Bin ich wehmütig? Gedanken über meine (wohl letzte) Schwangerschaft

Ihr Lieben, ich habe ja neulich darüber geschrieben, dass ich mich auch wieder auf die Zeit nach der Schwangerschaft freue – weil jetzt, mit so einem dicken Bauch eben doch einiges recht beschwerlich ist…

Eine Leserin stellte mir dann eine absolut berechtigte Frage. Sie fragte, ob ich denn auch ein kleines bisschen wehmütig sei, weil ich ja selbst sagen würde, es sei vermutlich die letzte Schwangerschaft. 

Das heißt also, dass ich wahrscheinlich nie wieder das Strampeln eines Babys in mir spüren werde, nie wieder gebannt einem CTG lauschen werde, nie wieder fasziniert auf ein Ultraschall-Bild gucken werde. 

Nie wieder Babysachen für ein eigenes Baby kaufen werde, nie wieder über Namen grübeln werde. Nie wieder diese Vorfreude auf ein eigenes Kind empfinden werde. 

Puh, ja, wenn ich darüber so nachdenke, macht mich das tatsächlich wehmütig. Und wie. Ich könnte losheulen und meinem Mann sofort das Versprechen abnehmen, noch mehr Babys in die Welt setzen. 

Ich kenne diese Wehmütigkeit von vielen Freundinnen von mir. Wenn die jetzt meinen Bauch sehen, murmeln die: "Ach, da kriege ich ja direkt auch nochmal Lust.." Das sagen selbst die, die schon einiger Zeit komplett mit der Familienplanung abgeschlossen haben. 

Wie ist das also bei uns? 

Ich komme aus einer Großfamilie und habe vier Geschwister. In der Kindheit fand ich das teilweise höchst nervig, heute toll. Wenn ich in den letzten Jahren mir meine eigene Familie vorgestellt habe, habe ich stets drei Kinder gesehen. Ich hatte das Glück, jeweils schnell schwanger zu werden – und somit diese Vorstellung Realität werden zu lassen. 

Mein Mann hat nur eine Schwester – und ihm hätten wohl auch zwei Kinder gereicht. Er freut sich auf die Kleine – hat aber schon ein paar Mal gesagt, dass ein viertes Kind für ihn kein Thema ist. Er sagte, dass sich auch auf die Zeit freut, wenn die Kinder alle etwas größer sind und wieder mehr Zeit für andere Dinge da ist. Sollten wir ein viertes Kind bekommen – nehmen wir mal an wieder nach rund drei Jahren – wäre die Große schon neun

Es ist ja sowieso eine der großen Herausforderungen, sich selbst, den Job und seine Ehe nicht irgendwo zwischen Windelwechseln und Kitaabenden zu verlieren. Mit zwei Kindern haben wir das bisher gut hinbekommen und ich glaube, auch drei können wir gut stemmen. Wie es mit vier Kindern wäre, weiß ich nicht.

Und ich merke auch jetzt, wie schön es ist, dass unsere Kinder nicht mehr ganz so mini sind. Sie spielen auch mal eine Stunde friedlich zusammen, man kann mit ihnen basteln, längere Fahrradausflüge machen, wir brauchen keine Windeln mehr, sie schlafen durch, die entwickeln einen eigenen Humor, sie interessieren sich für Buchstaben und Zahlen – und und und…

Eine Freundin von mir hat gerade ihr drittes Kind bekommen – und auch sie sagt, dass kein weiteres mehr folgen wird. Neulich traf ich sie und sie sah unfassbar müde aus. Auf meine Frage, wie denn die Nächte seien, antwortete sie: "Hart. Aber ich habe beschlossen, mich nicht zu beschweren. Ich mache das alles zum letzten Mal, also werde ich alles genießen. Auch die schlaflosen Nächte!" Das finde ich ganz schon weise…

Also: Auf die Frage, ob ich denn wehmütig sei, kann ich nur sagen: JA! Nicht immer, aber ab und zu. Dann tröste ich mich mit dem Gedanken, dass ich noch zwei kleine Geschwister habe, die hoffentlich noch ganz viele Babys bekommen und die ich als Tante genießen kann. 

Und was das Leben sonst noch bringt, ob es wirklich bei Dreien bleibt oder ob uns irgendwann doch noch die Lust auf ein Viertes erwischt…das bleibt abzuwarten 🙂

 

Ob Schwangerschaften ansteckend sind? Lest mal, was Lisa dazu sagt (und schaut Euch ihren Riesen-Schwangerbauch an)…

 

 


4 comments

  1. drei oder vier oder drei 😉
    Hallo Katharina,
    schöner Text von dir!
    …viele Gedanken habe ich auch schon mal gehabt….

    Und an der Stelle möchte ich dir noch ein paar eigene Erfahrungen schreiben….
    übrigens bin ich auch der Typ der sich während der Schwangerschaft schon Gedanken über die zukünftige Familienplanung gemacht hat. … denn ich hatte im Kopf immer die Zahl 4… warum weiß ich nicht….

