Gastbeitrag von Jenny: Warum ich gerne Hausfrau und Mutter bin

Ihr Lieben, immer wieder gibt es Diskussionen darüber, ob Working Moms Rabenmütter und Frauen, die ihren Job für die Kindererziehung aufgeben, faule Heimchen sind. Uns nervt das. Wir würden uns wünschen, dass jede Frau, jede Familie den Weg wählen kann, der der Richtige für sie ist. Heute erzählt uns Jenny davon, wie es ist, "nur" Hausfrau und Mutter zu sein – und was sie sich deswegen alles anhören muss…

"Ich stelle mich erstmal vor: Mein Name ist Jenny, ich bin 31 Jahre alt und habe drei Kinder. Der Große ist 5, die Mittlere ist 1,5 Jahre und der Kleine ist 3 Monate alt. Und ich bin Hausfrau. Nein, ich bin nicht in Elternzeit und nein, ich habe nicht vor, bald arbeiten zu gehen.

Jetzt denken sich manche: "Naja, vielleicht hat sie keine Ausbildung oder keine Aussicht auf einen guten Job" Doch, habe ich oder hätte ich, wenn ich wollte.

Ganze 7 Jahre war ich nur mit meinem Studium beschäftigt. Als ich meinen Master gemacht habe, war ich schon mit meinem Ältesten schwanger. Wir wollten immer jung Kinder. Die Schwiegereltern hatten auch während des Medizin Studiums ihre Kinder bekommen, also würden wir das auch schaffen.

Aber nach der Geburt musste ich direkt zurück an die Uni, um den Anschluss nicht zu verlieren. Also musste unser Sohn auch sehr früh in die Kita, damit ich noch mein Studium durchziehen konnte.

Irgendwie war ich voller Schuldgefühle zu der Zeit. Schuldgefühle gegenüber meinem Sohn, dass ich nicht da bin. Und war ich mal da, weil er zB krank war, hatte ich direkt diesen Druck, möglichst schnell wieder an die Uni zu gehen. Das war einfach nur ätzend.

Von der Familie kam da nicht viel Verständnis. Meine Oma, selbst eine Karriefrau, kann dieses ganze “Kinder kriegen” nicht nachvollziehen. Sie hatte eine Tochter und das musste damals reichen. Sie hat sich, ohne mit der Wimper zu zucken, für ihre Karriere entschieden und hat es nie bereut.

Meine Mutter hingegen klagte, dass sie als Kind eigentlich nur alleine war und meine Oma nur selten gesehen hat. Man hat sich über Zettelchen auf dem Küchentisch unterhalten. Deshalb wollte es meine Mutter mit mir anders machen. Ich bin auch Einzelkind geblieben, meine Mutter aber immer für mich da. Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass meine Mutter auch keine Karriere oder keine tolle Ausbildung hatte, zu der sie schnell zurückkehren musste. Ob sie nur deshalb zu Hause blieb, glaube ich jedoch nicht. Wir hatten nicht viel Geld und sicher gab es auch den Druck, mehr Geld dazu zu verdienen. Aber sie wollte lieber mich betreuen und mir wahrscheinlich das geben, was ihr als Kind gefehlt hat. Dafür bin ich ihr auch immer noch dankbar. Und genauso wollte ich auch für meine Kinder da sein.

Als ich dann meinen Sohn bekam, war also auf beiden Seiten der Großeltern komischerweise eher wenig Verständnis da. Alle waren selbst jung Eltern geworden  – aber wieso mussten wir das nun auch machen? Wir wären doch noch so jung und es gäbe so viele Alternativen. Meine Oma sagte schon, wie blöd ich doch sei, nun müsste ich meine Karriere nach hinten verschieben. "Was ist mit deinen Rentenpunkten? Hast du mal daran gedacht?", hörte ich ständig. Frauen würden eh kaum Rente kriegen, da sie wegen den Kindern ausfallen würden. Sie schüttelte nur mit dem Kopf und hoffte inständig, dass ich nicht zu lange ausfallen würde.

Als dann Kind Nummer zwei und zügig Nummer drei folgten, herrschte völliges Unverständnis. Wie willst du nun dein Bafög zurück zahlen? Hast du an deine Altersvorsorge gedacht? Was ist, wenn dein Mann dich mit Mitte vierzig verlässt und du dann ganz alleine da stehst? Ohne Job, ohne die ach so wichtigen Rentenpunkte, ohne Perspektive…

Niemand sieht: Ich will zu Hause bleiben. Bei meinem Sohn hatte es mir so Leid getan, dass er so früh in die Kita musste und diesmal möchte ich ganz da sein für meine Kinder. Das ist doch legitim?! Sie sind nur einmal klein, die Zeit kehrt nie zurück. Mein Großer kommt nächstes Jahr in die Schule, vor allem dann ist es wichtig, dass ich genug Zeit für ihn habe und auch für meine Tochter und unseren kleinsten Sohn werde ich dann da sein.

Wenn ich mich über meinen Familien und mit Freunden unterhalte, merke ich immer wieder, wie unterschiedlich die Meinungen zu diesem Thema sind. Das Konzept der “Hausfrau” sei völlig veraltet und heutzutage für Familien nicht mehr tragbar.

Ein Freund sagte: "Nee so geht das bei uns nicht. Wir müssen jeden Monat über 1000 Euro Kredit für das Haus abbezahlen, das kann ich alleine nicht stemmen. Meine Frau muss arbeiten gehen, sobald wir kein Elterngeld mehr bekommen."

Oder eine Bekannte , die Architektin ist, wollte so schnell wie möglich zurück in ihren Beruf. Sie habe sich nicht jahrelang im Studium gequält, um jetzt nur noch Windeln zu wechseln. Außerdem wäre ihre Karriere dahin und ihre Chefs würden sie nicht mehr Ernst nehmen und ihr nur noch die langweiligen Projekte anbieten, wenn sie so lange raus aus allem raus wäre.

