Die letzten Wochen unserer exklusiven Liebe

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Liebe Lisa!

So! Mittagsschlafzeit! Endlich Zeit, ein bisschen zu schreiben. Ach so: Bevor Du fragst: Nein, Maxime ist nicht krank und trotzdem habe ich ihm heute kitafrei gegeben. Ich glaube, er hätte überhaupt kein Problem gehabt, in die Kita zu gehen. Im Gegenteil: Er liebt seine Kita, nur Mama war heute flau. Ich war am Wochenende nämlich meine beste Freundin in Düsseldorf besuchen und deshalb haben Maxime und ich uns erst gestern Abend kurz vor dem Schlafengehen erst wiedergesehen. Irgendwie klar für mich, dass ich ihn heute, wo ich auch keine großen Pläne hatte, nicht sofort wieder hergeben wollte, auch nicht für die vier Stunden, die er so in die Kita geht. 

Aber so geht das schon seit Wochen. Erst im Urlaub, wo wir die Möglichkeit hatten Maxime in eine Kinderbetreuung zu geben, dank die letzten Wochen bis hin zu heute. Maxime und ich sind irgendwie gerade in einer sehr intensiven Mutter-Kind-Phase und so richtig teilen, möchte ich ihn in Moment nicht. Das heißt, wir unternehmen fast alles zusammen. Nicht mal zum Einkaufen am Wochenende lasse ich ihn mit Papa zuhause. Als wenn das unser Zen, unsere Wolke auf, der wir schweben, zerstören würde. 

Warum ich mich gerade so fühle und mit meinem Sohn in einer Art Honeymoon-Phase bin, ist mir total klar. Ich trauere unterbewusst ein bisschen um uns als Zweier-Team. Ich weiß, bald kommt seine kleine Schwester auf die Welt, ich bin in der 31. Woche und egal wie es wird und es wird natürlich wunderschön, aber es wird anders. Er wird mich teilen müssen und zwischen uns beiden wird es einfach anders. Vielleicht nicht schlechter, aber eben nie wieder so wie es mal war. Das muss man auch sagen. 

Ich weiß nicht, ob Du oder Ihr das nachempfinden könnt, aber ich bin mir ziemlich sicher das es so wird, weil ich das Gefühl bereits kenne. In der Nacht, in der wir Maxime bekommen haben, schliefen mein Mann und ich im Krankenhaus und zwar in getrennten Betten. Zwischen uns Baby Maxime in einem Babybett. Und so überglücklich ich war, endlich Mutter geworden zu sein, so traurig war ich aber auch um uns. Es war komisch, weil ich wusste, dass ich meinen Mann jetzt sehr sehr lange Zeit nicht mehr sehen würde und das realisierte ich in in diesem Moment. Ja, natürlich würden wir uns sehen, jeden Tag sogar, aber unsere Innigkeit, das war klar, würde leiden. 

Und so fühle ich jetzt für Maxime und mich. Mein kleiner Sohn kann derzeit nur ahnen, welche große Veränderungen ich ihm bald zumuten werde. Sicher, er ist zwei Jahre, ich habe es ihm erklärt, das mit dem Baby im Bauch, aber wie sollte ihm bewusst sein, was das wirklich heißt. Ich frage ihn manchmal: „Maxime, wollen wir unser eigenes Baby haben?“ Und er sagt dann tatsächlich: „Nein.“ Und das obwohl er seine Babypuppen total liebt und verwöhnt. Komisch, oder? Vielleicht ahnt er schon ein bisschen, was so passieren wird. 

Wie auch immer! In jedem Fall genieße ich die Zeit mit ihm gerade sehr. Auch, weil er derzeit so gar nichts von Terrible Two hat, aber momentan zuckersüß und pflegeleicht ist. Mal sehen wie das so weitergehen wird. Ich genieße jedenfalls jetzt die Ruhe vor der programmierten Sturm. 

Eure Caro xxx


15 comments

  1. @Saskia & Alle
    Und Danke Dir, Saskia, Du hast natürlich recht: Ich bin nicht in Elternzeit und werde auch nicht in Elternzeit gehen. Alles Liebe, Caro xxx

  2. @Gast & Alle
    Ihr Lieben,

    vielen Dank für Eure Kommentare und lieber Gast, ich bitte Dich hiermit gerne Deiner Freundin, der Sachbearbeiterin Bescheid zu sagen, wenn es Dich in den Fingern juckt. Aber ich sage gleich vorweg: Da ich berufstätig bin als Selbstständige und auch dementsprechend Einkommensnachweise (Ich schreibe ja nicht nur Blog) geht das alles schon mit rechten Dingen zu.

