Liebes Baby, neun Wochen bist Du alt und Du forderst mich manchmal ganz schön. In manchen Nächten meldest Du Dich fast stündlich und an manchen Tagen weinst Du mehr als dass Du lachst. Ich gebe Dir soviel ich eben kann. An Liebe und Nähe.
Und Du gibst etwas zurück. Mal ein Lächeln, mal eine ruhigere Nacht, mal die Möglichkeit, in Ruhe zu telefonieren.
Und Du überrascht mich. Ich hatte einen Friseur-Termin ausgemacht, doch die zwei Tage davor waren hart. Du warst ständig unzufrieden, ich bin kilometerweit mit Dir durchs Wohnzimmer gelaufen. Bloß nicht stehen bleiben, das hast Du mir unmissverständlich klar gemacht.
Wie sollte mein Friseur-Termin in dieser Stimmung klappen? Zwei Stunden sitzen – ohne dass Du den Laden zusammen brüllst?
Ich wollte schon absagen. Wäre nicht sooooo schlimm gewesen, denn es ist ja nur ein Friseur-Termin. Aber auf der anderen Seite brauchte ich diese 2 Stunden so dringend. Mal wieder Frau-sein, endlich den Ansatz los werden, mich wieder besser fühlen.
Also habe ich es gewagt. Mit flauem Magen.
Und Du? Hast geschlafen. Hast Dich nicht ein Mal gerührt, sondern eng an mich gekuschelt die ganze Zeit in der Babytrage gepennt.
Und ich konnte sitzen, mich umsorgen lassen- und konnte es kaum fassen.
Zu Hause, als ich die Babytrage aufmachte und Du mich ganz verknautscht angeschaut hast, überkam mich übergroße Liebe zu Dir. Und Dankbarkeit.
Danke, Du tolles tolles Baby, dass Du mir diese Zeit geschenkt hast. Ich liebe Dich so.
3 comments
Die Kinder machen einem immer
Die Kinder machen einem immer wieder solche „Geschenke“ – man darf nur nicht verlernen, sie im Alltag auch als solche zu sehen ❤❤❤
Großes Dankeschön für’s Augen öffnen und liebe Grüße 🙂
so ging es mir auch letztens…
…habe mich das mit der Trage aber nicht getraut. Wie geht das denn beim Haarewaschen??
@Kathrin
Sie war auch beim Haarewaschen in der Trage. Ich hatte die Füße dabei auf einem Stuhl, so dass ich fast lag 🙂 Hat gut geklappt…