Gastbeitrag von Kathrin: Manchmal verzweifelt ich zwischen Schreibtisch und Kindererziehung

Ihr Lieben, wir alle versuchen, unser Bestes zu geben. Im Job und in der Familie. So auch Kathrin, sie hat eine Führungsposition und einen zweijährigen Sohn. Manchmal klappt das alles prima und manchmal eben auch nicht. Danke, liebe Kathrin, für Deine Offenheit und alles Liebe für Euch!

Eines vorweg: Ich liebe meine Arbeit ich arbeite nicht nur wegen des Geldes (aber auch) und ich habe (bisher) geglaubt, dass man gut im Job und gut als Mama sein kann.

Doch es gibt Tage (und es sind recht viele), an denen ich den Glauben daran verliere. An diesen Tagen wische ich mir schon morgens heimlich im Auto die ersten Tränen aus den Augen, nachdem ich meinen knapp 2 Jahre alten Sohn in die Kita gebracht habe. „Mama, Hause. Nein, Kita, Mama!“ sagte er immer wieder. Ich höre ihn noch im Kita-Flur heulen, während ich zum Auto hetzte.

Manchmal fliegt der Arbeitstag dann an mir vorbei. Manchmal aber wird mein Herz schwer und ich schaue mir immer wieder Fotos von meinem Sohn auf dem Handy an. Besonders Nachmittags um 16 Uhr schlägt die große Schlechtes-Gewissen-Stunde. Mein Kind hat dann einen 8-Stunden-Tag hinter sich – genauso lange wie manch durchschnittlicher Arbeitnehmer.

Dann komme aber nicht etwa ich, seine Mama, hole ihn von der Kita ab und schließe ihn in die Arme. Ich sitze zu dieser Zeit noch immer im Büro und schaue auf die Uhr. In die Arme nimmt ihn stattdessen Dani, seine Babysitterin. Ab dann beginnt bei mir Stress im Kopf UND Stress im Herzen: Werde ich es pünktlich aus dem Büro schaffen, um ihn ins Bett zu bringen? Oder schafft es wenigstens mein Mann? Ich kann die Kollegen doch nicht mit der Arbeit sitzen lassen…

Wenn ich Abends endlich nach Hause komme, ist es kurz vor Bettgeh-Zeit und ich mutiere ich zur Klammeraffen-Mama. Ich will mir in dieser kurzen Zeit meinen verpassten Tag mit ihm zurückholen. Abendessen? Egal. Der Mann kommt heim? Ach, hallo.

Ich knutsche meinen Sohn ab, kann an Schokoladeneis-Flecken wenigstens Episoden seines Tages erahnen. Diese Flecken tun mir weh. Und zwar nicht, weil sie nicht rausgehen. Sondern weil ich mal wieder nicht dabei war. Flasche, Schnuller, Bett – Kinderzimmertür zu? Das war einmal. Seit ich wieder arbeite, schläft er in unserem Bett ein. Ich liege daneben und streichle seinen Kopf. Entgegen ALLER Ratgeber, wie ein Kind das „Allein-Einschlafen“ lernt.

Mein Job hat mich zu einer Mama gemacht, die ich nie sein wollte: Helikopter-Mama, Übervorsichtig-Mama, Klammeraffen-Mama… denn allzu oft bin ich für mein Kind eben nur die „Mama-ist-im-Büro“-Mama.


13 comments

  1. Vereinbarkeit
    Ich bin seit 30 Jahren familienpolitisch tätig. Dabei habe ich viele Themen durchgearbeitet. Ich bin inzwischen Großvater und Hobby-Opa.
    Zurzeit ist mein Hauptthema Familie als Leitungsträger unserer Gesellschaft in Verbindung mit effektiver Kommunikation zur Stärkung der Familien bezogenen Leistungen.
    In dem Bericht oben erkenne ich, dass es sehr schwer ist Erwerbsarbeit und die Rolle als Mutter vereinbaren zu können. Es geht nichts ganz vollständig.
    Nun kann ich als männlichen Mensch nur die Beziehung als Vater einbringen. Wir sogenannten Väter waren üblicherweise Vollzeit erwerbstätig und mussten unser Arbeitskraft vollständig zur Verfügung stellen. Zuhause haben uns die Mütter bezüglich auch unserer Kinder den Rücken frei gehalten. Dafür gab es und gibt es auch heute keine Anerkennung für sie. Ich denke nebenbei an den Kampf für die Anerkennung der Rentenpunkte für ältere Mütter. Nun sind uns 2,5 Punkte je Kind gelungen fast 30 Jahre hat das gedauert. Wir sind oft auf Unverständnis gestoßen.
    Wenn meine Frau fragt, wo ist die Zeit mit den Kindern geblieben, frag ich mich, gab es sowas überhaupt für mich. Seit ich Rentner bin, versuche ich einen Teil der Zeit nachzuholen. Ich habe ja ein gesetzlich gesichertes Einkommen und Zeit für Kinder. Mir geht es jetzt besser als vielen jungen Müttern. Aber unsere Kinder sind erwachsen. Sie brauchen uns menschlich nicht mehr.
    Ich frage mich, ist unser Lebenssystem überhaupt familien- und kinderfreundlich?
    Ich frage mich auch, gibt es noch eine Familienlobby? Ich meine damit die Bereitschaft, sich gesellschaftlich für Familie und Kinder zu engagieren. Das war mal anders. Heute fühle ich mich oft allein gelassen.