Na gut, das kann ich alles nachvollziehen. Ich will ja auch niemanden überzeugen Hausfrau zu werden. Ich will mit meiner Geschichte nur demonstrieren, dass hinter jeder Mutter, sei sie nun Hausfrau, Karriere Mami oder ein bisschen von beidem, eine Person steckt, die ihre eigenen Beweggründe hat, warum sie ihr Leben so und nicht anders gestaltet. Ich würde mir wünschen, dass sich vor allem in den öffentlichen Medien die Mütter weniger verurteilen.

Was wir alle gemeinsam haben, ist der Wunsch unser Leben so schön wie möglich zu gestalten und genau das machen wir, jeder auf seine Weise.

“Ein jeder hat seine eigne Art, glücklich zu sein, und niemand darf verlangen, dass man es in der seinigen sein soll. “ (Heinrich von Kleist)"

 

 

33 comments

  1. Working Mum wäre gerne…
    Danke für den Einblick, Jenny! Auch Deine Antwort auf die Frage nach Zukunftsangst fand ich interessant.

    Ich gehöre zu den arbeitenden Müttern, wobei ich immer volle Wochen arbeite und volle Wochen frei habe und recht flexibel in der Zeiteinteilung bin. Ich liebe meinen Job und trotzdem bin ich manchmal auf die Hausfrauen neidisch. Ich betrachte es als absoluten Luxus so viel Zeit mit den Kindern haben zu können. Ihnen Sport und Musikinstrument zu ermöglichen und das nicht erst nach 17Uhr, wenn eh alle durch sind vom Tag. Mal nachmittags Freunde sehen, die ni hat in denselben Kindergarten gehen.
    Wir selbst haben ein relativ gleichberechtigtes Modell inklusive einem Kind, das relativ viele Arzttermine hat. Ich finde das super, weil ich nur so einigermaßen vernünftig arbeiten kann. Aber ehrlich gesagt finde ich es auch manchmal ganz schön anstrengend, ständig jeden Pups absprechen zu müssen, Stichwort: Wer macht wann was? Das stelle ich mir mit einer Person zu Hause und einer arbeitenden Person deutlich einfacher vor.
    Ich glaube, dass ich deutlich weniger arbeiten würde, wenn ich mich das trauen würde. Aber ich hab eben schon die oben genannten Zukunftsängste.
    Was mich noch interessieren würde: Ich finde es auch einfach verdammt gut, eigenes Geld auf einem eigenen Konto zu haben. Und das auszugeben ohne mich rechtfertigen zu müssen. Wie ist das bei denjenigen unter Euch, die nicht arbeiten?

  2. Senf dazu
    Hallo ihr lieben 🙂
    Wir bekommen Kinder und haben die Entscheidung, wie wir unsere Kinder groß ziehen möchten. Leider wird unsere Entscheidung oft durch äußere Einflüsse erschwert oder sie werden ganz hinfällig.
    Warum bekommt eine Tagesmutter Geld dafür, dass sie unsere Kinder erzieht. Warum ist es ein Beruf der entlohnt wird, warum ist es eine „Arbeit“ die sie nachgeht?
    Ganz einfach, weil es Arbeit macht Kinder zu erziehen und für sie zu Sorgen, mit allem was dazu gehört.
    Leider wird eine Mutter die sich für dieses Lebensmodell entscheidet, dass gleiche zu tun, mit all den Rechten und Pflichten die eine Tagesmutter anbietet, nicht wertgeschätzt.
    Es ist doch heute „purer Luxus“ seine Kinder glücklich mit bestem Gewissen und Freude zu Hause erziehen zu dürfen! Die meisten Frauen müssen arbeiten gehen, da der Mann alleine nicht das Geld nach Hause bringt, um die Familie ernähren zu können. Damit meine ich, nur das Geld für den nötigen Lebensunterhalt aufzubringen, Urlaub, Freizeit, Bekleidung sind da nicht drin.
    In dem Moment wo ich mich entscheide mit meinem Partner Kinder zu bekommen, weiß ich heute als Frau, entweder habe ich das Glück, man bleibt für immer zusammen, dann muss man vielleicht nur „zu arbeiten“ oder kann zu Hause bleiben, oder aber man ist irgendwann Alleinerziehende Mutter und muss Vollzeit arbeiten. Dann ist der Wiedereinstieg in den Job mehr als eine Herausforderung, ja sogar Jobs die nicht dem eigenen Bildungsstand entsprechen sind unerreichbar. Sie passen Zeitlich leider nicht zu den „bring und Abholzeiten? der Tagesmutter, des Kindergartens und der Schule. Wenn man überhaupt das Glück hat eine Tagesmutter findet oder einen Kindergartenplatz bekommt.
    Der Mann ist leider nicht mehr da oder muss schon so früh arbeiten, dass er auch keines der drei Kinder zu Tagesmutter, Kindergarten oder Schule bringen kann. Auch das Abholen gestaltet sich nicht wirklich „machbar“ da sich die Abholzeiten überschneiden.
    Ja und dann steht man da, wenn man keine Eltern, Schwiegereltern, oder sonstige Familie hat die unterstützten können. Das alles mit dem Hintergrund, dass es sich doch viel besser anfühlt, im Notfall, jemanden zu haben der einspringt und wenn man den Job verliert, weil man ständig zu spät kommt oder früher gehen muss, ist es doch viel „stressfreier“ und einfacher zu sagen, ist nicht so schlimm uns reicht auch das Gehalt meines Mannes.
    Abgesehen davon, dass am Ende, nachdem wir gearbeitet haben, Kinder erzogen haben (soweit es uns möglich war) uns der Mann verloren ist, wir da stehen und die Rente nicht reicht.
    Wir müssen doch, um genug Rente zu bekommen und davon im Alter leben zu können Vollzeit arbeiten gehen, egal ob mit oder ohne Kind. Haben wir also eine Entscheidung, Kinder zu bekommen und sie selber groß zu ziehen?

    Ganz lieben Gruß:-)
    Wir haben alle unser Paket zu tragen, die einen früher die anderen später.
    Haltet zusammen und glaubt an euch!