    Der Unterschied zwischen 3 und 4 Kindern ist groß!!! oh nein.. ich will dir nicht die Lust und die Träume nehmen.. nur ein paar Gedanken einer vierfach-Mama loswerden. also nicht falsch verstehen!
    Die krasseste Zeit meines Lebens liegt hinter mir. .. und ich hoffe doch dass es nun immer einfacher wird ;-)… die zeit als unsere 4 Kinder: gerade 6 geworden, 3, 1 und 0 waren! In diesem Jahr haben wir unsere Heimat München verlassen, neue Stadt, neuer Job, neuer Kindergarten, Haus renoviert und für unseren Großen der Schulanfang.. das war alles ein bisschen viel, aber es kommt doch im Leben meist alles zusammen 😉
    aber nun zum Punkt :
    ich war mit 3 Kindern alleine mobil… d.h.selbständig.. jetzt mit 4en kann ich das nur sehr selten sein! Da ist es besser man ist zu zweit, aber das bin ich nachmittags nicht oft. Die Mobilität ist für mich zumindest ein großer Punkt.. spontan schnell zum einkaufen, ne Runde im Park drehen usw.. da hänge ich oft meiner zeit mit 3 Kindern wehmütig nach… alleine spontan zum Spielplatz, Freibad losdüsen.. mit 4 kleinen Mäusen schon schwierig zu handeln… alles aus meiner Sicht, klar gibt’s hier tausende Mamas die das mit links wuppen..

    Ich finde es echt erstaunlich dass viele Mamas so wie du und ich ; -) schon so eine Kinderzahl im Kopf haben.. und doch habe ich auch immer die mamis bewundert die nach 1 oder 2 resolut alle Kindersachen verscherbelt haben weil sie sich so sicher waren keines mehr zu wollen..
    diese Sicherheit habe ich selbst nach dem 4ten nicht… keine Ahnung warum.. aber dann muss ich meine Vernunft einschalten, denn ich finde dass jedes Kind auch ein recht hat auf zeit alleine mit Mama und Papa und das mit 4en gerade noch so geht.
    ein weiterer Grund dafür dass nun Schluss ist.. ich möchte einfach nicht mehr vor einer Geburt stehen und nach einer tollen Schwangerschaft trotzdem noch ein wenig zittern ob am ende alles gut geht.. man liest so viel.. und viermal perfekte Schwangerschaft und gelungene Geburt samt 4 gesunder Kinder ist Glück für das ganze Leben.

    Ich wünsche Dir für den Endspurt ALLES ALLES GUTE!!!
    und wenn du die Geburt bewältigt hast dann spürst du sicher bals wie es mit der Familienplanung weitergeht.. denn das Bauchgefühl ist in der Babyzeit finde ich das stärkste!

    Ich für mich habe beschlossen in genau 10 Jahren nochmal über ein Baby nachzudenken. …. 🙂

  2. Ja! Wehmütig!
    Ein schöner Text! Ich empfinde das genauso. Unsere Familienplanung ist mit zwei Kindern abgeschlossen. Für uns war immer klar, dass wir zwei Kinder haben wollen, da waren wir uns von Anfang an einig. Während meiner zweiten Schwangerschaft habe ich dann versucht, alles maximal zu genießen: jede Kindsbewegung, jeden Tritt, den immer dicker werdenden Bauch – ich hab mich in meinem schwangeren Körper so wohl gefühlt, schwanger sein ist toll. <3 Wenn ich jetzt Schwangere sehe, werde ich schon sehr wehmütig! Es ist ein wunderschönes Wunder der Natur! Liebe Katharina, genieße jeden Tag! Ich wünsche dir alles Gute für die restliche Schwangerschaft.

  3. Ein Schritt nach dem anderen
    Ich finde es etwas komisch, dass Du bereits während der Schwangerschaft überlegst, wie es mit der Gesamt-kinderplanung aussieht. Ich bin eher der Typ von „Ein Schritt nach dem anderen“, denn niemand weiß, wie es wirklich kommt. Planen kann man viel, aber jetzt genieße die dritte Geburt und dann schaust Du weiter. Vielleicht merkst Du gleich, dass drei Kinder genug sind oder vielleicht wird der Wunsch auf ein viertes Kind immer größer. Denn wie heißt es denn so schön; „Sag niemals nie“ und es kommt „eh anders als man denkt“. Alles Gute Dir!
    Ich weiß noch genau, wie ich mit meinem Freund vor der Hochzeit verhandelt habe, dass ich auf gar keinen Fall mehr als zwei Kinder haben möchte. Er hat zwei Geschwister und ich bin Einzelkind. Nun haben wir zwei Kinder und das dritte ist unterwegs und der Wunsch ging von mir aus. Ich bin immer noch erstaunt, wie sich Einstellungen ändern können. So ist das Leben! Und vielleicht will Dein Mann ja mal unbedingt das vierte Kind 😉

    1. Genau das
      Schreibt sie doch:
      Und was das Leben sonst noch bringt, ob es wirklich bei Dreien bleibt oder ob uns irgendwann doch noch die Lust auf ein Viertes erwischt…das bleibt abzuwarten 🙂