Entspannt bleiben als Mutter? Gar nicht so einfach…

Der Sohn möchte Bogen schießen. Sofort! Nein, nicht morgen. Jetzt! Maaaaaaann. Mama möchte jetzt aber nicht Bogenschießen.

Mama hatte einen harten Tag mit nein-sagenden Kindern. Nein zum Mittagessen, nein zur Sonnencreme, nein zum Ausflug.

Aufs Tretboot? Wenns sein muss. Dann aber auf dem See feststellen, dass man doch auf GAR keinen Fall auf einem Boot sitzen möchte. Und jetzt? Sollen wir uns mit dem Helikopter wegfliegen lassen vom See? Sehr witzig. GAR nicht witzig, Mama. Also zurück über den Seeweg. Murrend. Nörgelnd. Nein, das gibt es nicht nur bei zweijährigen Kindern, das gibt es auch bei Heranwachsenden, Wachsenden. Bestimmt kommt grad ein neuer Entwicklungsschub (hoffentlich!).

Ansonsten waren es die besten Sommerferien bislang mit Kindern, richtig schön. Vielleicht drei Tage, an denen man sich die Schule zurückwünschte, ansonsten: Herrlich. Lange geschlafen – ja, auch die Kinder. Lange wach geblieben. In den Tag gelebt. Sie werden eben wirklich älter.

Aber es gibt Dinge, die kann ich nicht gut. Angstdinge.

Ich kann nicht gut mit Kindern an Klippen stehen, die hundert Meter hinab in die Tiefe führen. Zum Beispiel. Orte, an denen ich weiß, dass ein kleiner Schubser der letzte gewesen sein könnte. Halte ich nicht aus. Da bleib ich lieber im Auto sitzen und lasse die anderen ihre Selfies machen. Und Bogen schießen mit lauter Heranwachsenden. Ich weiß nicht, wie viele Kalorien ich dabei verbrauche.

Ich kann das nicht gut. Die Jungs wollen sich alle übertreffen, der eine will schneller, der andere weiter, sie halten sich nicht an die Regeln. Ich sage: Von hier aus und lege einen Stock hin. Davor betritt keiner das Gebiet. Dauernd laufen sie trotzdem rein. Ich sage: die Waffe laden bitte nur in die Richtung, in die wir nachher schießen, nicht in die Richtung, in der die anderen stehen, wir. Das klappt höchstens anderthalb Minuten.

Ich bin dann angespannt, ich möchte dann abbrechen, ich rede im Grunde ununterbrochen, ich wiederhole alle Regeln, ich drohe mit Abbruch, wenn sich keiner dran hält und mache mich unbeliebt. Es geht einfach nicht. Manche Dinge müssen andere mit meinen Kinder machen. Nicht ich. Zum Glück kommt dann der Papa, der mich ablöst. Und ich lege mich erstmal auf die Couch, um mich vom Bogen schießen zu erholen. Ohne auch nur einen Bogen geschossen zu haben.

Habt ihr auch solche Dinge, die ihr nicht gut aushaltet?

 

2 comments

  1. Das kenne ich auch
    Ich habe einen 8-jährigen Sohn und der Kleine ist gerade 7 Monate. Bei mir sind die gemeinsamen Kuschelversuche ein Drahtseilakt. Unser Großer ist sehr energiegeladen und oftmals recht stürmisch. Da sind Kuschelmomente mit Baby eher Zitterpartien bis ich den Kleinen hochnehme, dann geht es. Aber wenn ich das Ende von irgendwas androhe, klappt es ganz gut, weil ich das dann auch durchziehe, wenn es nicht klappt. 😉

  2. Große Feste mit Menschenmengen
    Überall ist etwas zu sehen, plötzlich ist der 5 jährige weg, die 3 jährige klammert sich ängstlich auf meinen Arm, dann will sie zum Karussell, der Bruder aber zum Büchsen werfen… Das mache ich nur mind. zu zweit als Erwachsener, sonst bin ich Schweiß gebadet…