  3. Naja
    Ich finde es durchaus gut, dass du das machen möchtest was dich glücklich macht und wenn du dich lieber um deine Kinder kümmern möchtest ist das auch völlig in Ordnung, vor allem weil es bei drei Kindern ein ganz schöner Haufen Arbeit ist. Ich kann mir trotzdem bei bestem Willen nicht vorstellen, dass du es nicht manchmal vermisst auch mal zu Arbeit zu gehen so wie dein Mann. Ich meine, du hast ja auch nicht ohne Grund 7 Jahre deines Lebens studiert.
    Das schlechte Gewissen kann ich auch nachvollziehen aber du musst nicht die alleinige Verantwortung für dein Kind übernehmen, wie wärs wenn dein Mann auch einmal etwas dazu beiträgt. Ich denke, dass wenn die Rollen innerhalb der Familie gut verteilt sind jeder die Möglichkeit hat zu arbeiten wenn er will. Wenn du eh nicht das Verlangen spürst dies zu tun , dann ist es natürlich deine Entscheidung.
    Ich weiß nur, dass sie meisten Frauen das tun. Und deine Unabhängigkeit zu bewahren wenn dein Mann alleiniger Verdiener in der Familie ist, ist ganz schön schwer.
    Also vielleicht sprichst du mal deinen Mann das nächste Mal darauf an und fragst ihn ob er nicht wenigstens mal den Geschirrspüler ausräumen kann.

  4. Naja
    Ich finde es durchaus gut, dass du das machen möchtest was dich glücklich macht und wenn du dich lieber um deine Kinder kümmern möchtest ist das auch völlig in Ordnung, vor allem weil es bei drei Kindern ein ganz schöner Haufen Arbeit ist. Ich kann mir trotzdem bei bestem Willen nicht vorstellen, dass du es nicht manchmal vermisst auch mal zu Arbeit zu gehen so wie dein Mann. Ich meine, du hast ja auch nicht ohne Grund 7 Jahre deines Lebens studiert.
    Das schlechte Gewissen kann ich auch nachvollziehen aber du musst nicht die alleinige Verantwortung für dein Kind übernehmen, wie wärs wenn dein Mann auch einmal etwas dazu beiträgt. Ich denke, dass sie wenn die Rollen innerhalb der Familie gut verteilt sind jeder die Möglichkeit hat zu arbeiten wenn er will. Wenn du eh nicht das Verlangen spürst dies zu tun , dann ist es natürlich deine Entscheidung.
    Ich weiß nur, dass sie meisten Frauen das tun. Und deine Unabhängigkeit zu bewahren wenn dein Mann alleiniger Verdiener in der Familie ist, ist ganz schön schwer.
    Also vielleicht sprichst du mal deinen Mann das nächste Mal darauf an und fragst ihn ob er wenigstens die mal den Geschirrspüler ausräumen kann.

  5. Jedem das Seine!!!
    Super Beitrag. Ich bin auch Mama von drei Kindern. Und ich war auch bei meinem ältesten schnell wieder am arbeiten. Mich plagten auch Schuldgefühle. Bei meinem zweiten Kind genauso. Als dann mein drittes Kind da war, war mir auch irgendwie klar, dass ich nicht mehr in die Teilzeit weder noch Vollzeit Beschäftigung zurück wollte. Lediglich ein Aushilfsjob kam für mich in Frage. Ich bin ziemlich unflexibel durch mein Familienleben. Welcher Arbeitgeber hat da schon Lust drauf? Mein Job ist mit Schichtdienst verbunden. Das ist sehr schlecht mit Familienleben und allem was dazu gehört zu verbinden. Ich möchte das meine Kinder so aufwachsen wie ich es dürfte. Mit einem Elternteil das immer da ist. Es geht mir seitdem mir das klar ist viel besser. Ich muss mich nicht rechtfertigen das ich so entschieden habe. Das Leben ist viel zu kurz um sich über sowas den Kopf zu zerbrechen. Mein Gefühl sagt mir, dass es für mich und uns richtig ist. Egal was andere denken.

  6. naja
    Hausfrau sein fände ich auch toll. Allerdings nur weil ich Arbeit hasse. Im Zeitalter von Online Shopping, Waschmaschinen, Trockner und 20Minuten Küche kann man für die Kinder da sein auch wenn man Teilzeit arbeitet. Also die Ausrede hat nicht hin. Es ist einfach schöner, zuhause zu bleiben und sich nicht mit der Arbeitswelt täglich konfrontieren zu müssen. Ich hasse meinen Job wie die Pest und wäre auch gerne Hausfrau. Aber bin ehrlich und sage, die Kinder kommen heutzutage trotz Teilzeitjob nicht zu kurz. Und einfach mal Hausfrau sein ist eine riesige Lücke im Lebenslauf. Falls wirklich der Mann abhaut und man selber arbeiten muss, ist es gar nicht so leicht mit so ne Lücke wieder in die Wirtschaft einzusteigen.
    Also ja, Hausfrau wäre toll, aber nur mit einem bombenfesten Ehevertrag aus dem der Mann nicht leicht rauskommt.

  7. Immer locker bleiben
    Ich bin 30, habe einen dreijährigen Sohn und bin auch noch nicht regulär berufstätig. Ok ich schreibe meine Doktorarbeit zuhause und mache ein bisschen Lehre an der Uni, aber das Gefühl nicht wie die anderen den typischen Arbeits-Tagesablauf und das entsprechende Gehalt – dafür aber relativ viel Zeit für meinen Sohn zu haben – kenne ich. Aber ich denke, gerade wenn man seine Kinder so jung bekommt, kann oder sollte man da auch echt entspannt bleiben. Die paar Jahre, die man „zu Hause“ ist, machen später in der Lebensbiografie auch nicht mehr viel aus. Immerhin müssen wir alle noch lange genug bis zur Rente arbeiten – bis wir 67, 70 oder vielleicht noch älter sind. Selbst wenn man seinen Berufseinstieg erst mit 40 macht, hat man noch fast 30 Berufsjahre vor sich.
    Allerdings würde mich interessieren, ob die Autorin vor hat, den Rest ihres Lebens Hausfrau und Mutter zu sein oder wieder arbeiten gehen möchte, wenn die Kinder älter sind? Denn ich denke, es ist schon besser, irgendetwas zu tun zu haben, wenn die Kinder eines Tages erwachsen und aus dem Haus sind 😉
    Alles Gute und viele Grüße!

