Ihr Lieben, ob und wie lange eine Mutter stillen möchte, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Und um genau die geht es heute bei uns. Unsere Leserin Kirsten hat sich gemeldet, weil sie die geballte Mama-Power braucht. Wie habt Ihr abgestillt? Kirsten freut sich über Eure Tipps und Erfahrungen!
"Hallo, ich bin Kirsten und meine Tochter wird im Mai 2,5 Jahre alt. Wir haben eine sehr schöne Stillbeziehung und sie genießt es immer noch sehr, gestillt zu werden. Ich merke, sie gut sie sich dabei beruhigt und sie ist immer ganz ausgeglichen und glücklich, wenn wir "gekuschelt" haben.
Einmal pro Woche holen Oma und Opa meine Tochter aus der Kita ab. Das findet sie auch toll. Sobald ich aber nach Hause komme, will sie sofort gestillt werden. Passiert das nicht sofort, lässt sie sich gar nicht mehr beruhigen.
Wir möchten bald ein zweites Baby und vorher möchte ich meine Tochter abstillen. Außerdem finde ich es langsam doch komisch, dass sie anderen erzählt, dass ich eine Brust habe und sie daraus trinkt.
Kurz und gut: Ich möchte abstillen, weiß aber nicht wie. Gibt es hilfreiche Tricks für Absprachen oder Formulierungen oder so?
Ich möchte es ihr gerne erklären und sie "mitnehmen" bei der Entscheidung und sie nicht einfach damit überfallen. Einmal habe ich mit ihr gesprochen und gesagt, dass sie jetzt schon groß ist und wir auch ohne die Brust ganz viel kuscheln können. Da war sie sofort außer sich und hat geweint. Wie also mache ich es besser? Danke für Eure Tipps!"
Foto: van dalay / photocase.de
11 comments
Bestechung
Ich habe meinen Sohn zuerst nachts abgestellt, da war er knapp über zwei. Es waren schlimme 1-2 Monate! Er ist total ausgeflippt und ließ sich auch mit Tragen und im Familienbett kaum beruhigen. Nachdem ich da schon wieder schwanger war, hatte ich sozusagen eine harte Deadline… Es kam eh keine Milch mehr, er hat nur genuckelt – das aber mehrmals täglich. Ich habe alle Tipps probiert, ablenken, viel unterwegs sein, vertrösten… Aber es wurde nicht wirklich weniger. Schließlich haben wir ihm erklärt, dass er jetzt schon so groß ist, dass er keine Milch mehr braucht. Und einen Kalender gebastelt, auf dem er ab seinem 2,5. Geburtstag jeweils einen Tag durchstreichen sollte. An jedem Tag gab es ein Geschenk. Und dann nach dem 10. Tag wurde auch wirklich nicht mehr gestillt und es gab noch ein großes Geschenk. Er war dann schon noch manchmal traurig und wollte stillen und vor allem der Mittagsschlaf war sehr schwierig ohne Einschlafstillen und weil ich kaum noch tragen konnte. Aber wir haben es echt geschafft, dass noch einige Wochen stillfrei waren vor der Geburt des Babys. Tandemstillen kam für mich nicht in Frage und ich wollte nicht, dass er das Abstillen in direkten Zusammenhang mit dem Baby bringt. Alles in allem war es echt hart, hat aber geklappt. Und obwohl ich erst skeptisch war, als mein Mann das mit der „Bestechung“ vorgeschlagen hat, hat es doch ziemlich gut geklappt.
Nach zwei Jahren…
Meinen Sohn habe ich nach zwei Jahren abgestillt – ich hatte einfach keine Lust mehr. Das habe ich ihm auch gesagt, wir haben ein Datum festgesetzt, und dann ist der Papa mit dem Sohn zu den Grosseltern gefahren, blieb dort fuer eine Woche, und es war erledigt. Das gleiche haben wir nun mit der Tochter nach 1.5 Jahren gemacht. Und seitdem schlaeft sie gleich viel besser.
Fuer mich kann ich einfach sagen, dass es fuer mich gereicht hat, und ich auch dieses Fordern nach der Brust mit Zerren am Oberteil und so weiter am Ende immer nur schwer aushalten konnte.
Alles Gute!
