verfahrensbeitstand – was bedeutet das genau?

 Gem. §158 FamFG müssen in kindschaftsrechtlichen Verfahren die Interessen Minderjähriger vertreten werden. Das bedeutet, wenn es um das Sorgerecht oder den Umgang geht, muss der Wunsch und der Wille des Kindes mit in das Verfahren einfließen. Auch bei anstehenden geschlossenen Unterbringungen oder Adoptionsverfahren wird ein Verfahrensbeistand vom Gericht bestellt.  Man nennt den Verfahrensbeistand auch „Anwalt des Kindes“. Da Minderjährige bei Gerichtsverfahren nicht dabei sein dürfen (Loyalitätskonflikte), bringe ich deren Interessen bei Gericht vor. 

Der Verfahrensbeistand ist ausschließlich für die Interessen des Kindes tätig, muss aber zwischen Wohl und Wille unterscheiden können. Ein simples Beispiel: Ein Kind möchte ganz viel Fernsehen schauen und dabei auch noch ganz viele Süßigkeiten essen. Und das jeden Tag. Dies ist der Wille des Kindes. Dieser Wille steht aber dem Wohl, nämlich hier dem gesundheitlichen Aspekt, entgegen. 

Es sind immer individuelle Themen der Kinder. Die Themen der Eltern wiederholen sich aber leider sehr oft. Gegenseitige Vorwürfe und Manipulationen bringen die Kinder oft in einen großen Loyalitätskonflikt. Wie soll sich ein Kind für den Umgang mit dem Papa entscheiden, wenn die Mutter zu Hause nur über den „Erzeuger“ hetzt. In sehr vielen Fällen verlieren die Eltern die Kinder aus dem Blick, weil sie mit ihrer eigenen Problematik zu sehr beschäftigt sind. 

Der Unterschied zum Jugendamt ist hier, dass der Verfahrensbeistand ausschließlich für das Kind da ist. Das macht auch die Rolle im Jugendamt so schwer. Wie soll ein Mitarbeiter mit den Eltern angemessen weiterarbeiten, wenn dieser den Eltern gerade das Kind weggenommen hat. 

Ich könnte mir vorstellen, dass die Arbeit mit Gerichten und Richtern auch nicht immer einfach ist…

Als Erstes kann ich da sofort sagen, dass es keine Kinderrechte gibt. Im Gesetz sind nur Elternrechte verankert. Das heißt, die Kinder haben zwar das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung, die Eltern sind aber dafür verantwortlich, dies umzusetzen. Können sie das Recht auf Erziehung nicht ausüben, tritt der Staat ein. 

Aktuell gibt es einen großes Umbruch bei den Gerichten. Verfahren werden wieder eröffnet, weil der Bundesgerichtshof (das ist die letzte Instanz bei Familiensachen) Entscheidungen von den Oberlandesgerichten anzweifelt. Für den BGH wurden zu viele Kinder aus den Familien herausgenommen, weil damit den Eltern ihr Recht auf eine Familie und die Erziehung genommen wurden. 

Viele Richter sind schlecht ausgebildet, haben wenig bis kein pädagogisches Wissen. Ein Richter hat mal einem Kind „von mir“ in der Kindesanhörung an den Kopf geknallt, dass der Papa aber ganz schön traurig darüber sein wird, dass es nicht mehr zu ihm will. Dabei hat sich das Kind endlich mal getraut ,etwas zu sagen. Das hat einiges an Arbeit gekostet. Das Kind war danach traumatisiert und hat sich große Vorwürfe gemacht. 

Die Richter sehen auch oft schon weiter. Wenn sie eine Entscheidung treffen, könnte die nächste Instanz diese Entscheidung rückgängig machen. Auch das macht die Arbeit als Sozialarbeiterin schwer. Aber Gesetze haben wenig mit Emotionen zu tun. Hier gibt es klare Vorschriften, an die sich die Richter halten müssen.

Hast Du schon mal eine Familie mit schlechtem Gefühl zur den Akten gelegt ?

Ich habe selbst Fälle, die ich von Beginn an meiner Tätigkeit betreue. Das oberste Ziel des Jugendamtes sollte immer sein, dass die Familie ohne staatliche Überwachung oder fremder Hilfe leben kann. Kann sie das nicht, wird eine Akte auch nicht geschlossen. Aber viele Eltern sind behördenerfahren. Sie ziehen von einer Stadt in die nächste, um den Jugendämtern zu entkommen. Aber auch hier kommt es wieder auf die jeweiligen Mitarbeiter an. Gehen sie einer Sache nach, die sie von einer anderen Stadt mitgeteilt bekommen haben oder sehen sie selbst die Sache als nicht so akut an. Die Empfindungen von den Kollegen sind alle unterschiedlich. 