    Alles Liebe,

    Caro xxx

  3. Bei uns ist es leider ein
    Bei uns ist es leider ein bisschen anders und nicht weil ich die letzten 4 wochen bis nr. 2 kommt nicht noch mein „einzelkind“ etwas genießen, viel zeit mit ihr verbringen und sie noch so richtig verwöhnen will. unsere tochter hat gerade eine phase, in der sie sich am liebsten nur mit papa beschäftigt und mit ihm spielen will. mir wird teilweise die tür vor der nase zugeschlagen… auf der einen seite freue ich mich natürlich, dass die beiden sich so gut verstehen, dass sie so an ihrem vater hängt (der viel von zu hause arbeitet und dementsprechend auch „verfügbar“ ist) und denke auch, dass gerade das eine große erleichterung sein wird, wenn erst das baby da ist. auf der anderen seite ist die situation aber nicht leicht für mich, denn ich fühle mich oft zurückgewiesen (auch wenn ich ja weiß, dass sie das mit ihren knapp 28 monaten sicher gar nicht so meint) und bin deswegen – den hormonen sei dank – auch oft kurz vorm heulen. naja, 4 wochen sind es ja noch: ich werde versuchen, noch so viele mamamomente wie möglich zwischen die papazeiten zu quetschen…

  4. Sooo wahr…
    Den Post unterschreibe ich genau so, ohne Kommentar dazu. Ich fuehle ganz genau so ( 29. SSW )

  5. Liebe Caro,
    Liebe Caro,
    Ich würde mit den 4 Stunden hier mal nicht hausieren gehen. Mit Elternzeitbeginn hast du nämlich nur noch ein Anrecht auf 5 Stunden Kitagutschein. Da in Berlin die Kita bzw. Tagespflegeplätze von der Stadt ordentlich subventioniert sind, kann von „ich bezahle“ wohl keine Rede sein. Nicht umsonst ist man verpflichtet bei Änderungen das Jugendamt über eben diese zu informieren!

    1. Sprachlos
      Ich bin von der Aussage mit dem Kitagutschein so geschockt, dass ich ernsthaft drüber nachdenke, morgen mal meiner Freundin in der Kitakostenstelle das Lesen Dieser Beiträge zu empfehlen.
      In so einer Art und Weise mit öffentlichen Geldern umzugehen ist das Eine, es so dreist offen zu schreiben ist schon… ja, ich weiß auch nicht…
      Und das als-wie Du immer wieder betonst-politisch denkender Mensch mit zumindest journalistischer Grundausbildung.

    2. So ein neidischer,
      So ein neidischer, missgünstiger Mist und verkrampftes Denunziantentum.

      1. ist Caro aktuell gar nicht in Elternzeit. 2. Nehmen die meisten Kitas bevorzugt Ganztages-Kinder, man ist folglich fast gezwungen, einen Ganztags-Gutschein vorzulegen (unsere Kita hat unmissverständlich ihre Präferenz klar gemacht!) und 3. Hat die fragwürdige „Freundin in der Kitastelle“, also unsere Sachbearbeiterin, ganz unmissverständlich gefragt, ob wir nicht „irgendein Dokument“ vozulegen hätten, so dass wir einen größeren Gutschein bekämen. Wir haben dann eine fragwürdige Studienbescheinigung angeschleppt, deren Inhalt sie Null interessiert hat. Die Kitagutscheinstelle verteilt frei raus, muss also hier nicht als betrogene Motralapostel dargestellt werden.

      Und zuletzt: Mal ganz ehrlich: Seid ihr alles so brave Muttis, die bei jeder Veränderung zum Jugenamt rennen und sich brav die Stunden kürzen lassen? Ich glaube nicht! Und wenn: Sehr löblich! Dafür gibt es einen extra großen Bonbon als Belohnung. Nach obven buckeln, nach unten treten. Ich kenne den way of life in Berlin ein bisschen anders.

      1. Mit Neid hat das ganze wenig
        Mit Neid hat das ganze wenig zu tun. Ich habe auch hart um die Kitaplätze meiner Kinder kämpfen müssen und hatte leider zu Beginn keine Vollzeitstelle bekommen, ergo auch keinen Vollzeitgutschein und war aus dem Grund eben auch kein beliebter Kandidat in den Kitas im Prenzlauer Berg. Nur leider leben wir schon lange hier und müssen arbeiten gehen, wenn wir nicht vom Amt leben wollen. Auf Caros Art verknappen auch noch die Betreuungsplätze in den Kindergärten zusätzlich, welche eh schon rar sind. Da tut es vielleicht ein Babysitter auch, den sie ja zusätzlich auch noch haben…Tut mir leid, aber dafür habe ich keinerlei Verständnis!