Mein Abstillplan
Liebe Kirsten,
Ich habe meine Tochter auch lange gestillt, bis sie zwei Jahre alt war. Meine Erfahrung ist, das an vielen „Floskeln“ zum Thema Abstillen im Nachhinein doch was dran ist.
Ich könnte jetzt ganz viel schreiben, werde aber nur ganz das weitergeben, was mir im Nachhinein geholfen hat.
Ich habe ein Mega-Kuschel-Still-Wochenende eingelegt, an dem wir es uns so richtig gemütlich machen, und einkuscheln und mit Genuss und Hingabe stillen. Ich sollte das Stillen so richtig Genießen und zelebrieren. Ich konnte es nicht. Hat nicht geklappt. Ich konnte es überhaupt nicht genießen, ein besonders schönes Gefühl hat sich nicht eingestellt und ich habe gemerkt „Ich mache das nur noch für sie. “
Zu einer Stillbeziehung gehören aber zwei und mir wurde klar „Ich habe das Recht aufzuhören, wenn ich das nicht mehr möchte. Es ist im Ordnung.
Du hast mehr als zwei Jahre gestillt. Das ist wirklich lang und es ist absolut ok wenn ihr jetzt aufhört.
Wenn der Wunsch Abzustillen aber daher kommt, weil du denkst, „jetzt wird es aber langsam Zeit, sie ist doch zu alt“, oder „was die anderen denken“ oder man kann nicht zwei Kinder gleichzeitig stillen“, dann erlaube dir selbst zu sagen: „Sch*** drauf.“ Denn du beendest ja etwas schönes, das sollte dein eigener wirklicher Wunsch sein und nicht eine Folge gesellschaftlicher Konventionen. Dann erlaube dir selbst solange zu stillen, bis ihr/du bereit seid.
Es gibt übrigens das sogenannte Tandem-Stillen. Google das mal. Für mich wäre das nichts, aber es geht wenn man das will.
Oft stillen sich die Kinder in der Schwangerschaft selbst ab, weil die Milch irgendwie anders schmeckt. Vielleicht merken sie auch auf einer inneren Ebene, dass sie jetzt Platz machen dürfen.
Spür doch also noch einmal deinem Wunsch nach, ob und warum du abstillen möchtest. Wenn du dir sicher bist, dann brauchst du kein schlechtes Gewissen haben, du hast deiner Tochter alles gegeben. Und sie ist jetzt tatsächlich alt genug um das Abstillen durchzustehen, wenn du es liebevoll begleitest.
In meinem Fall musste das von mir beendet werden. Ich musste die Stärke aufbringen Loszulassen. Denn das ist meine Erfahrung: Abstillen ist ein ganz schön großer Ablöse-Prozess – auch und vor allem für die Mutter. Das hatte ich nicht bedacht, ich hatte immer nur das Kind im Kopf aber nicht, wie es mir dabei geht. Wenn du dir über deine Gefühle klar wirst und bewusst Abschied nimmst, dann kannst du viel klarer und überzeugter mit deiner Tochter kommunizieren und vielleicht nimmt sie es dann auch besser an.
Ich habe dann schrittweise das Stillen reduziert. Erst alles Zwischendrinstillen weggelassen (Ablenken, Fragen ob sie noch warten kann bis wir zuhause sind, das hat gut geklappt, aber auch sagen, das man jetzt nicht möchte). Dann nachts, ich habe gesagt, dass sie Brust alle ist. Nach einer Nacht Dauernuckeln war das tatsächlich wahr. Es ist hart, sie hat lange geweint, ist zwischendrin aber immer wieder eingeschlafen und irgendwann nach zwei Stunden war es gut. Die zweite Nacht war schon viel besser und die dritte auch. Danach war es gut. Ich hatte einen Ersatz geschaffen, das Fläschchen. Aber auch hier glaube ich im Nachhinein dass das mehr für mich war. Damit ich ihr was geben kann. 🙂
Mittags abzustillen hab ich mir für den Schluss aufgehoben, denn da ist sie nicht so müde und ich hatte Angst dass sie dann nicht schläft. War auch so. Jetzt schläft sie nicht mehr jeden Tag. Aber wenn sie müde ist schläft sie auch mit Fläschchen.
