Das Gefühl, nicht zu genügen: Die Mama-5-Minuten-Regel, wenn alles zu viel wird

Und dann kommt der Tag, an dem du gefühlt niemandem genügst. Dem Mann nicht, weil du mal wieder gestresst von den Kindern warst.

Den Kindern nicht, weil nicht mehr die nötige Geduld aufbringen konntest.

Der Verkäuferin nicht, weil dein Danke nur aus einem gequälten Lächeln quoll.

Deinen Eltern nicht, weil du es nicht pünktlich zur Verabredung geschafft hast.

Deinen Nachbarn nicht, deren Blumen du hättest gießen sollen.

Dem Hausmeister nicht, weil immer noch Krümel vor deiner Haustür liegen.

Dem Arbeitgeber nicht, weil deine letzte im Stress abgeschickte Mail voller Fehler war, der Freundin nicht, weil du sie viel zu lang auf deine Whatsapp-Antwort hast warten lassen.

Den LehrerInnen nicht, weil du immer noch nicht die Liste für den Sponsorenlauf ausgefüllt hast.

Der Schwiegermutter nicht, weil du die Kinder schon wieder am Handy hast spielen lassen und klare Regeln doch so viel wichtiger wären.

Gerät nicht jede Mama mal in so eine Situation? Und dann ist es an der Zeit, mal STOPP zu sagen und NEIN und SO NICHT und MIT MIR SCHON GAR NICHT.

Da ackerst du dich wie in einem Hamsterrad ab für alle anderen, kochst auch noch für die Freundin mit und für den Schulkumpel und denkst noch ans Kindergeburtstagsgeschenk und arbeitest Kopflisten ab und machst und tust und hast nie mal eine freie Sekunde und trotzdem wollen alle MEHR, MEHR, MEHR.

Nur: Du bist ja keine Maschine und dann ist es irgendwann an der Zeit, den Stecker zu ziehen, die Tür hinter dem eigenen Zimmer zu schließen und eine kleine Verweigerungsdemo zu beginnen.

Nö. Mama hat jetzt Feierabend und ist vorübergehend nicht zu erreichen. Ab unter die warme Bettdecke, die Verantwortung Verantwortung sein lassen und Selbstfürsorge betreiben, wenn es halt sonst keiner übernimmt, sich auch mal um dich zu kümmern.

Ruhe genießen. Abschalten. Das Hamsterrad kurz stoppen. PAUSE.

Wow, was wir Mamas alles aushalten manchmal. Und wow, was wir leisten. Und wow, wie wir es auch immer wieder schaffen müssen, unsere eigenen Grenzen im Alltag nicht zu sprengen. Wow, wie wir nicht nur für unsere Kinder sorgen müssen, sondern auch für uns.

Wir sollten uns viel öfter mal ein Käffchen zwischendurch gönnen und kleine Pausen in den Alltag bauen. Am Fußballplatzparkplatz einfach mal fünf Minuten die Augen schließen, bevor wir zum nächsten Kind, Hobby oder Supermarkt fahren. Wir sollten uns viel öfter Genehmiger gönnen.

Kleine Mini-Entspannungen im Alltag, um nicht nur von A nach B zu hetzen. Im Büro gehen wir doch auch ab und zu in die Kaffeeküche, um mal kurz auf andere Gedanken zukommen.

Es braucht gar nicht dauernd den großen Wellnesstag oder das lange Freundinnenwochenende, wenn wir uns täglich ab und zu unsere 5 Minütchen gönnen. Solche, die nichts kosten müssen, aber kostbarer sind,  als wir so denken. Welche Erlauber genehmigt ihr euch regelmäßig in eurem Alltag?

 


6 comments

  1. Gerät nicht jede Mama mal in
    Gerät nicht jede Mama mal in so eine Situation?

    Ähm nein. Die meisten sind im Jahr 2019 angekommen und nicht 1955 stecken geblieben. Sie gehen wie ihre Männer einer bezahlten, ausser häusigen Tätigkeit nach, in Vollzeit, und was Schwiegermutti oder Hausmeister (wtf?!) über sie denkt, geht ihr am aller wertesten vorbei.

    1. Wie alt sind Deine Kinder?

      Wie alt sind Deine Kinder?

      Ich dachte auch mal, Kinder und Vollzeit arbeiten lassen sich (in Westdeutschland) gut vereinbaren.

      Hahaha, schon mal Kinder gehabt, die die OGS besuchen?

      Gleichberechtigung in D?
      Ein Witz!!!

      1. Ich bin sogar alleinerziehend
        Ich bin sogar alleinerziehend, Trennung erfolgte, als das Kind 7 war. Jetzt ist es 15 und geht aufs Gymnasium, geht alles, wenn die Prioritäten nicht beim Hausmeister und Schwiegermutti sind.

  2. Bei mir reichen die kleinen
    Bei mir reichen die kleinen Pausen gerade nicht mehr, bzw. es gibt sie gerade nicht mehr. War heute morgen beim Arzt um eine Mutter-Kind Kur zu beantragen. Das hat mich viel Überwindung gekostet,aber es sind gerade einfach zu viele Punkte die ich organisieren und durchdenken muss.

  3. Erholung ist wichtig!
    Danke für euren Beitrag. Zum Ausgleich gehe ich einmal pro Woche abends zum Sport. Inzwischen sind mein Mann und die Kinder ein perfektes Team beim Ins-Bett-Bringen. Es dauerte ein wenig, mit Verständnis und Hartnäckigkeit geht vieles!

  4. Super Beitrag!
    Ich sehe es genauso: Pause muss sein.

    Meine liebsten gestohlenen Momente für mich selbst:

    – morgens die Kinder zu Fuss zur Schule schicken und selbst noch vor der Arbeit in Ruhe Kaffee trinken (und Nutella Brot essen)
    – nachmittags die Kinder raus spielen schicken und mich kurz hinlegen
    – während der zahlreichen Sporttrainings/Fussballspiele/Turniere selber in Ruhe spazieren gehen oder im Auto ein Buch lesen
    – Die Kinder kochen lassen und in der Zeit entspannen und es geniessen, dass heute mal keiner übers Essen meckert
    – Die Kinder früh ins Bett/aufs Zimmer schicken
    Feierabend!!!

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