Durch die Straßen auf und nieder, leuchten die Laternen wieder…

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Guten Morgen, liebe Caro!

Danke für Deine nächtlichen Ausführungen. Aber weißt Du was, über das Thema Schlaf habe ich in den letzten sechs Jahren so viel nachgedacht und geschrieben, dass ich einfach den Mund halte zu dem Thema, denn ich gehe da sicherlich nicht als bestes Beispiel voran. Oder soll ich Dir sagen, dass ich auch heute noch nicht durchschlafe? Nö, ich will ja hier keinem Angst machen, gähn. Also: Themawechsel. 

Du hast mich gestern doch nicht ernsthaft gefragt, ob ich Äpfel pflücken war am Wochenende, oder? Sooo verstädtischt kann Dein Köpfchen doch gar nicht sein, als dass es nicht wüsste, dass im November keine Äpfel zu pflücken sind, oder? Na, ich werte es Dir zuliebe jedenfalls mal als Scherz. Jedenfalls habe ich den gestrigen Nachmittag nicht auf einem Apfelbaum verbracht, sondern bei uns im Dorf, auf dem Laternen-Umzug unserer Grundschule. Ich sag Dir: Rührend war das.

Ein echter St. Martin ritt voran, wir zogen singend mit den selbst gebastelten Laternen durch die Straßen und überall standen Menschen in den Gärten, überall standen Teelichter, Windlichter und Laternen in den Fenstern, das ganze Dorf machte mit. Für die Kinder. für die Tradition.

Der Zug endete an einem riesigen Feuer, anschließend gab es Weckmänner für alle Kinder und Glühwein für die Großen, während die Kinder weiterzogen, von Haus zu Haus, um ihre Lieder vorzusingen und Süßigkeiten einzukassieren. Am Abend fielen alle selig ins Bett und träumten von Lichtern und Liedern. Dorfleben kann so romantisch sein, Caro!

Aber jetzt, jetzt muss ich hier mal die Wohnung in Ordnung kriegen, denn – Du hast es ja angedeutet – gleich kommt hier ein Fernsehteam hin und da soll es ja gefälligst schön ländlich aussehen hier, nicht wahr? Also lass Dich überraschen und leg Dich nochmal hin, um Deinen Nachtschlaf nachzuholen. Liebe Grüße in die große Stadt!!!