        1. … aber wenn man Dir gleich
          … aber wenn man Dir gleich am Anfang einen Vollzeitgutschein angeboten hätte, hättest Du ihn sicher auch nicht aus altruistischen Gründen abgelehnt, weil Dir die anderen Prenzelberg-Muttis so leid tun? Und wie gesagt: Die „Freundinnen“ in der Kitastelle sind recht was großzügig, meine Sachbearbeiterin hat uns regelrecht aufgefordert, irgendeine „Bescheinigung“ an den Haaren herbeizuziehen (ich glaube, dSa Dokument hatte noch nicht mal einen Stempel), was dann promt zu einem 9plus Gutschein führte. Dit is Berlin.

  6. @Katharina & Alle
    Danke für Eure aufmunternden Kommentare. Ich sitze hier und lächele! Zu Katharina, die eine konkrete Frage zur Kita hatte: Den Namen meiner Kita will ich natürlich jetzt nicht in den Blog schreiben. Aber ich kann nur sagen, dass Maxime ja in drei sehr unterschiedlichen Kitas war und in der dritten ist und dass JEDE Kita im Grunde vier Stunden nimmt. Ich habe zum Beispiel einen neun Stunden plus Gutschein, weil ich Anspruch darauf habe. Was ich daraus mache, ist ja dann immer meine Sache bzw. Sache der Erziehungsberechtigten. Im Grunde zahle ich, wenn man so will, aber zuviel, denn die Vier-Stunden-Kita gibt es halt so nicht… Alles Liebe, Caro

  7. kleine Anekdote
    ca 2 Wochen bevor Mira kam, war ich beim Frauenarzt, der meinte, sie könnte jeden Moment kommen, da der Muttermund schon 2 cm geöffnet war. Ich fing in der Praxis an zu heulen, nicht weil ich Angst vor der Geburt oder so hatte, Nein.
    Ich fing an zu heulen, weil ich meinen Grossen versprochen hatte noch ein Eis essen zu gehen und das WIR noch was zusammen unternehmen wollten,bevor er mich teilen muss. Ich dachte ich könnte mein versprechen nicht halten und war einfach noch nicht bereit dass Kind Nr. 2 jetzt kommt. Tja, dann lief ich noch 2 Wochen mit nem offen Muttermund rum, konnte mein Versprechen einhalten und war bereit als es los ging 🙂

  8. Mir
    ging es vor gut einem Jahr genau so. In der ersten Zeit nach der Geburt meines zweiten Sohnes hab ich mich sehr damit gestresst es bedem recht zu machen, ein Fehler, weil sowas einfach nicht möglich ist und das ist auch in Ordnung. Ich habe für mein Gefühl lange gebraucht zm meine Mitte mit beiden Jungs zu finden. Jetzt, knapp ein Jahr (am 28. wird der kleine 1 Jahr) später, genieße ich jeden Augenblick und vor allem die wenn beide ankommen und mir ein Kussi geben oder friedlich zusammen Spielen und Spaß machen 🙂 alles ist anders mit Kind 2 aber es ist auch vielles ganz toll und viel schöner 🙂

  9. Nebenfrage…
    Liebe Caro,

    sorry, dass ich das Thema leicht verfehle (kann Dich aber sehr gut nachvollziehen…)- WELCHE Kita macht das für 4 Stunden?? Ich suche verzweifelt nach einer Möglichkeit, unseren Kleinen nicht länger als 4 Stunden „abzugeben“.

    LG und alles Gute für Dich und Euch!
    Katharina

  10. Ach Caro, ich kann mich so
    Ach Caro, ich kann mich so sehr in deinen Worten wiederfinden. Seit heute (35 SSW) ist es grad ganz schwer für mich. Ich habe die letzte Nacht sehr lange wachgelegen und über die schönsten 6 Jahre in meinem Leben nachgedacht, nämlich seid der Geburt meiner Tochter Lilian. Wie schnell die Zeit doch verflogen ist und wie groß und vernünftig sie heute ist. Und dass jetzt bald mit der Genurt ihres Bruders viel ändern wird. Lili hat sich so sehr eine Schwester gewünscht und ist nachwievor nicht ganz einverstanden mit dem Bruder… Ich habe manchmal auch ein bißchen Angst vor der Veränderung ( nicht vor der Geburt) ich kann mir einfach nicht vorstellen wie es bald zu viert sein wird. Tröste mich selbst jedoch damit dass ich es mir damals auch nicht vorstellen konnte zu dritt zu sein. Ich versuche die letzten Wochen/Tage mit Lili zu genießen, als ob ich wüsste dass ich Sie bald für länger nicht sehen könnte.

  11. Genieß die Zeit
    Liebe Caro, genieß die Zeit mit Maxime. Ich hatte in den ersten Wochen mit Baby Nr. 2 richtig Liebeskummer, weil ich meinen Großen so vermisst habe. Und ehrlich gesagt bin ich auch heute noch manchmal traurig darüber, dass der Große und ich uns jetzt nicht mehr so haben, wie früher. Aber bei allem Blues: Es kommt dafür ja eine neue Zeit- und die ist auch wunderschön! LG Mia