Ist mein Sohn multimedia-süchtig?

Ich heiße Sabine und habe einen 13-jährigen Sohn. Vor einigen Monaten ging mein Junior immer zu einem Freund, um dort Playstation zu spielen. Schließlich kam er auf die Idee, dass er sich Videos davon auf You Tube angucken kann. Weil der Bildschirm des Handys so klein war, kam ich auf die Idee, ihm zu Weihnachten ein Tablett zu schenken – ich dachte, dass er ja auch für die Hausaufgaben (Englisch Übersetzungen ) nutzen könne.

Seitdem hängt er nur noch an diesem Teil. Nachdem die Noten schlechter wurden, habe ich den Konsum auf 1 Stunde/Tag beschränkt. Während der Ferien habe ich nun diese Beschränkung aufgehoben, weil ich die Hoffnung hatte, dass es irgendwann doch langweilig werden würde und er es satt haben würde.

Aber nein – ,ch weiß gar nicht, wann er Abends ins Bett geht.Wenn er morgens aufsteht, hat er das Teil in der Hand.Wenn sein Freund anruft, ob er zum Fahrradfahren kommt, muß ich ihn zwingen raus zu gehen.

Mittlerweile weiß ich aber nicht mehr, ob das nicht schon Sucht ist – denn wenn das Akku leer ist, holt er sich das Handy und spielt da weiter. Jetzt weiß ich nicht mehr weiter. Kann man von einem 13 jährigen erwarten, dass er den Spiele-Konsum selbst einschränkt? Oder soll ich handeln? Und wenn ja wie?


6 comments

  1. empfohlene App Appylyser
    Vielen Dank Leon für deinen Tipp mit dieser wunderbaren App –> https://goo.gl/PZcEGr.
    Der Handykonsum in unserer Familie hat sich dadurch total verbessert und jede Woche besprechen wir die Ergebnisse der App mit unseren Kindern. So können wir auf Augenhöhe mit unseren Kids über ihren und auch unseren eigenen Handygebrauch diskutieren.

  2. Wie cool…
    Hey, Leon, das klingt ja interessant. Habe drei Kids – zwei im handyfähigen Alter und manchmal gehen mir die Argumente aus… Die App probieren wir mal aus… Gibt es die für Android?

  3. Wie Bewusst bist du deinem Handykonsum?
    Das Smartphone ist heute nicht mehr wegzudenken. Natürlich sollten die praktisch unendlichen Möglichkeiten der Technik unser Leben erleichtern und trotzdem sind Handys wahre Zeitfresser. Über die Diskussion, ob man bei Kinder Handys verbieten soll oder nicht, scheiden sich die Geister.
    Klar ist, dass man sich heute irgendwo zwischen den Extremen bewegen muss.
    Ich kenne es selber aus eigener Erfahrung, man will nur kurz das Wetter nachschauen und schon sitzt man Ewigkeiten vor dem Bildschirm.
    Um meinen Handykonsum zu kontrollieren und auch besser zu verstehen zu können, habe ich angefangen aufzuschreiben, wie lange ich am Handy sitze. Erst später entdeckte ich die App „Appylyser“, die eine genaue Statistik führt, wie lange und wofür ich mein Handy benutze. Mit ein klein wenig Disziplin konnte ich nach kurzer Zeit meinen Handykonsum auf ein sinnvolles Niveau beschränken. Ich kann die App nur weiterempfehlen, denn sie hat zumindest mir geholfen, meinem Handykonsum bewusster zu werden.

