Und Ihr so? Heute bei: Tabea & Jeremias

Stellt Euch bitte mal vor! Wer gehört zu Eurer Familie?

Im Moment sind wir noch zu zweit: Jeremias (29) und ich, Tabea (30) – wir schreiben gemeinsam Kinderbücher. Im letzten Herbst haben wir geheiratet und bald bekommen wir Zuwachs – im März kommt unser erster Sohn zur Welt, dann geht das richtige Familienleben los. Darauf freuen wir uns schon riesig.

Was heißt für Euch Heimat?

Wir reisen beide gern und viel – Heimat ist deshalb für uns aber um so wichtiger. Ich bin in Berlin geboren und aufgewachsen – für mich ist die Hauptstadt meine Heimat. Man kennt die Straßen und die Vibes – was aber das Gefühl von Heimat im Kern für ausmacht, ist ein gemütliches Zuhause und liebe Menschen um sich zu haben.

Wie wohnt Ihr?

Wir wohnen in einer Wohnung, mitten in Kreuzberg. Wenn man reinkommt, steht man direkt im großen Wohn-, Koch-, Ess-Zimmer. Es gibt zwei weitere Zimmer, eins davon ist unser Schlafzimmer, das andere unser Atelier, in dem wir an unseren Kinderbüchern arbeiten. Die Architektur der Wohnung ist sehr modern, unsere Möbel bringen dafür viel Gemütlichkeit und Geschichte mit – die meisten sind besondere Fundstücke von Trödelmärkten oder Antik-Händlern.

Wird sich Eure Wohnsituation mit dem Baby verändern?

Erstmal nicht – wir haben ein Baby-Bett, dass bei uns im Schlafzimmer steht und einen alten massiven Bauernschrank als Wickelkommode, der im Atelier seinen Platz gefunden hat. Sonst bleibt alles, wie es ist. Ein Kinderzimmer haben wir noch nicht eingerichtet, da der Kleine am Anfang sicher eh sehr viel bei uns sein wird. Aber ich liebe Umräumen – sobald wir dann merken, dass sich im Familienalltag unsere Wohn-Bedürfnisse ändern, werden die Möbel einfach verrückt.

Was tut Ihr vormittags? Wer geht wie arbeiten?

Wir startet immer sehr entspannt in den Tag, mit einem gemeinsamen Frühstück, ich versuche mein Handy die ersten 1-2h noch auszulassen, meditiere und zeichne, Jeremias schreibt, manchmal machen wir einen kleinen Spaziergang. Diesen Luxus genießen wir sehr, seit wir selbstständig sind und zu keiner festen Uhrzeit in einem Büro sein müssen.

Und dann beginnen wir zu arbeiten, so gegen 10 Uhr – beide von zu Hause. Jeremias meist am Küchentisch, ich im Atelier.

Und nachmittags?

Es gibt bisher keine festen Abläufe in unserem Alltag, das wird sich mit Kind wahrscheinlich bald ändern. Aber momentan macht Nachmittags keinen Unterschied zu Vormittags – wir arbeiten, erledigen, was erledigt werden muss, treffen Freunde oder gehen gemeinsam einkaufen.

Wie wird das nach der Geburt laufen?

Wenn ich das wüsste… Ich kann mir noch nicht wirklich ausmalen, wie das Leben mit Kind  sein wird und lass es deshalb einfach auf mich zukommen. Wir nehmen uns ab Geburt eine gemeinsame Elternzeit, um diese spannende Zeit zu genießen und entspannt in unseren Alltag zu dritt zu finden. Bestimmt wird es mehr Mittagsschläfchen und Kuscheleinheiten geben als sonst. Wir kuscheln beide sehr gern und haben deshalb auch unser erstes Kinderbuch „Wie das Kuscheln erfunden wurde“ diesem Thema gewidmet. 

Was bedeutet Gleichberechtigung für Euch?

Es ist für uns beide selbstverständlich, dass jeder Mensch die gleichen Rechte hat und man sich in einer Beziehung auf Augenhöhe begegnen sollte. Wir sind total unterschiedlich, aber das ist toll, weil man sich gegenseitig ergänzt und aufeinander eingehen kann. Es gibt natürlich auch in unserer Beziehung Rollen, die unterschiedlich verteilt sind – aber die ergeben sich eher aus unserem Naturell als aus dem Geschlecht oder anderen Merkmal.

Was ist etwas, mit dem Du nie gerechnet hast bevor Du schwanger wurdest?

Dass ich so unfassbar überfordert mit Onlineshopping sein könnte, haha. Wir haben ziemlich spät angefangen uns um die Baby-Ausstattung zu kümmern, ich dachte, das ist total einfach – an einem Nachmittag hab ich alles online bestellt und dann war ich komplett überfordert von der gigantischen Auswahl und den Millionen Optionen und Entscheidungen und Ratschlägen und … Ich dachte, ich wäre gut im Shoppen, aber das Angebot an Babyprodukten hat mich echt überrumpelt.

Was ist Euch als Familie wirklich wichtig?

Dass wir das Leben miteinander genießen – es ist schon so ein großes Glück, wenn man jemanden gefunden hat, den man liebt. Wenn zu einer erfüllten Beziehung noch Kinder hinzu kommen, dann ist das Familienglück. Dieses Familienglück zu schätzen und zu genießen ist uns sehr wichtig – deshalb handelt unser neues Kinderbuch auch davon. Aber auch wenn man als Familie eine starke Einheit bildet, ist uns total wichtig, dass jeder sein kann wie er ist und man sich viele Freiräume lässt.

Was waren die schönsten Momente in der letzten Zeit?

Weihnachten war wunderschön – ich liebe das Weihnachtsfest noch genauso wie als Kind und letztes Weihnachten war ganz besonders: wir hatten kurz zuvor unser Kuschel-Buch veröffentlicht und haben nach Weihnachten so viel zauberhaftes und liebevolles Feedback von unseren kleinen uns großen Lesern bekommen. Das war wirklich herzerwärmend und ein großer Motivationsschub für die Arbeit am neuen Buch.

Gibt es ein Familienlieblingsessen?

Jeremias liebt Thunfischpizza, ich könnte jeden Tag Sushi essen, und wir stehen beide total auf alles mit geschmolzenem Käse – das klingt jetzt super ungesund, aber wir versuchen schon auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Ein richtiges Familienlieblingsessen gibt es vielleicht am ehesten beim Frühstück: Rührei mit Avocado und Bacon, das machen wir uns morgens gerne. Wahrscheinlich wird unser Sohn auch bei diesem Thema bald alles auf den Kopf stellen und unser Familienlieblingsessen wird Fischstäbchen mit Kartoffelbrei.