Du bist selbst Mutter – kannst Du nach Feierabend abschalten?

Ich weiß für mich, dass ich eine gute Arbeit mache und immer wieder versuche, den Eltern und den Kindern zu helfen. Freunde mache ich mir damit oft nicht. Aber das ist auch nicht meine Aufgabe. Aus diesem Grund bleibt tatsächlich fast alles im Büro. Aber das Arbeitspensum ist oft so hoch, dass man am Abend schon mal darüber nachdenkt, was am nächsten Tag wieder auf einen wartet. Kommt dann noch eine Gefährdungsmeldung dazu, wird alles komplizierter. 

Was ich bis heute nicht verstehen kann, wie man einem kleinen Wesen wissentlich und auch willentlich Schaden zufügen kann. Hier hört dann auch meine Empathie auf. Ich bin in meiner Profession transparent und ehrlich. Wenn ein Elternteil schlägt oder sein Kind in sonstiger Weise misshandelt, hört auch bei mir die Freundlichkeit auf.

Aber hier kann man oft gut unterscheiden. Überforderte Mütter greifen zu ungewöhnlichen Maßnahmen. Zeigt man ihnen Alternativen auf, greifen sie auch oft danach und sind dankbar für die Hilfe. 

Aber es wird immer beratungsressistente Menschen geben, denen der Klaps auf den Po früher auch nicht geschadet hat oder die es für eine gängige Erziehungsmethode halten, das Kind mit dem Gürtel zu verprügeln.

 


12 comments

  1. Kranke Kinder und Trennung
    Habe leider auch Probleme mit Gericht und JA.Wir sind seit 1,2 Jahre mit dem Man getrennt, haben zwei Kinder mit Diabetes Typ 1, und ich wollte nicht die Kinder zum Besuch abgeben, da Papa keine Erfahrung mit Diabetes hat. Für Gericht war das total egal , was mit Kindern passieren kann, die müssen zum Papa.JA war auch schwankend, die fanden mich zu ankstlich, und mein Ankst Alls Schaden für Kinder genannt. Habe Familien Hilfe bekommen, dort müsste ich lernen ,,ohne Papa,, Kinder zu erziehen.Mein Eltern Sohn war damals 12 Jahre, und hat schon mit Buperted angefangen, und noch dazu hat Papa ihn ständig genervt, das er zu ihm umziehen muss, und gegen mich schlimmer Sache erzähle.JA und FH wollten nur mit mir schaffen, Papa hatte aber freie Hände, und alles gemacht was er wollte. Und so was höre ich oft, das die Mütter da dran schaffen müssen, und überall alleine Schuld in die Erziehung, obwohl Vater gute Zugriff zu Kindern hat.Und Alls letzte Instanz lief bei uns Familien Gutachten, das auch komisch war, nur etwa 1,2 Stunden gedauert, und dann besliesen, das ich nich mehr für Diabetes genug Gott bin, und Erziehungs Probleme habe, deswegen sind Kinder bei mir gefardet.Gericht Beschluss isst… beide Kinder müssen in die Wohngruppe!!! Niemand hat Kinder gefragt ob sie dachin möchten!!! Wir haben sehr gute und enge Beziehung zu einander, und sie waren immer bei mir.Schon seit 8Jahren schaffe ich mit Diabetes, und das hat immer gut geklappt… Meine Kinder leiden schon genug von Gesundheitlichen Sachen, müssen jetzt aber noch weiter leiden, und von Mama weg genommen werden!!! Hier spielte JA sehr große Rolle, damit Kinder bei mir weg zu nehmen.Ich bin bereit ein Wiederspruch zu legen…

  2. Hallo, ich bitte um Hilfe!
    Ich komme gerade aus einer Haftstrafe, ich und meine Freundin mit der ich 2 kinder habe und eine lange Vorgeschichte mit polizeieinsätzen von früher…

    Meine Freundin hat Auflagen vom Jugendamt bekommen das ich die Kinder nicht sehen darf da Gefahr in Verzug ist heißt es…

    Ich liebe meine Kinder und meine Freundin und wir haben beide dazugelernt und haben einen Neustart angefangen und müssen uns jz heimlich treffen was blöd ist.