  4. 2 wichtige Helfer
    haben wir hier mit Sohnemann 11 und Töchterchen 9 Jahre:
    1. Mediennutzungsvertrag, den gibt es auf klicksafe.de. Dort kann man mit der ganzen Familie gemeinsam festhalten, wie was wann genutzt wird. Ganz wichtig ist Aufklärung und Reflektion und die Anpassung des Vertrages an veränderte Bedürfnisse.
    2. Kindersicherung via W-Lan-Gerät, Chicobrowser oder Kidsplace oder etwas vergleichbarem. Darüber lassen sich Zeitfenster einrichten, wann das Gerät genutzt werden darf und wofür. Nach 20:00Uhr und vor 15:00 Uhr geht bei uns an Schultagen nur Musik, Fotos, Kalender, Wecker etc., keine Spiele, kein Threema, kein Youtube, Internet ist eh gesperrt.

    Ein 13-jähriger kann seinen Konsum nur sehr bedingt alleine regeln, er braucht deine Hilfe und du wiederum brauchst Helferlein, weil der Aufwand für dich sonst viel zu hoch ist.
    Süchtig ist dein Sohn sicher noch nicht, er ist lediglich affin, aber das muss sich ja nicht auswachsen. Der Notenabfall hat vermutlich eher mit einem Schub der Pubertät zu tun, als mit dem Medienkosum. Trotzdem gilt natürlich: Schlaf ist wichtig, leider können Teenies häufig vor 22/23 Uhr nicht schlafen, dafür können sie nichts, trotzdem bleibt das Gerät abends aus, weil der Schlaf sonst schlechter ist.

  5. Dafür ist er zu jung…
    Hallo!
    Ich finde es sehr gut, wenn man seine Kinder mit digitalen Medien aufwachsen lässt! Die junge Generation wird damit ganz anders leben, als wir es tun und das nicht nur im privaten Bereich.
    Nichtsdestotrotz ist er mit 13 bestimmt noch zu jung, um sich selber zu zügeln. Man sieht es doch schnell an sich selbst-wie oft daddelt man am Handy und plötzlich ist eine Stunde rum! Ich denke, es ist wichtig, dass man seinen Kindern den vernünftigen Umgang lehrt – und das ist sicherlich der schwierige Teil! Versuch mit ihm gemeinsam eine Regelung zu finden. Eine zeitliche Beschränkung wird da die vernünftigste sein, vielleicht mit besonderen Regelungen für das Wochenende und die Ferien. Und vor allem sollte in dem Alter die Nachtruhe gesichert sein. Ich bin Lehrerin und höre oft von meinen Schülern, dass sie auch spät noch am Handy daddeln und oft nicht vor 00:00 Uhr schlafen. Und das ist einfach zu spät.
    Es ist schwierig einen gesunden Umgang zu lehren und zu finden, du musst einfach verschiedene Wege testen….
    Viel Erfolg!

  6. Internet
    Hallo Du. Sieh dich mal um, wenn Du irgendwo in der Stadt unterwegs bist: Wieviele haben ihre Handys und Tablets in der Hand? Ich selbst habe seit Weihnachten ein Tablet und wenn ich, statt wie sonst gewohnt, im Bett nicht noch lese, sondern am Tablet spiele – finde ich kaum in den Schlaf. Ein 13 Jähriger müsste schon s e h r diszipliniert sein, um sich gegen diesen Reiz durchsetzen zu können. Ich würde mit ihm reden, ihm helfen die Nutzung zu kontrollieren.
    Einschränken allein wäre mir zu wenig. Ich würde mit ihm darüber sprechen warum ich ihm ein Tablet geschenkt habe, ihm sagen, dass es mich ja freut, dass dieses Geschenk so gut ankommt und ihn fragen wie er das jetzt bewertet: Was bringt ihm das Tablet? Wie wirkt das Internet auf ihn? Welche Erfahrungen macht er?

    Und welche hast Du?

    Als ich im Alter deines Sohnes war gab es kein Internet. Aber ich habe es mir gewünscht. Das war ein Traum. Mit 20 saß ich am ersten Apple Modell und irgendwann gab es dann Internet: Damit sind meine Kinder groß geworden. Wir lernen alle erst mit dieser Herausforderung umzugehen. Das Internet hat Alles verändert.
    Virtuelle Realität ist eine Herausforderung.

    LG Corinna