  8. Danke!
    Danke liebe Jenny für Deinen ehrlichen Beitrag! Danke, weil ich mich darin zu hundert Prozent wiederfinden kann, zum Teil auch in den Meinungen (wenn auch manchmal unausgesprochen) der Aussenwelt. Jaja, diese verflixten Rentenpunkte- als ob nur die am Ende zählen!!!
    Ich selbst habe auch drei Kinder und musste nach der Geburt des Ältesten vorerst beruflich eine Auszeit nehmen aufgrund gesundheitlicher Probleme des Kindes. Und dann war bald Nummer 2 unterwegs und irgendwann fiel die Entscheidung, erst einmal auf unbefristete Zeit daheim zu bleiben. Nebenbei habe ich zwar eine von mir immer gewollte Weiterbildung gemacht und bis vor ein paar Monaten (mittlerweile ist nämlich Nummer 3 da) darin gejobbt (konnte mir aber meine Arbeitstage selbst raussuchen da freiberuflich), aber mittlerweile sehe ich für die nahe Zukunft auch nur das Modell Vollzeitmama. Ein bisschen weil es organisationstechnisch sein muss, ein bisschen aber auch, weil es mir gut tut….
    Alles Gute Dir und bleib Deiner und Eurer Entscheidung als Familie treu!
    Viele Grüße! Claudia

  9. Kind zur Adoption freigeben
    Ein Student zu sein, kann ich mich jetzt nicht um ein Kind kümmern und es ist zu spät, um eine Abtreibung zu machen. Jede interessierte Adoptivfamilie wird gerne chatten? (bellaateh@gmail.com)

  10. 8y
    Ich denke, daß eigentlich alle ein wenig denken, daß sie auch gern ein bißchen vom ‚anderen‘ Leben hätten.
    Die Hausfrauen zB Lob von dem/der Chef/in, Plaudern mit Kollegas in der Pause, eine Anerkennung der Gesellschaft…und die Working Moms hätten auch gern mal mehr Zeit in Ruhe mit den Kids, kein Chaos das organisiert werden muß wenn sich morgens um 7.00 Uhr zeigt, daß ein Kind fiebert…oder einfach nicht so einen Terminstress.
    Und durch diesen unausgesprochenen Neid will man sich krampfhaft versuchen selbst zu beweisen, daß man es ‚richtig‘ macht.
    Das führt meiner Meinung nach zur Nichtakzeptanz
    des anderen Modells.
    Man muß sich aber entscheiden und:

    JEDER macht es richtig. 😉
    Gönnt den Anderen das Anderssein, wär doch langweilig, wenn alle gleich wären.

  11. Liebe Jenny,
    Danke für Deinen Beitrag. Wie sehr vermisse ich solche Beiträge! Auch ich bin „nur“ Hausfrau und ich befinde mich gerne in dieser Rolle!

    Ich bin diese ständigen infrage-Stellungen leid!
    Ich war, als meine Tochter 3 Jahre alt war Selbstständig. Diese Selbstständigkeit habe ich nach 4 Jahren aufgegeben. Gerade als meine Tochter in der Schule war, fand ich das für angemessen.
    Und ich fühle mich ganz und gar nicht als Helikopter-Mutter!

    Natürlich haben wir nicht mehr das große Geld. Wir leben glücklich in einer gemütlichen 3-Zimmer Wohnung zur Miete und es fehlt uns eigentlich an nichts! Oh bin somit flexibel, und das macht mich ein Stück freier!

    Ein Freund fragte mich vor kurzem auch, ob wir uns nicht auch mal Eigentum für später anschaffen wollen.
    Nein, wollen wir nicht, denn wenn ich sehe, dass in dieser Familie beide Vollzeit arbeiten müssen, damit Haus, Hof und die zwei Neuwagen bezahlt werden können,macht mir dieses Beispiel eher Angst!

    Deshalb jedem das Seine und so wie er sich am besten damit arrangieren kann! Ich hoffe, dass mir meine Tochter später, so wie Du auch einmal dankt, dass ich Hausfrau war und Zeit für die hatte.

    Unsere Familienplanung ist noch nicht abgeschlossen, und ich freue mich, dass ich für das nächste Kind auch voll und ganz da sein darf!

    1. Ja, wenn weder Vater, noch
      Ja, wenn weder Vater, noch Mutter und nicht einmal die Kinder in den Genuß kommen, sich mehr als zum Schlafen in dem durch „alle Mann Vollzeit“ finanzierten Haus aufzuhalten, entbehrt das wirklich jedem Sinn und Verstand..

  12. hier meldet sich auch eine
    hier meldet sich auch eine Volzeit-Mama…drei Kinder (9,7,3), das mittelere davon mit Trisomie 21; gelernte Heilerziehungspflegerin , studierte Sonderpädagogen seit 9 Jahren zu Haus… – und trotzdem oft genervt und gestreßt.