Es gibt den Blog Stillkinder.de. Dort gibt es einen Artikel über das Sanfte Abstillen. Vielleicht ist das ja es für dich. Ich hatte das Gefühl bei ner Zweijährigen kann man ja schon einiges erklären und es ging auch klar darum zu zeigen „Ich kann und möchte es nicht mehr, und Hey schau mal, wir machen jetzt was anderes“.
Ich hoffe mein Text war nicht zu lang. Abstillen ist ein Prozess. Alles in allem hat es bei uns so zwei, drei Monate gedauert. Ich hatte zwischen den einzelnen Schritten immer ein zwei Wochen Ruhe einkehren lassen in denen ich nichts weiter verändert hatte.
Ihr findet euren Weg. Ich würde mich freuen wenn du hier mal schreiben würdest, wie es gegangen hat. 🙂
Meine beiden wurden mit 12
Meine beiden wurden mit 12 und 13 Monaten recht aprubt von heut auf übermorgen abgestillt. Sie kamen beide nachts teilweise stündlich. Das haben sie selbst zu besten Babyzeiten nicht geschafft und ich hab die Nächte nicht mehr durchgestanden. Beide haben das recht gut weggesteckt. Aber ohne Kompensation ging es nicht. Die Große wurde nach dem Abstillen Schnullerfan; der Kleine hat dann abends eine Milch bekommen.
LG und viel Glück, Anni.
Abstillen
Ich denke auch, dass es eine große Kopfsache der Mutter ist. Ich wollte auch immer meine damals 2-jährige Tochter so langsam abstillen…. hat aber nicht wirklich geklappt…. wegen allen Argumenten die ich in diesen Posts auch lesen konnte. Als ich dann krank wurde und sehr starke Medikamente nehmen musste, wusste ich, ab jetzt darfst Du nicht mehr stillen, es schadet sonst ernsthaft Deinem Kind. Zwei Nächte waren unruhig und ich musste sie tragen und habe ihr immer wieder den Schnuller gegeben…. dann war es geschafft. Man muss wirklich wollen und darf dann nicht Mitleid bekommen oder ist sich selber nicht zu 100% sicher mit dieser Entscheidung, dann klappt es auch.
Abgestillt mit 2,5 Jahren
Ich habe meinen Zwerg auch 2,5 Jahre lang gestillt. Nach 1,5 Jahren hab ich entschieden, dass ich mal wieder schlafen muss und nachts zwischen 12 und 6 die Brust verweigert. Ich hatte mich auf das schlimmste Gebrüll vorbereitet, aber er hat lediglich 2-3 Nächte mal für 15 Minuten gequengelt. Dann war`s gut. Ich dachte mir, dass er gespürt hat, dass ich für mich ganz sicher bin in der Entscheidung und entschieden, dass ich das komplette Abstillen auf den Moment vertage, an dem ich 100% bereit dazu bin – außer er ist vorher mit dem Thema durch. Ein Jahr später hab ich dann immer noch morgens und abends gestillt – allerdings war ich 2-3 Abende/Woche arbeiten und da ging das Einschlafen problemlos ohne Brust.
Dann hab ich gemerkt, dass ich jetzt wirklich nicht mehr stillen mag und lange gerätselt, wie ich es anfangen bzw. aufhören soll.
Nach langem Überlegen hab ich dann Pflaster über meine Brustwarzen geklebt und ihm gesagt, dass ich ein Aua hätte und ihm leider die Brust nicht geben könnte, dass er aber mit ihr kuscheln darf. Er schlief mit der Hand an der Brust ein. 10 Tage lang, jeden Abend, den ich ihn ins Bett brachte. Er hat zwar am 3. und 4.Tag gefragt, ob das Aua weg sei, war aber gar nicht wütend oder traurig, eher mitfühlend. Dann hab ich die Pflaster am 11. Tag abgemacht und ihm erklärt, dass das Aua jetzt weg sei, dass es aber so toll ohne geklappt hat, dass ich nicht wieder mit dem Stillen anfangen möchte. Für ihn war das völlig ok. Inzwischen ist er 4,5 und kuschelt zum Einschlafen immer noch mit der Brust, aber obwohl ich seit 11 Tgaen seinen kleinen Bruder stille, wollte er bislang nicht mal probieren.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig Mut machen. Wenn Du Dir sicher bist, dass es für Dich gut ist, abzustillen, wird Deine Maus das sicher gut aufnehmen!