  2. Familie und Beruf
    Liebe Kathrin, danke für Deine Ehrlichkeit. Ich habe gerade Deinen Gastbeitrag gelesen und ich kann das alles bestätigen – nicht als Mutter, sondern als ehem. Erzieherhelferin, die in verschiedenen Kitas (Krippe-Kindergarten-Vorschulgruppe und 1999 auch im Hort) gearbeitet hat. Die Eingewöhnungen und der Alltag in der Krippe mit den oft unter einjährigenbis 3 jährigen, wenn sie bitterlich nach Mama und Papa geweint und geschrien haben, hat mir das Herz gebrochen. Aus vielen Gesprächen mit den Eltern, aber insbesondere Müttern, weiß ich, dass die meisten (zumindest in Berlin) gerne wenigstens drei Jahre bei ihren Kindern zu Hause geblieben wären, es aber finanziell nicht machbar war. Heute bin ich zu Hause und schreibe gerade ein Buch über meine Erfahrungen in den Kitas und habe mich intensiv mit der Bindungs-und Stressforschung befasst, welche auch in mein Buch miteinfließen wird. Dr. Erika Butzmann „Risiken der frühen Krippenbetreuung“(Kurzfassung im Internet zu finden) hat mir für mein Buchprojekt ihren gesamten Vortragstext zur Verfügung gestellt. Die Problematik geht übrigens in der Schule weiter. Ich bin Stiefmutter eines 8 jährigen Jungen; dadurch dass ich zu Hause bin, muss der Kleine, wenn er bei meinem Mann und mir ist, nicht in den Hort oder in die Ferienbetreuung . Viele seiner Klassenkameraden müssen das jedoch und sind teilweise von 7:00-18:00 Uhr in der Betreuung, was ich Wahnsinn finde – aus Sicht des Kindes betrachtet. Das ist eine Überforderung für Kinder, egal welchen Alters. Ich habe ebenfalls festgestellt, dass berufstätige Eltern zu Heilkopterneltern zu werden, Elternteile die zu Hause sind, lockerer sind. Ich kann aus meiner Erfahrung in Kitas arbeitend und intensiv mit der Bindungsforschung befassend, allen Elternpaaren und Elternteilen (damit meine ich Alleinerziehende) nur raten, vielleicht irgendwelche Alternativen zu finden, statt frühzeitiger Krippen-oder Tagespflege Betreuung. Eine Gruppenbetreuung ab vier Kleinkindern aufwärts pro Betreuer ist katastrophal für ein Kleinkind, welches in den ersten drei Jahren seine konstante Bezugsperson, am besten in der 1:1 Betreuung braucht. Meine zukünftigen Kinder, mein Mann und ich wünschen uns noch gemeinsame, werden frühestens mit 3 wenn nicht sogar erst mit 4 Jahren halbtags den Kindergarten besuchen. Wir haben auch das Glück, dass das Gehalt meines Mannes inzwischen so ist, dass man eine Familie davon ernähren kann – als mein Stiefsohn klein war, war das noch nicht so, weshalb er mit 12 Monaten in die Krippe musste. Laut Psychologen und der Entwicklungspsychologie eines Kleinkindes ist ein Kind erst ab dem 3. manchmal auch erst ab dem 4. (kommt auf die Sensibilität des Kindes an), dem Kitaalltag gewachsen. Hierzu kann ich auch das Buch „Schadet die Kinderkrippe meinem Kind?“ von Serge Sulz empfehlen. 20 Fachleute haben in dem Buch Kapitel geschrieben, auch bezugnehmend auf die ehem. DDR. Alles Gute für Dich und Deine Familie:-)