    Warum?Hier mal einige Beispiele:

    Gerade weil ich zu Haus bin, fallen auch mehr Sachen an… manche meiner Freundinnen reagieren erstaunt, wenn ich erzähle, dass bei uns die GEschirrspülmaschine täglich mind. 2 mal läuft… weil meine Kinder nämlich NICHT in den GANZTAgs gehen und ich (meistens) frisch koche.
    Weil man als nicht berufstätige Mama auch vielfach angefragt wird, ob man nicht dieses oder jenes machen könnte (man hat ja schließlich Zeit..) Das geht mit den Begleitungen bei Kindergartenausflügen los über Hilfestellung beim Kuchenverkauf in der Schule usw.
    Weil ich aus Überzeugung meine Kinder nicht ganztag betreuen/ beshculen lasse, musse ich fürs Nachmittagsprogramm sorgen und dabei allen Kindern gerecht werden wozu auch viel Organisation gehört. DAfür können meine Kinder aber auch das Intrument lernen oder den Sport ausüben, was ihnen gefällt (und ich als Sinnvoll erachte) und müssen nicht mit dem (mehr schlecht als rechtem) Angebotsprogramm unserer Grundschule Vorlieb nehmen.
    weil es keine Oma/ opa in der Nähe gibt, die spontan einspringen können, wenn man selbst mal eine Auszeit benötigt, weil der Sohnemann krank ist und alle 30 sek. ruft „Mama, meine Nase läuft“ und die babsitter auch nicht immer greifbar sind.
    weil mein Mann morgens früh aus dem Haus geht und erst zum Abendessen wieder da ist- und zum Teil dann für miehr unruhe sorgt, weil er selbst genervt ist..
    und ja.. auch weil ich manchmal gern auch mal wieder studnenweise arbeiten gehen würde, aber nicht um jeden Preis. aber im sozialen Bereich einen Job zu finden, bei dem man keinen Schicht- und Wochenenddienst hat (das geht mit einem mann, der einem Mo mitteilt, dass er Mittwoch für 5 Tage nach China fliegen muss nämlich nicht) mit max. 20 Wochenstunden ist nicht so ohne weiteres möglich.
    Aber: die Kinder werden größer, sie werden seltener krank, können auch irgendwann schon mal ein oder mehrere Stunden zu Hause bleiben…und dann kann ich auch wieder über unmögliche Chefs etc. jammern.
    Bis dahin genieße ich es, dass mein Mann so gut verdient, dass wir es uns erlauben können, dass ich (außer Haus) nicht arbeiten MUSS, auchwenn ein zusätzliches GEhalt aus finanzieller Sicht manches vereinfachen würde

    1. Genau so sehe ich es auch.

      Genau so sehe ich es auch.
      Wir haben 4 Kinder (4 6,8,10) und ich gehe nicht arbeiten.
      Mein Mann ist Altenpfleger und arbeitet somit im Schichtdienst. Er weiß erst 2 Woche vorher wie er im nächsten Monst arbeitet. Das macht es teilweise für mich schwierig arbeiten zu gehen. Man weiß nie, wann genau man denn nun eine Betreuung für den nächsten Mlnat für die Kids braucht.
      Im Moment finde ich es ganz gut fo j bin gerne zu Hause. So kann man mal im Kindergarten u in der Schule aushelfen, wenn Eltern gebraucht werden. Unsere Kinder finden es ganz toll, wenn die die Mama dann in der Schule bzw im Kindergarten sehen. Ich arbeite auch ehrenamtlich bei der Schulbücherei mit und leite eine Spielgruppe für kleine Kinder bei uns in der Kirchengemeinde.
      Ich denke, dass gerade auch solche Muttis gebraucht werden.
      Klar könnten wir auch mehr Geld gebrauchen, da wir gerade ein Haus gekauft haben, welches noch teilweise grundsaniert werden muss und klafft wollen wir einmal im Jahr in den Urldub fahren. Meistens ist es auch machbar.
      Ich denke, ds muss jeder selber entscheiden, was er möchte und was einem wichtig ist.

  13. Das regt mich so auf. Ich
    Das regt mich so auf. Ich denke, es ist ein absolutes Privileg nicht arbeiten zu müssen. Diese Wahl haben die meisten Frauen gar nicht. Und statt das mal so zu sagen oder einfach schweigend zu genießen, stürzen sich die Hausfrauen in vielerlei Aktivitäten, die einem als arbeitender Mutter aus Zeitgründen verwehrt sind: Hobbys der Kinder, aufwändiges Backen und Basteln o.ä. Und dann übertrumpfen sie einen mit diesen Aktivitäten und lassen einen blöd da stehen. Oder man muss sich rechtfertigen, dass man morgens oder am frühen Nachmittag werktags! Nicht für Kinderaktivitäten Zeit hat.
    Da kriegt man kein Verständnis sondern nur blöde Kommentare.

    1. Was ich bei den “Hausfrauen“
      Was ich bei den “Hausfrauen“ nicht verstehe, ist Folgendes: Ihr schreibt, ihr hättet z.B. einen Umzug gestemmt. Oder dass manche Kinder sich mit Fremdbetreuung schwer tun. Dass man sich sonst zerreißt. Die Zeit nie wieder kommt…usw. Meine Frage: Was ist denn mit euren Männern? Haben die nicht beim Umzug geholfen? Ist denen das Wohl eurer Kinder egal? Sind sie jemals, abseits der klassischen zwei Vätermonate (in denen dann oft der Jahresurlaub gemacht wird), beruflich kürzer getreten, weil sie Kinder bekommen haben? Ich verstehe all die Argumente und finde es super, wenn man mehr Zeit mit den Kindern verbringt und im Job kürzer tritt deswegen. Aber warum zur Hölle kenne ich KEIN einziges Beispiel, in dem Mann und Frau sich GLEICHERMAßEN, 50/50 um Job, Haushalt und Kinder kümmern? Es kotzt mich an, dieses sexistische Rollenleben. Wenn es genauso viele Väter gäbe, die Teilzeit arbeiten, weil sie Vater geworden sind, DANN würde ich jede Entscheidung einer Mutter, dasselbe zu tun, achselzuckend hinnehmen und als freien Lebensentwurf sehen. So aber bleibt leider der Eindruck, keine hätte sich je Gedanken über diese Ungleichheit gemacht. Ich möchte einen Partner, mit dem ich gleichberechtigt alles teilen kann. Aber wer bitte kann mir mal eins, auch nur ein einziges Beispiel nennen?? (Neben “Papa kann auch stillen“)

  14. Ich möchte gar kein
    Ich möchte gar kein Lebensmodell infrage stellen. Nur vielleicht ein wenig Verständnis wecken. Ich gehöre zu denen, die auch mit Kindern immer gearbeitet haben. Weil es nicht anders ging. Natürlich wäre es ein Traum mal einen Tag in der Woche oder gleich die ganze Woche nicht arbeiten zu gehen aber es ist unrealistisch. Wenn ich also eine Hausfrau (das Wort ist wirklich blöd) treffe, bin ich grün vor Neid. Wie toll muss es sein so viel Zeit zu haben. Leider sind das seltsamerweise oft Mütter, die immer gestresst sind und viel zu tun haben. Und da hört bei mir dann auch langsam das Verständnis auf, denn was machen die den ganzen Tag? Ich mache ja auch Kinder und Haushalt plus noch den Job. Da muss ich mir auch manchmal nen Kommentar verkneifen. Das ist nicht böse gemeint aber ich verstehe es einfach nicht.
    Denn es ist ja selten so, dass die Hausfrauen sagen: „mir gehts so gut“ nein, sie jammern trotzdem rum.

