Gastbeitrag von Paula: Brief an die beste Freundin – „Du fliegst nach Mailand zum Shoppingtrip und ich freue mich über das Ökobabybody-Angebot im Aldi“

Liebe beste Freundin, es ist kurz vor zwölf. Ich lag um acht im Bett. Thadeus hat mich geweckt: Mama-ich-habe-Hunger-Quaken. Ich habe ihn gestillt und bin darüber fast wieder eingeschlafen. Aber ein Gedanke hat mich hochschrecken und meinen müden Hintern an den Schreibtisch tragen lassen. Der Gedanke an Dich.

Du düst in deinen Jimmis durch die Werbewelt und ich schlurfe in Birkenstork über das Kleinstadtpflaster. Du fliegst nach Mailand zum Shoppingtrip und ich freue mich über das Ökobabybody-Angebot im Aldi. Du buchst ein kinderfreies Designhotel in New York und wir fahren zum Camping an die polnische Ostsee. Wir bauen ein Haus im Grünen und überdenken ein drittes Kinderzimmer. Du machst einen Wanddurchbruch, um aus deinem Loft über die Dachterrasse direkt auf den Main schauen zu können. Dein Mann kauft sich den neuen mx5 und meiner googelt nach einem Fünfpunktgurt-Kindersitz. Ich wische mir mit nem Feuchttuch den Marmeladenknutscher meiner Dreijährigen von der Wange und du legst dich zur Ganzkörperbehandlung auf die Liege im Spa- vom Nobelfitnessclub in dem du gerade in der Sauna warst nach dem du dich beim Spinning ausgepowert und beim Yoga Energie getankt hast. Ich renne mit Baby und Kleinkind auf dem Arm die Treppe rauf und putze mir die Zähne während ich auf der Toilette sitze.

Wir finden keine Zeit zum telefonieren, weil auf dich am Abend diese Galadinnershowparty wartet und ich um 19 Uhr im Kinderzimmer über'm Geschichtenlesen eingeschlafen bin. Ich glaube weiter voneinander entfernt, können unsere beiden Leben gerade nicht sein. Aber ich bin nicht von Dir entfernt.

Ich habe zwei Kinder, baue ein Haus, lebe in einer Kleinstadt und kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal Absatzschuhe, geschweige denn ein hautenges Designerkleid getragen habe. Ich weiß, das klingt alles nach genau dem Klischee, das ich immer belächelt habe und welches ich nie erfüllen wollte. Aber es fühlt sich gerade genau richtig an. Es fühlt sich gut an. Ich bin glücklich. Ich will dass Du das weißt. Und ich will, dass du weißt, dass ich immer wieder an Dich denke. Du bist bei mir.

Ich schlafe fast über diesen Zeilen ein, aber du musst unbedingt wissen, dass du in vielen Momenten bei mir bist. Ich hoffe, dass es dir gut geht. Ich bin bei dir. Ich möchte dich gerne sehen, gerne mit dir telefonieren, mit dir Sushi essen gehen, beim Virgin-Daiquiri kichernd die Köpfe zusammenstecken, oder einfach einen doofen Mädchenfilm anschauen. Ich möchte gerne hören, über wen du dich wieder im Büro aufregst, welchen Super-Deal du an Land gezogen und wen du gefeuert hast.

Ich hoffe, dass es mit dir und Matze toll läuft. Ich würde mich so gerne mal wieder von dir bekochen lassen. Ich möchte gerne Tränen lachen, wenn du deine Schafis zu Wort kommen lässt. Ich würde gerne durch Einrichtungshäuser mit dir schlendern und deine Ideen zu unserem Haus hören. Ich will wissen, wie es in der Therapie voran geht. Ich will nichts sagend neben dir in der Sonne sitzen. Ich will dir gerne zuhören und ich möchte dir gerne mein Herz ausschütten.

Ich bin gerade ganz weit weg. Aber ich bin dir ganz nah. So und jetzt lege ich mich wieder neben meinen Minimann, stecke meine Nase in seinen Nacken, sauge seinen unbeschreiblichen Duft ein und wünsche mir für dich, dass du dich genau so geborgen und geliebt fühlst, wie ich es tue.

Ich umarme dich Liebes. Deine Freundin Paula


11 comments

  1. Wen es angeht!!!

    Wen es angeht!!!

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    Telefonnummer-
    Land-
    Grüße,
    VON: Frau (Dr. Christaina Loan Company)

  2. Was für ein Geheuchel!
    Hhmmm, schön wenn es so wäre… Aber ihr Mütter lebt doch alle in eurer großartigen heilen Welt und schaut von oben bemitleidend auf uns kinderlose Singles herab… wenn euch die Single-Freundin so wichtig ist, dann lasst das Kind beim Daddy und nehmt euch verdammt nochmal Zeit für sie!

    1. Schön, wenn es so wäre …
      Nicht aufregen! Das ist eine nette Geschichte. Nicht mehr. Ich, die kinderlose Freundin, jammert nicht und nimmt sich Zeit für die Freundinnen mit Kind. Dass es so schlimm ist, Kinder zu haben, so wie dieser Brief ausdrückt, bestärkt viele darin dass es gut ist, sich dagegen entschieden zu haben. Denn auch dieses unterschwellige Abwerten von Menschen die keine Kinder haben ist in meinen auch einspurig und intolerant. Zudem auch nicht fair. Komisch, dass kinderlose das nie machen würden so über Mütter zu reden … das ist bemerkenswert wie ich finde.

  3. Tränen der Rührung..
    ..kullern hier.
    So ein toller Brief! Manchmal entfernt uns das Leben.. ich musste gleich an dich denken, Anika ♡

  4. Danke für deine
    Danke für deine herzerwärmenden Worte! Es erinnert mich sehr an mich und meine beste Freundin grade. Daher werde ich den Link zu diesem Bericht senden und hoffen, dass sie mindestens genauso gerührt ist wie ich grade (ich bin am Weinen)

  5. …auch wenn ich nicht gemeint bin..
    … So bist Du mir ganz nah… Durch das ein oder andere Wort, durch das ein oder andere Bild… durch ein paar gemeinsame Momente…
    Danke an Paula und ihre beste Freundin, Danke für das Teilen eines intensiven Moments mit uns allen…

  6. Pippi in den Augen, Gänsehaut von oben bis unten
    Oh wie ist das schön zu lesen…habe gelacht, (fast) geweint und so arg mitgefühlt…ganz toller Post…einfach herrlich – ehrlich!!