Hochzeit, Kinder kriegen: Liegt das Schönste etwa schon hinter uns?

Ihr Lieben, es ist lang her, dass ich die letzte Windel gewechselt habe. Seit zwei Jahren bin ich keine Kitamutter mehr und werde es wohl auch nie mehr sein. Im Sommer hat unsere Tochter denn auch schon die komplette Grundschulzeit hinter sich gebracht. Ihr kennt das alle: Als Eltern kommen einem manche Tage so unendlich lang vor und trotzdem denken wir plötzlich: Huch! Schon wieder ein Jahr vorbei. Das ist skurril. Einerseits vergeht die Zeit so langsam, andererseits so schnell!

Ich merke, wie wir so langsam aus der Brut- und Aufzuchtsphase auftauchen und uns mal wieder umschauen, mal wieder die Luft außerhalb des Familienkosmos schnuppern, nach links und rechts schauen – mal schauen, was das Leben sonst noch so zu bieten hat. Zu wissen, dass die großen Lebensevents wie Heiraten und Kinder kriegen sich bewahrheitet haben, ist wunderbar. Aber es schafft auch ein Fragezeichen. Was kann da jetzt noch kommen?

Wir können nicht von Highlight zu Highlight leben, uns aber doch mit kleinen Dingen immer wieder schöne Momente organisieren, die uns erfüllen. Ich feiere zum Beispiel immer meinen Geburtstag. Wir feiern in diesem Jahr unseren 10. (!!!) Hochzeitstag mit einer fetten Party. Wir gehen auf Hochzeiten oder mal (selten) ins Theater, fahren in den Urlaub. Wir schaffen uns auf der Arbeit kleine Highlights, ein gedruckter Text in einer großen Zeitung kann wirklich beflügeln! Oder Eure Komplimente hier für Stadt Land Mama, die uns immer mal wieder erreichen. Es sind die kleinen Dinge, die das große Ganze zu einem Glücklichen und Kraftvollen machen können. Man muss sie nur beachten. Und das gelingt mir nicht immer. Aber an guten Tagen. Dann schon!

Und dann weiß ich auch: Die Party der Hochzeit mag einschneidend gewesen sein und ein Highlight. Und die Geburten der Kinder, die Schwangerschaften, das Willkommenheißen, das Zusammenwachsen als Familie – unglaublich prägend und unvergesslich. Aber das wirkliche Glück liegt nicht in diesem einen Tag, in dieser einen Zeit – sondern darin, das ab diesem Zeitpunkt immer leben zu dürfen! Denn die Ehe und die Kinder: die sind ja da!


2 comments

  1. Zeit
    Die Zeit ist ein immerwährendes philosophisches Thema. Der Hausmeister sagt „habe keine Zeit“, was einem spirituellen Selbstmord gleichkommt. Wenn es Zeit überhaupt gibt, haben alle Kreaturen und andere Daseins-Formen gleich viel davon, sogar der Hausmeister. Jeder hat dasselbe Budget! Und bei Budgets nur eine Frage der Verteilung einerseits physikalisch (eher langweilig) und anderseits kulturell (hochspannend). Es gilt also, falls es die Zeit gibt, etwas damit anzufangen, und wenn es sie nicht gibt, auch!! Denn es bleibt ja auch noch die Schönheit. Ich bin dafür!