  15. Schön geschrieben
    Schön, so etwas zu lesen. Am besten gefiel mir das Zitat am Ende von H.v.Kleist – man könnte auch sagen „Leben und leben lassen“. Aber wie schwer genau das offensichtlich den meisten fällt, merke selbst ich immer wieder: Ich gehe zwar seit dem 1. Geburtstag wieder arbeiten, aber nur einen Tag die Woche (was als Lehrerin auch einfach gut machbar ist, ohne Karriereeinbußen befürchten zu müssen). Ständig sehe ich mich mit Fragen konfrontiert… sei es, ob ich denn „aber natürlich im nächsten Schuljahr wieder mehr Stunden übernehme“ ( = nein!) oder „denn nicht an meine Pensionsansprüche denken würde“ ( = doch… es gibt so etwas wie private Vorsorge). Letztlich denke ich, es ist völlig egal, wie ich mich entschieden habe: Würde ich jetzt schon wieder Vollzeit unterrichten, würde ich mit Sicherheit zu hören bekommen, dass ich doch lieber diese einmalige Zeit mit der Kleinen genießen sollte. Letzteres tue ich in vollen Zügen und werde genau deshalb auch noch einige Jahre bei einem geringen Deputat bleiben. Ich genieße mein Leben genau so, wie es gerade ist – und wenn das ein paar Menschen mehr machen würden, hätten es auch nicht so viele nötig, ständig die Lebensweisen der anderen zu hinterfragen, nur um den eigenen Lebensentwurf permanent zu rechtfertigen.

  16. Daheim sein für die Familie
    Ich bin auch zu 100% Mutter und Hausfrau, leider wird das auch von den wenigsten Menschen in meinem Umfeld so richtig akzeptiert bzw. toleriert. Aber das ist mir egal, ich stehe dazu und denke genauso… die Zeit geht so schnell vorbei und jetzt brauchen mich meine Kinder am meisten. Bei der großen Tochter musste ich damals auch arbeiten gehen und hab´ sie in der Früh schnell angezogen, in die Kita gefahren, es gab meistens Tränen, ich hatte aber keine Zeit und musste so schnell wie möglich in meine Arbeit fahren. Mittags dann schon wieder der Zeitdruck, ohje, noch so viel Arbeit auf dem Schreibtisch, aber meine kleine Tochter wartet schon weinend am Kindergartentor auf die Mama, die immer als Letzte kommt und das Kind zu spät abholt. Schnell versucht beim Heimfahren auf der Straße die überzogenen Minuten reinzuholen. Es war so eine stressige Zeit, das kann ich keinem sagen, aber es ging damals leider nicht anders. Seitdem unsere Zwillingsbuben auf der Welt sind, bin ich nun Vollzeitmama und habe nicht diesen ständigen Zeitdruck und Stress, alles unter einen Hut zu bekommen. Ich mache den Haushalt, koche täglich frisch, bin daheim wenn die Große von der Schule kommt, helfe beim Hausis machen, spiele mit allen Kindern… Ich gebe meinen Kindern das was sie brauchen und erziehe sie mit meiner Liebe und vermittel ihnen meinen Vorstellungen an Werten im Leben und nicht irgendeine Erzieherin.
    Wir müssen unser Haus abbezahlen und möchten einmal im Jahr in den Urlaub fahren. Dafür müssen wir halt bei vielen anderen Dingen zurückstecken. Über die Zukunft mache ich mir keine Gedanken, (Sorgen schon, aber eher wegen der Umwelt/Klima, Kriegen, ob unsere Kinder noch ein unbeschwertes Leben haben werden, wie wir heute uvm.). Keiner weiß, wie es mit der Rente in 20 oder 30 Jahren überhaupt aussieht! Das Geld auf der Bank ist in meinen Augen jedenfalls keine 100%ige Absicherung für die Zukunft.
    Jeder sollte so leben dürfen, wie er es für sich und seine Familie für richtig hält, ohne dass mit dem Finger auf einen gezeigt wird. Aber das ist in der heutigen Zeit leider mehr als schwierig, denn die Menschen haben immer etwas zu meckern…

  17. „nur“ Hausfrau
    Ich bin auch so eine „nur“ Hausfrau. Allerdings habe ich in sechs Jahren drei Kinder bekommen und zwei Gross-Umzüge quer durch Deutschland zusammen mit meinem Mann gestemmt. Ich finde, alles im leben hat seine Zeit und jetzt, wo der Kleinste mit zweieinhalb bald in die Kita (halbtags) geht, werde ich mich auch beruflich wieder orientieren. Aber sicher nur maximal halbtags, weil ich erstens den Mittag mit meinen Kindern weiterhin verbringen will und zweitens, weil unserer mittlerer Sohn nicht gerne in Betreuung geht. Bei ihm besteht der Verdacht eines Asperger Syndroms, und ich weiss noch gar nicht, wie mit ihm überhaupt Erwerbstätigkeit zu vereinbaren ist. (Aber auch das ist ja in Deutschland kein Thema, was macht man mit Kindern, die leider nicht so funktionieren, wie man es gerne hätte?)
    Unabhängigkeit und auch Sicherheit halte ich grundsätzlich für Mythen, das sieht man im Übrigen an Frauen wie Christine Fink, die den Blog „Mama arbeitet“ schreibt. Trotz Karriere und sehr gut bezahlter Arbeit, kam für sie nach der Scheidung auch erstmal ein berufliches Aus und keine Chancen auf eine Festanstellung.
    Volle Erwerbstätigkeit beider Eltern und Kinder sind für mich nur unter grossen Einbußen vereinbar. Und wer Teilzeit arbeitet, sammelt im übrigen auch nicht wirklich viele Rentenpunkte. Zudem gibt es in Deutschland etliche Frauen, die auch Vollzeit nicht gut verdienen und weder eine Familie ernähren könnten, noch eine gute Rente im Alter haben werden.
    Ich fände es schön, wenn meine Familienarbeit überhaupt gesellschaftliche Anerkennung finden würde. Und nicht immer diese mitleidigen Blicke.