    1. Buch
      Hallo Iris,
      kann ich das Erscheinen Ihres Buches irgendwo in Erfahrung bringen bzw verfolgen?
      Viele Grüße Nina

  3. Liebe Kathrin,

    Liebe Kathrin,

    Du bist MITNICHTEN eine Helikopter-Mamma, weil Dein Sohn mit Dir in einem Bett schläft. Im Gegenteil: Du ermöglichst ihm und Dir so, Nähe zu tanken und das schöne Gefühl zu teilen, mit der richtigen Person am richtigen Ort zu sein (wünschenswerterweise auch, wenn der Pappa danebenliegt 😉 ).
    Ein Familienbett ist das Beste, was ihr tun könnt – und wenn er soweit ist und es ein eigenes Zimmer nebst Bett für ihn gibt, will er eh alleine schlafen. Keine Sorge!

    Etwas Anderes: Wenn es Dir so das Herz zuschnürt und Du wirklich gern ab 16 Uhr für ihn da wärst – dann finde eine Lösung mit Deinen Kollegen und Deinem Arbeitgeber. Vllt. ist für den Nachmittag Home Office eine Lösung, vielleicht kannst Du auf eine Dreiviertelstelle reduzieren oder: einfach mal pünktlich gehen. Niemand ist unersetzlich – eine Wahrheit, die wir als Mütter früh genug lernen werden. ;-(

    Also – sei mit Deinem Kind, wann Du es möchtest. Die Zeit mit ihm kommt nicht wieder.
    Auch, wenn Du dem Beruf den Vorzug gibst: Für Dein Kind ist gesorgt.
    Hauptsache, Du folgst Deinem Herzen.

    Alles Liebe und Beste,
    eine andere Mammi, die sich auch aufreibt mit der Frage, ob sie alles richtig macht

  4. Ich könnte es nicht
    Toller Artikel! Es freut mich, dass Du eine Führungsposition hast und Deinen Job liebst. Das Glück hatte ich nicht. Nach der Geburt des ersten Kindes war ich voll motiviert und es kam mit 14 Monaten in die Krippe und ich ging für 21 Stunden zum Arbeiten. Dann sind wir umgezogen und unser zweites Kind kam mit 1,5 Jahren in die Krippe. Ich weiterhin voll motiviert, wollte mir wieder eine anspruchsvolle Teilzeitstelle finden. Hier in der ländlichen Region leidet sehr schwer, denn es gab nur Stellen mit sehr bescheidener Bezahlung oder eben Vollzeitjobs. Ich war wirklich sehr frustriert, aber ich wollte und musste nicht Vollzeit arbeiten. Und nun? Mein Mann haben uns nun für ein drittes Kind entschieden, das gerade im Bauch strampelt. Familie ist mir irgendwie wichtiger. Und bei drei Kindern kann ich dann auch eher akzeptieren, dass ich eben keinen super tollen Job kriege. So sieht die Realität aus: meist muss sich Frau doch für eine Sache entscheiden. Die Vereinbarkeit von Karriere, Kindern, Haushalt und Leben ist eben wirklich nicht so einfach.

  5. Kraft
    Ich wünsche der Autorin viel Kraft dieses Pensum durchzuhalten! Mein Sohn weinte auch jeden Morgen beim Abgeben bei der Tagesmutter. Ich habe mit Ihr zusammen so viel versucht anders zu machen, damit es unserem Sohn leichter fällt. Letztendlich haben wir uns zeitnah für ein 2. Kind entschieden, ich hatte (welch Wunder bei der nervlichen Belastung) relativ früh ein Beschäftigungsverbot. Habe dann meinen Sohn nur für kürzere Zeiten abgegeben und ihn auch oft zu Hause gelassen. Im Babyjahr kam er dann in den Kindergarten und da haben wir es weiter so gemacht, dass es für ihn am wenigsten Stress ist. Dann kam die kleine Schwester auch irgendwann in die Krippe, da wurde es für ihn leichter (was komisch war, waren sie doch anfangs in 2 unterschiedlichen Einrichtungen). Nach 1 Jahr sind sie nun in einer gemeinsamen Einrichtung und gehen begeistert hin. Es ist so so soviel leichter morgens lachende Kids abzugeben und dann frei auf Arbeit zu gehen. Am Nachmittag muss ich oft noch warten. bis sie fertig gespielt haben (dabei ist es dann schon gegen fünf). Was ich sagen will ist, das schlechte Gewissen macht einen fertig und raubt die Energie. Nicht die Zeit, die Mutter und Kond getrennt sind. Und wenn es auch nur für eine Seite nicht gut ist, dann sollten Lösungen gefunden werden… Unser Sohn brauchte wahrscheinlich einfach länger und auch eine andere Form, bis er sich auch außer Haus wohl gefühlt hat.