    Kann das Jugendamt ihr die Kinder nehmen wenn meine Freundin diese Auflage nicht einhält?

    Ich bitte um Hilfe…

    Danke im Vorhinein 🙂

  3. Kinderklaus-Behörde Jugendamt Senftenberg
    Hallo an alle ich habe auch ein sehr großes Problem mit dem Jugendamt von Senftenberg diese haben mir gleich 2kinder aus meinen Haushalt gerissen ohne jeglichen trifftigen sie sind jetzt schon seid 4jahten um Heim Lübbenau und sie äußern immer wieder das sie nach Hause wollen aber die Jugendamt Tante von Senftenberg ist so eiskalt und hört nicht was die Kinder wollen ich bin verzweifelt und extrem traurig zugleich meine großen Kindern fehlen mir sehr das tut sehr weh das Jugendamt kann Familien nur zerstören von wegen Kindeswohl ich spuckt drauf ich hasse das Jugendamt kann mir eine sagen was ich noch machen soll ich kämpfe wie eine Löwin aber es passiert nichts ich werde immer vertröstet ich habe bald die Schnauze voll das was das Jugendamt macht ist unmanschlich haben schon seid fast 3jahren eine Familienhilfe bei uns und trotzdem gibt das eiskalt hinterhältige geldgierige Jugendamt meine Kinder nicht raus und meine jetzige Beziehung wollen die auch noch Zerstören nur wegen lügen die haben mich sogar gezwungen ein Gutachten zu macgen. Bitte gibt mir einen Tip was soll ich machen danke an alle. Sandra

  4. Hallo,

    Hallo,

    Es wäre schön, wenn das Jugendamt gründlich arbeitet. Tut es aber nicht. Ich bin ein ehemaliges Heimkind. Meine Herkunftsfamilie war gut. Hat mich niemals geschlagen, war sehr liebevoll. Mein Vater verstarb als ich jung war. Meine Mutter war krank. So sollte ich innerhalb der Familie adoptiert werden. Jemand fand das wohl nicht gut und rief beim Jugendamt an um eine Kindswohlgefährdung zu melden. Klang wohl plausibel für die JA Mitarbeiter. Meine Großeltern lebten im selben Haus und kümmerten sich gut und sehr liebevoll um mich, wenn es meine Ma nicht konnte. Sie war kein Pflegefall!

    Ich wurde einfach abgeholt. Da stand eine Mitarbeiterin und drohte mit Polizei. Nach vielem Hin-und Her bin ich weggekarrt worden in ein katholisches Heim. Ich hab mich unsichtbar gemacht, aber andere wurden regelmäßig geschlagen. Dann kamen JA Mitarbeiter in die Wohnung meiner Ma und klauten!!! Was einen Rechtsstreit nach sich zog. Wo es zumindest einer Mitarbeiterin nachgewiesen werden konnte. So wurde ich schnellstmöglich während des Prozesses wieder weiterverscherbelt an eine gewaltätige Pflegefamilie . Zudem gab es Kontaktverbot (Ersatzfamilienkonzept), weil ich zu sehr an meine Herkunftsfamilie hänge.

    Meine PF waren Vertreter Schwarzer Pädagogik. Harrer liebten sie ( Die Deutsche Mutter und ihr erstes Kind ) und die 68er waren das Schlimmste was uns passieren konnte. Sie misshandelten mich stark. Ich habe bis heute eine komplexe PtBs und Angststörungen. Normaler Alltag, mein Studium gut schaffen ist ein Kampf gegen das was mir angetan wurde unter der Obhut des JA.

    Das beste: meine Familie qualifizierte sich zur Adoption! Und sollten ein Kind bekommen. Mich durften sie nicht haben, ich war ja schon verscherbelt. Und mehr Beziehungsabbrüche kann man mir ja nicht zumuten…. Zurück nach Hause ist kein Beziehungsabbruch! Ich war in der Grundschule und kein Baby mehr! Sie haben kein Kind genommen, sie wollten ja mich haben.

    Ich bin nicht die Einzige! Es gibt mehr Fälle wie mich, aber darüber wird nicht berichtet! Natürlich gibt es furchbare Eltern, aber nicht nur. Das Jugendamt zerstörte uns! Meine Mutter starb während ich in Obhut war. Ich hatte kein Zuhause, keine Familie, keine Liebe. Das hintetlässt Narben! Sie sind keine Halbgötter sondern auch nur Menschen und einige von ihnen sind schwarze Schafe. Wir brauchen eine Kontrollinstanz für das JA! Plus meine Vormünderin hatte 150 Kinder. Natürlich können sie sich da nicht anständig kümmern. Kontrollen zur PF kamen fast nie. 1x pro Jahr 1 Std wenn überhaupt.