    1. Super Kommentar
      Stimme Dir hier voll zu! Und ich möchte den Arbeitgeber sehen, der gerne eine Dreifach-Mama einstellt, wenn er auch eine kinderlose Frau einstellen kann. Bei der Dreifach-Mama besteht ja die Gefahr, dass drei Kinder krank werden könnten. Was für ein Risiko! Und unflexibel ist sie auch noch. Ich finde es auch immer lustig zu lesen, auch auf diesem Blog, dass die „Hausfrau“ so exotisch geworden ist und dass man sich immer rechtfertigen muss, wenn man eine ist, ob gewollt oder ungewollt.

    2. Stimme dir zu
      Liebe Eva, vor allem den Punkt mit dem Kind mit Beeinträchtigung möchte ich unterstützen. Man soll als Mutter einerseits arbeiten gehen, aber auch sein Kind bestmöglich fördern…. Und was, wenn das Kind in kein System passt? Alles Gute für euch!

  18. Der Begriff Hausfrau: ab in die Mottenkiste!
    Ihr seid ein wunderbarer Blog, einer meiner absoluten Favoriten – aber nun muss ich doch mal Kritik üben: WARUM hat dieser Beitrag dieses beklemmende, rückwärtsgewandte 50er-Jahre Beitragsbild?!? Außerdem sollte der verstaubte und ideologisch vergangenheitsbelastete Begriff „Hausfrau“ endlich aus unserem Vokabular gestrichen werden, wenn es darum geht moderne, selbstbestimmt entscheidende Frauen darzustellen!
    Ich selbst war 25 Jahre hauptberuflich Mutter von vier Kindern aus Leidenschaft und teste gerade (m)ein neues Lebensphasenmodell: nach den Kindern ein Startup gründen. Das ist ungeheuer inspirierend, fordert alle meine in den letzten Jahren erworbenen Kompetenzen und ich kann mich endlich voll und ganz in diese Arbeit stürzen ohne Zerissenheitsgefühle und kronisch schlechtes Gewissen… und wenn ich mal entspannen will, „entschleunige“ ich mit meinem Enkel auf dem Arm!
    Es muss nicht alles gleichzeitig in der Rushhour des Lebens stattfinden – wir haben eine ungeheuer gestiegene Lebenserwartung, daher können wir unsere Lebensläufe ganz einfach entzerren…

    1. Liebe Gabriele
      Das 50er-Jahre-Beitragsbild sollte mit dem Klischee spielen – aber vielleicht war es auch die falsche Entscheidung, es zu nehmen. Es sollte auf keinen Fall beklemmend wirken, eher das Thema mit einem Augenzwinkern verbildlichen.
      An dem Begriff Hausfrau störe ich mich gar nicht so sehr, was mich sehr viel mehr stört ist, dass viele diese Entscheidung als faul abstempeln.
      Hast Du vielleicht mal Lust auf einen Gastbeitrag bei uns?

      1. Hausfrau
        Ich finde den Begriff SCHÖN 🙂
        Ich bin die Frau des Hauses! Es gibt keine Göttinnen neben mir und als das werde ich geliebt und gebraucht und absolut gewertschätzt und mit viel Respekt und Liebe belohnt… (Trotz zwei Ausbildungen/davon ein abgeschl. Studium).
        Hausfrau ist für mich/uns ein ehrbarer Beruf und Job und Ehrenamt und Führungsposition… ALLES in EINEM.
        Es ist eine Investition meiner Zeit, meiner Karriere (auf Eis ;-)) und meiner Sichtweise in die nächste Generation. Das finde ich so unbezahlbar, dass mich der Begriff „Hausfrau“ eher ehrt und ich in mir als Hausfrau eine unbezahlbare Managerin mit enormen Kompetenzen und Fähigkeiten sehe!

    2. Genau
      Das sehe ich genauso! Der Begriff Hausfrau ist echt antiquiert und hat einen negativen Touch. Working Mom hört sich dagegen cool und tough an. So ist es in der heutigen Welt halt. Und ich hoffe auch, dass ich durchstarten kann, wenn die Kinder etwas größer sind. Derzeit gibt mir in Teilzeit keiner eine Chance, eine sinnvolle Tätigkeit auszuüben. Als Mutter muss man sich alternative Möglichkriten suchen, um die Arbeitswelt aufzumischen. Bei dem normalen Weg macht der Arbeitgeber nicht mit. Deshalb sind auch manche Mütter sicherlich unfreiwillig „Hausfrauen“ oder arbeiten unter ihrem Wert. Das ist sehr schade.

  19. Hey. Schöner Beitrag. Ich
    Hey. Schöner Beitrag. Ich trage den Stempel Working Mom und für mich gibt es in der Diskussion noch einen weiteren Aspekt. Den der gleichberechtigten Aufteilung. Mal abgesehen dass minimal die Frauen die Kinder kriegen und wenn sie wollen und es klappt sie stillen, ganz ehrlich wer führt mich seinem Mann die Diskussion bleibst du oder bleib ich zu hause.? Ehrlich gesagt bei den ersten Kindern ja, bei den nachkommenden schon nicht mehr. Auch das kann keiner von außen beurteilen. 🙂

  20. Hmmm….
    Ich gebe euch und der Autorin ja völlig Recht, jede Familie muss das für sich entscheiden.
    Was sich für den einen richtig anfühlt, ist für den anderen falsch.
    Trotzdem würde mich interessieren, ob sich die Autorin gar keine Sorgen um die Zukunft macht. Es muss ja nicht immer das Klischee herangezogen werden, dass der Mann einen für eine Andere verlässt. Es kann jedem was passieren, der Mann kann seinen Job verlieren, man weiß nie ob man selbst aus irgendeinem Grund mal gehen möchte und es dann nicht kann, weil man völlig abhängig ist.
    Für mich ist es (abgesehen davon, dass mein Job mir einfach Spaß macht) unheimlich beruhigend zu wissen, dass ich im Notfall auch meine Familie „versorgen“ könnte.