  6. EUREN Weg gehen
    Liebe Kathrin,
    herzlichen Dank für deine ehrlichen Zeilen. Bei mir ist das Arbeiten mit einem Kleinkind schon etwas länger her, die „Kleine“ ist inzwischen schon 22:-)
    Bei mir war es lange Zeit „nur“ Teilzeit und da war es schon oft schwierig. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, je zerrissener die Eltern sind, oftmals ja die Mütter, umso schwieriger ist die Situation für das Kind.
    Wenn wir uns einmal vor Augen halten, dass manches Kleinkind täglich mehr Stunden in der Kita verbringt, als die Schicht der Erzieherin dauert, dann ist das schon heftig.

    Zu Nadja möchte ich bemerken: du schreibst, die Gesellschaft und die Politik würde das von uns Familien erwarten, dass wir so leben und arbeiten. Das sehe ich ganz anders. Die Entscheidung wird immer bei uns als Eltern liegen, das kann und darf gar nicht anders sein. Ich bin jetzt inzwischen 50 und ich möchte euch ermuntern, EUREN Weg zu gehen. Manchmal braucht es heutzutage ganz schön viel Mut, sich für diesen kleinen Menschen ein großes Stück zurückzunehmen, wirklich auch erhebliche finanzielle Einbußen und vielleicht auch ein Stückweit Prestigeverlust im Job hinzunehmen. Aber das alles zahlt sich tausendfach aus.
    Was ich auch gefährlich finde ist, was wir mit unserem hektischen Alltag den Kindern mitgeben. Sie kennen ja oft gar nichts anderes, schade.:-( ich wünsche euch allen ein glückliches Händchen für alle anstehenden Entscheidungen, ihr werdet das gut machen:-))

  7. Hab Mut!
    Liebe Kathrin,
    ich kann deine Nöte sehr gut nachvollziehen, da ich die Situation gut kenne. Und ich glaube auch nicht, dass das etwas ist, womit man leben muss. Letztlich ist entscheidend, wie es deinem kleinen Jungen dabei geht und das könnt nur ihr allein als Eltern beurteilen.

    Wir – oder besser gesagt ich- sind nach gut einem Jahr zu dem Schluss gekommen, das wir dieses Tempo als Familie einfach nicht packen. Und das obwohl unsere Kinder es recht problemlos mitgemacht haben (blieb ihnen ja nix anderes übrig). Es war ein sehr harter Prozess für uns, zu sehen, dass unser Familienleben auf der Strecke blieb, vom Paarleben ganz zu schweigen.

    Die Lösung? Wir haben beide reduziert. Die Kinder sind bis nachmittags in der Kita, das Abholen wird geteilt. Der jeweils andere hat an dem Tag Luft und Kraft für den Job. Ich weiß, dass wir in der Hinsicht privilegiert sind, dass wir es finanziell hinbekomme – aber eben mit Abstrichen.

    Es gibt Tage, da läuft es gut, andere da sind wir trotzdem gestresst. Aber: insgesamt haben wir mehr Zeit mit den Kindern. Und auch für uns.

    Ich kann dich nur ermutigen, dich mit deinem Partner zusammenzusetzen. Ich dachte auch erst, eine Reduzierung würde uns ins Abseits kicken. Und tatsächlich hatten wir beide zu kämpfen, mein Mann etwas mehr als ich, da es gesellschaftlich noch weniger anerkannt ist, sich auch als Papa zu engagieren.

    Wenn wir alles aus Angst mitmachen, uns einreden lassen, Führungsjobs lassen sich nur mit 60 Stunden Büropräsens stemmen, und Familie läuft halt so nebenher, dann wird sich nichts ändern.