    Das ist meine Geschichte. Meine Kindheit in Obhut des JA. Natürlich kann man kein Kind in einer Familie lassen, wo es vergewaltigt wird, oder die Eltern drogenabhängig sind. Aber Mama ist krank, deswegen wohnen die pensionierten Großeltern im gleichen Haus und man, kümmert sich. Oder z.B. Armut: ich verdiene nicht genug und kann das Kind nicht so gut fördern und mir alles leisten ect., das sind keine Gründe Kinder rauszunehmen!

  5. Jugendämter sind nicht immer die lieben
    Hallo, auf der Suche nach Antworten auf meine Frage , bin ich auf diese Seite gestoßen. Ich muss sagen viele Jugendämter nehmen Kinder heute viel zu schnell und grundlos aus den Familien.

    Wir selbst haben es am eigenen Leib erlebt. Ich war damals das erste mal schwanger und hatte immer Angst (war ein hypohonder wärend der schwabgerachaft) danach war alles gut habe mich immer gut um mein Kind gekümmert. Dann eines Tages nahmen sie ihn uns weg weil wir nicht taten was sie verlangten. Das Kindeswohl jedoch war zu keinen Zeitpunkt gefährdet. 1 1/2 Jahre darauf bekam ich ein weiteres Kind (ungeplant und trotz pille) aber ich wollte nicht abtreiben. Wir zogen aus unsere Heimat und hatten ein neues Amt dieses Lies das Kind bei uns denn sie stellten keine wohlgefährdung fest. Bis heute 9 Jahre nach der inobhutnahme lebt er immer noch in der Pflege Familie …. denn das Jugendamt stellt sich gegen die Auflagen des OLG und erzählt immer wieder Geschichten damit wir ihn nicht wieder bekommen. Umgänge wären kurz vorher immer grundlos abgesagt (wir müssen 180km weit fahren ) und fahren vergebens dann.

    Auch die PflegeEltern Hetzen ihn gegen uns auf …. uvm.

    Nicjt jedes Jugendamt ist Hilfe…. viele nehmen Kinder ohne Grund!!!

    Lasst euch nicht veraschen ….

  6. schlecht ausgebildet? und läßt man auf die Kinder los
    Ein sehr interessanter Bericht mit einigen eklatanten Schwächen.
    Zum Beispiel interessiert es das Jugendamt keineswegs, wenn Kinder misshandelt werden, sie tun auch nichts, um diese Kinder zu schützen.
    Das habe ich schriftlich.
    Falsch ist auch, dass es gewichtige Gründe geben muss, um ein Kind Inobhut zu nehmen, es liegen mir Beweise vor, die das Gegenteil aufzeigen.
    Ende der Chat-Unterhaltung
    Verfasse eine Nachricht ….
    (Text von Freundin kopiert)

    1. Liebe Jutta,

      Liebe Jutta,

      zwei Aussagen sehe ich kritisch:

      Es gibt auch immer wieder Fälle, bei denen sich Jugendliche aus Spaß in Obhut nehmen lassen – quasi als Mutprobe oder als Auszeit von den Eltern?.

      „Sozialadel“

      Das sind m.E. krasse Formulierungen. Da wundert mich der schlechte Ruf des Jugendamtes nicht.

      In vielem, aber vor allem in einem, gebe ich dir absolut Recht: Das größte Problem liegt darin, dass die Mitarbeiter in den Jugendämtern oft haltlos überfordert sind.

      Lieber Gruß von einer Jugendhilfemitarbeitern und Mutter ;).

      1. ups
        Liebe Doris, das sollte eigentlich gar nicht direkt auf dein Kommentar antworten, sondern auf den allgemeinen Chat. Ich habe mich wohl verklickt.

    2. Das ist uns auch passiert
      Kannst du uns mit uns in Verbindung setzen? Uns ist auch sowas passiert.

  7. Sehr schön
    dass ihr aus dieser Sichtweise einen Beitrag zeigt. Man liest ja doch eher selten, was die Mitarbeiter des Jugendamts persönlich dazu sagen. Ich persönlich finde die Autorin auch sehr sympathisch und denke, sie macht einen sehr guten Job. Man kann wahrscheinlich glücklich sein, wenn man sie als Sachbearbeiterin hat. Jetzt müssten nur noch alle Mitarbeiter so sein!