    1. Unsichere Zukunft
      Das mit der Abhängigkeit muss ich mir auch ständig anhören. Auch wenn die Autorin jetzt in Teilzeit arbeiten würde, könnte sie, wenn „was passiert“, trotzdem nicht allein die drei Kinder versorgen. Wenn es dann soweit ist, muss man halt schauen, wie es läuft. Und dann kann die Autorin immer noch versuchen, eine Vollzeitstelle zu suchen usw. Warum muss man immer vom schlimmsten ausgehen? Bei drei Kindern ist man immer auf jeden Fall irgendwie vom Mann abhängig und das nimmt man in Kauf, wenn man sich dafür entscheidet.

    2. Vorsorge
      Hallo Barbara, danke für deinen Kommentar. Ich bin die Autorin des Textes. Natürlich mache ich mir Gedanken was in der Zukunft alles passieren kann. Bezüglich meiner Rente habe ich privat vorgesorgt. Da wird ordentlich jeden Monat eingezahlt. Natürlich vom Gehalt meines Mannes. Vielleicht würde dann ausgleichende Gerechtigkeit herrschen sollte er mich in fünfzehn Jahren verlassen 😉 jede Frau egal ob Hausfrau oder nicht sollte sich zusätzlich privat um ihre Rente kümmern. Um die Arbeit mache ich mir keine Sorgen. Ich habe eine gute Ausbildung und würde sicherlich eine Stelle finden. Halbtags natürlich nur. Vollzeit erst wenn dir Kinder gross genug sind. Im Falle einer Scheidung wäre der Mann ja den Kindern gegenüber Unterhaltspflichtig und somit hätte man ja noch etwas Geld zusätzlich zur Verfügung. Sollte mein Mann versterben (Gott bewahre) sind wir durch eine sehr gute Lebensversicherung abgesichert. Bei sowas immer das Kleingedruckte beachten in dem Verträgen. Ich kann Nachts sehr ruhig schlafen 🙂

      1. Liebe Jenny,

        Liebe Jenny,
        vielen Dank für Deinen Beitrag! Die überwiegend positive Resonanz bestätigt, dass ja die Mehrheit der Familien in Deutschland sowieso dieses Modell leben bzw. gerne leben würden! Diejenigen, die betonen, man solle nicht so viel „jammern“, haben offenbar noch nicht mitbekommen, dass politisch eindeutig das Modell des frühen beruflichen Wiedereinstiegs gefördert wird. Mit dem Wunsch, als Mutter die ersten Lebensjahre seines Kindes möglichst ganz und gar mit diesem verbringen zu wollen, wird man sehr schnell in die konservative, veraltete, naive, unemanzipierte Ecke gesteckt. Da fällt es selbst Frauen, die es finanziell nicht unbedingt nötig hätten, schnell wieder arbeiten zu gehen, schwer, sich gegen den öffentlichen Mainstream zu stellen. Meine Co-Autorin Helena und ich, wir engagieren uns seit über einem Jahr in der Sache, möchten auch auf die ureigensten Bedürfnisse der Kinder und Mütter aufmerksam machen, die wir oftmals sträflich übergangen sehen. Mittelfristig würden wir gerne eine Art Bewegung gründen, damit sich auch politisch wieder etwas ändert, ein adäquates Betreuungsgeld gezahlt wird z.B., vor allem aber muss sich der Blick wieder auf den Menschen richten, nicht nur auf seine Wirtschaftskraft… Vielleicht hast Du Interesse an unseren bisherigen Beiträgen: https://www.facebook.com/Hutten.Schrodt/.

        Alles Gute für Deine Familie, Noémi

    3. Es kann immer was sein…
      Hallo Barbara,
      ich verstehe Deinen Standpunkt.
      Trotzdem muss ich immer schmunzeln, dass die Argumente oft in die Richtung gehen „was ist wenn der Mann weg ist, wer versorgt dann die Kids finanziell“ usw.
      Da muss ich immer direkt denken: Klar, das kann passieren. Aber es kann auch passieren, dass man nur immer auf Sicherheit geht, bis 38 ne Karriere hinlegt und dann der Wunsch nach Kindern entweder weg ist oder es nicht klappt.
      Hinzu kommt, das Geld zwar SICHERHEIT gibt, aber es gibt auch damit keine Sicherheit für GLÜCK.
      Und was Morgen (und in zehn Jahren) ist, kann ich nie wissen, wieso sollte ich es also beeinflussen können?
      Ich glaube wir sollten in ALLEM das Glück und das Gute sehen und suchen.
      Und nicht aus Angst und Sorge und wäre/Hätte/Könnte entscheiden.

      Zu meinen Kids sage ich immer „Hätte Hätte Fahradkette“, einfach um mit Spaß zu zeigen, dass nicht alles aus Hätte/Wäre/Könnte besteht. Sondern aus SEIN und HIER und JETZT.

      Und Kinder werden Größer und dann kann jeder wieder arbeiten und im Notfall die Familie versorgen. Zudem gibt es für die Kleinkindphasen Unterhalt und Unterstützung um Familienphasen zu überbrücken, bis die Kinder mindestens 3 Jahre sind. Finde es legitim und OK das zu nutzen um es dann aus eigener Kraft zu schaffen. In Familien und für Kinder ist es gut angelegt und ursprünglich auch eines der GRünde gewesen. Aber das ist ein zu großes Thema, um damit ein Fass aufzumachen 😉