  8. Ich finde es total mutig,
    Ich finde es total mutig, dass du hier über deine Nöte und Sorgen schreibst. Denn in Politik und Gesellschaft wird ja eigentlich erwartet, dass man so lebt und arbeitet wie du. Dass die Betreuung eines Kleinkindes aber eben nicht so nebenbei in 1 Stunde am Abend geht, das wird dabei vergessen. Ich finde, du machst das toll, und ich hoffe, ihr findet einen Weg, wie es für dich besser wird. Meine Idee wäre, dem Chef/Chefin einen freien Nachmittag in der Woche abzuringen. Dafür kannst du formell auf 80 oder 90 % runtergehen, du holst dann dein Kind um 15:00 Uhr ab, ihr verbringt den Nachmittag komplett zusammen, und am Abend wenn er im Bett ist arbeitest du etwas nach. So oder so hoffe ich, dass du eine Verbesserung erreichst. So wie es ist, ist ja auch kein Raum für ein zweites Kind, und das ist auch schade. Alles Gute!

  9. Schwierig schwierig…
    Hallo Kathrin,

    vielen Dank für deinen Beitrag. Auch mir geht es ähnlich. Ich habe momentan eine Führungsposition und arbeite Vollzeit. Meine fast 3-jährigen Zwillinge gehen in eine Betriebs-Kita. Da wir nicht gerade nah am Arbeitsplatz wohnen, bedeutet das nicht nur, dass sie täglich etwa 8 Stunden in der Kita sind, sondern auch noch lange Autofahrten ertragen müssen (jetzt im November ist es gerade besonders katastrophal 🙁 ).
    Ich kann gut nachvollziehen, dass du nicht nur Mutter sein, sondern auch im Job gefordert sein möchtest und daher den Job vermutlich auch nicht einfach aufgeben willst.
    So müssen wir wohl beide damit leben, dass sich hin und wieder (manchmal auch häufiger) das schlechte Gewissen meldet.

    Ich kann dir nur sagen, dass ich glaube und hoffe, dass es den Kindern wirklich mehr auf Qualität statt Quantität ankommt. Meine Mutter war auch schon sehr früh wieder Vollzeit arbeiten und es hat mir und der Mutter -Tochter -Beziehung nicht geschadet, wir hatten und haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander.

    Was ich sagen will: 1. Du bist nicht allein! 2. Deinem Kind wird es im Regelfall nicht schaden, solange du die rare Zeit, dir ihr gemeinsam habt, gut nutzt und liebevoll gestaltest 🙂
    Alles Gute für euch!

  10. Ich erkenn mich
    Zu 100 % wieder. Mein Job ist keiner, den ich in Teilzeit machen kann. Ich habe jahrelang auf diese Stelle gewartet. Soll ich sie jetzt aufgeben? Manchmal denke ich ja, manchmal denke ich nein.
    Danke für deine Geschichte Katrin, jetzt fühle ich mich nicht mehr so alleine mit meinen Gedanken.


  11. Liebe Kathrin,

    ich kann dich so gut verstehen. Allerdings muss ich auch des lieben Geldes wegen Arbeiten, und den Job gibt es nur in Vollzeit oder eben gar nicht. Wir haben es aber fuer uns so geregelt, dass ich sehr frueh anfange, und es daher schaffe, die Kinder abzuholen. Mein Mann faengt spaet an, und bringt sie morgens weg. Dafuer haben wir wenig Familienabende.

    Allerdings lieben meine Kinder die Krippe, was es fuer mich echt so viel leichter macht. Der grosse geht inzwischen in die Schule und freut sich aber jeden Tag darauf, wieder in die Krippe gehen zu duerfen, um die kleine abzuholen. Und wir haben in der Krippe so viele gute Freunde gefunden, die, die auch mal die Kinder sonst mitabholen oder wegbringen koennen, mit denen man sich am Wochenende trifft, mal in Urlaub fehlt. Eine echte Gross- und Zweitfamilie fuer uns. Unsere Familien sind ansonsten weit weg.

    Alles Gute und ein moeglichst wenig schlechtes Gewissen, so schwer das auch ist.

  12. Traurig 🙁
    Mir geht es leider so ähnlich. Aber bei mir ist es so, dass ich noch bis nächstes Jahr Vollzeit arbeiten MUSS. Ich kann leider nicht verstehen, wie einem der Job soo wichtig sein kann .. Warum machst du es, wenn du so unglücklich damit bist? Natürlich möchte ich auch noch was anderes haben als nur Mama-sein, ich würde nie komplett aufhören zu arbeiten. Aber so wie es jetzt ist, wo ich auch so unglücklich bin, so könnte ich nicht weiter machen. Ich zähle schon die Monate bis ich endlich auf Teilzeit runter schrauben kann. Wenn es eins gibt, was mich mein kind gelernt hat, ist, dass es nichts wichtigeres als ihn gibt. Schon gar nicht ein Job.