Testbericht unserer Leserin: Friederike hat den Doona Kindersitz ausprobiert!

Ihr Lieben, heute schreibt Euch Friederike, unsere Leserin, die den Doona Kindersitz hier bei uns gewonnen hat. Wie schön, wenn wir uns auch mal zurücklehnen und andere schreiben lassen können 🙂 Viel Spaß!

Vor etwa sechs Monaten war ich mit unseren beiden Kindern unterwegs. Damals vier Wochen und fast zwei Jahre alt. Ich hatte den Maxi Cosi am Arm hängen, weil wir eigentlich nur eine kurze Strecke zu gehen hatten, unsere Große an der Hand und eine volle Wickeltasche über der Schulter. Und dann hatte unsere Tochter einen Wutanfall. Der Auslöser war banal, aber sie lag bei strömendem Regen weinend und tobend auf dem Gehweg an einer relativ stark befahrenen Straße.

Und ich stand da und wusste nicht, wie ich uns alle und die große Tasche in das nur 100m entfernte Auto kriegen sollte. Nach etwa 20 Minuten waren wir alle mehr oder weniger nass und mehr oder weniger verzweifelt, aber endlich im Auto.

Hätte ich da schon den Doona Autositz gehabt, hätte ich einfach den Hebel an der Rückenlehne betätigt, das Fahrgestellt ausgefahren, meine Wickeltasche über den Lenker gehängt, meine Tochter auf den Arm genommen und wäre dann einhändig schiebend zum Auto getrabt, wo ich versucht hätte, sie im Trockenen zu bändigen und zu trösten.

Aber besser spät als nie und so sind wir in den letzten zwei Wochen in den Genuss gekommen, das hübsche Teil ausführlich zu testen.
Testobjekt Nummer eins war unser mittlerweile 8 Monate alter Sohn.

Das besondere am Doona ist, wie schon angedeutet, dass er ein integriertes Fahrgestell hat, das sich so klein unter dem Sitz zusammen faltet, dass er trotzdem wie andere Babyschalen im Auto eingebaut werden kann. Das Fahrgestell kann mit einer Hand „ausgefahren“ werden und ist dann direkt einsatzbereit. Es ist tatsächlich ausgesprochen unkompliziert, was ich vorher nicht gedacht hätte.

Der Schiebegriff ist in drei Positionen einstellbar. In der Einstellung, in der man den Doona schiebt, ist er auch zweifach höhenverstellbar. Die Höhe war für mich als Durchschnitsfrau irgendwo zwischen 1,60 und 1,70 sehr angenehm. Mein Mann, der 20 cm größer ist, würde den Schiebegriff gerne etwas höher einstellen können, für kurze Strecken ist es aber noch okay.

Die niedrige Einstellung ist perfekt für unsere Tochter, die den Sitz fast noch ausfürlicher getestet hat als wir. Durch das kompakte Maß und den kleinen Wendekreis dient er ihr in der Wohnung auch als Puppen-, Teddy- und Spielzeugwagen.

Der Doona kann mit einem 3-Punkt-Gurt im Auto fixiert oder auf eine Basisstation geklickt werden. Wir haben ihn mit dem 3-Punkt-Gurt fixiert. Das war anfangs ein bisschen gewöhnungsbedürftig, weil wir sonst eine Basisstation für den Maxi Cosi haben, ist aber durchaus machbar. Man muss den Gurt allerdings immer lösen, auch wenn man nur das Kind ohne den Sitz heraus nehmen will.

Im Doona selbst wird das Kind mit einem 5-Punkt-Gurt fixiert. Die Gurte sind sehr leicht verstellbar und gut an die Größe des Kindes anpassbar. Und in Schulterhöhe sind die Gurte nochmal dreifach verstellbar.

Mitgeliefert wird auch eine Kopfstütze. Sie bietet dem Kopf guten Halt, allerdings auch relativ wenig Bewegungsfreiheit. Unser Sohn dreht seinen Kopf zum Einschlafen gerne auf die Seite, das ist mit der Kopfstütze nicht möglich. Deshalb haben wir sie nach ein paar Tagen weg gelassen. Das enthaltene Verdeck ist unabhängig vom Tragegriff bedienbar, was sehr komfortabel ist.

Der Doona hat uns in vielen Situationen ein paar zusätzliche Handgriffe erspart und uns mehr Zeit und mehr Platz im Kofferraum geschenkt. Dabei war er zum Beispiel auf dem Weg vom Auto zur Krabbelgruppe, bei einem kurzen Termin im Kindergarten, einem Besuch bei Freunden, einem Blitzeinkauf im Supermarkt. Und einmal diente er auch als Hochstuhl, als wir viele Kinder zu Besuch, aber zu wenig Sitzmöglichkeiten für die Kurzen hatten.

Bei dem vergleichweise hohen Anschaffungspreis von 329 Euro ohne Basisstation sollte man sich natürlich über die Vor- und Nachteile im Klaren sein. Es gibt noch separat erhältliches Zubehör, von dem wir im täglichen Einsatz eigentlich nur das Einkaufsnetz vermisst haben.

Toll ist, dass der Doona auch im Flugzeug als Sitz genutzt werden kann. Wenn man mit Sack und Pack über den Flughafen jagt, ist man über jedes gesparte Gepäckstück froh und wir hätten und schon mal gewünscht, Buggy und Autositz in einem zu haben.

Gut gefallen hat uns die Größe. Unser Sohn ist für sein Alter sehr groß und wird locker das ganze erste Jahr, vermutlich deutlich länger, damit fahren können. Selbst seine große Schwester setzt sich manchmal in den Sitz und ihr Kopf ragt noch nicht über den oberen Rand hinaus.

Nachteilig ist allerdings das Eigengewicht des Sitzes. Er ist durch das Fahrgestell etwa doppelt so schwer wie unsere Babyschale. Wenn man Treppen laufen muss oder eine Mami im Wochenbett ist, kann das schon sehr stören oder sogar ein KO-Kriterium darstellen.

Für kurze Strecken ist der Doona gut geeignet, weil er klein und wendig ist. Längere Fahrten sollte man wegen der Sitzposition nicht machen und die Federung wäre dafür auch nicht ausreichend.

Abschließend würden wir deshalb sagen, dass der Doona vielleicht nicht zu jeder Familie passt. Aber er kann in bestimmten Situationen den Alltag deutlich mehr erleichtern, als es ein herkömmlicher Sitz in Kombination mit einem separaten Fahrgestell tun kann.

 


2 comments

  1. http://e-bike-expert.com/fahrrad-kindersitz-test/
    Liebe Friederike,
    das ist ein sehr schöner Beitrag, den du da verfasst hast. Vor allem die Bilder finde ich unglaublich süß. Bei uns testen wir auch Kindersitze, allerdings für Fahrräder. Darum schauen wir immer mal wieder woanders vorbei um uns Inspiration zu holen. So bin ich auch auf deinen Artikel gestoßen.
    Sehr großes Lob an dich, tolle Arbeit. Weiter so =)

    Liebe Grüße

    Janina