Alles Liebe
Anna
Stillen
Bei uns lief das Abstillen meiner 1,5 jährigen Tochter vor dem ich große Bedenken hatte auch ganz leicht ab.
Wir haben im Familien Urlaub mit Großeltern und Urgroßeltern tagsüber abgestillt, weil sie da super abgelenkt werden konnte und ich Viel Unterstützung hatte. Vorher wurde noch 5-6 x täglich gestillt.
Danach wieder Zuhause habe ich ihr zum einschlafen abends ein Fläschchen statt der brust gegeben und ihr erklärt, dass ich nicht mehr stillen möchte und zum einschlafen ging es gut. Und nachts gab es 2-3 Nächte Protest, den ich getröstet habe und das Thema war durch.
Erklären
Hallo, meine kleine Tochter war auch ein ganz großer Stillfan, ich wollte dann auch gerne abstillen, als sie 2 Jahre war. Allerdings nicht mit Tränen und Zwang. Als erstes habe ich sie immer kürzer stillen lassen. Dadurch hat sich schon mal die Milchmenge reduziert, dann habe ich sie immer öfter abgelenkt, dass sie gar nicht daran denkt. Ich habe Ihr auch immer erzählt, dass sie schon groß ist. Außerdem liebte sie schon damals so kleine Youtube Clips, in denen Babypuppen Fläschen trinken und dann in die Windeln pullern, daher durfte sie immer abends im Bett aus einem Fläschen trinken (typische Stillsituation) und dann kam mir ein großer Zufall zur Hilfe: Wir trafen auf dem Spielplatz eine Freundin, die Ihr 3 monatiges Baby stillte- sie hat das Baby und die Brust lange und sehr ruhig beobachtet, dann habe ich Ihr erzählt, dass sie auch so als Bsby trank und nun schon so groß ist und es nicht mehr braucht. Am Abend hat sie mir das so im Bett gesagt und das war’s! Ohne Tränen, ohne Kämpfe. Hat alles in allem so 3 Monate gedauert! Vorher ist sie übrigens ohne Stillen auch schon öfter beim Papa oder der Oma eingeschlafen! Und nachts hat sie dann einfach durchgeschlafen!
abstillen
Hallo. Durch meine zweite Schwangerschaft, müsste ich auch vorzeitig, im 16monat Abstillen.meine Tochter wollte immer Abends, vor dem zu Bett gehen gestillt werden!wir haben es dann immer so gemacht, das mein Mann sie ins Bett gebracht hat,jedoch vorher ausgiebig mit pappa gekuschelt wurde.
So einfach?
Das hört sich ja sehr einfach bei Dir an. Ich glaube aber, dass es in den meisten Fällen nicht so einfach ist. Mein Sohn wird bald 2 und er kriegt die Brust zum Einschlafen und nachts. Er nimmt keinen Schnuller, sodass ich nicht weiß, wie ich ihn sonst beruhigen kann. Wir haben es schon ein paar Nächte ohne Busen probiert, aber es war ein einziges Drama, denn unser Sohn hat drei Stunden am Stück geweint, bevor er heiser und erschöpft doch eingeschlafen ist. Nachts wurde er wieder wach und es fing von vorne an. Als er dann noch Fieber bekam, haben wir wieder zu unserer bewährten Methode gegriffen („den Busen“). Wir haben jetzt gesagt, dass wir nach dem 2. Geburtstag mit dem kompletten Abstillen starten wollen und hoffen, dass es dann klappt. Je älter die Kinder, umso mehr soll ja der Saugreflex nachlassen. Beim großen haben wir mit 3 den Schnuller entwöhnt.
abstillen
Hallo Magda. Einfach war,das abstillen nicht.meine Tochter hat auch keinen Schnuller genommen,somit hat sie sich beim Stillen auch nur beruhigt! Mein Mann konnte sie aber toll beruhigen, er ist ein sehr entspannter Mensch-er hat mich dabei sehr unterstütz. Jedoch wenn sie weiter geschrieen hat habe ich sie wieder durch das stillen beruhigt und am nächsten Tag wieder versucht nicht zu stillen. Dann irgendwann hat sie sich schneller auf dem arm von meinem mann beruhigt.aber vielleicht war unsere Tochter auch einfach bereit zum Abstillen! Im Nachhinein habe ich auch gelesen, das man weiter stillen kann,wenn man schwanger ist!