Leserfrage: Was soll ich tun, wenn die Kinder nicht reagieren – außer ich schreie rum…

Ich heiße Moni und habe zwei Jungs, drei und sechs Jahre alt. Sie sind einfach toll – aber leider auch "elterntaub". 

Wenn ich sage: "Bitte zieh Deine Schuhe an" – passiert rein GAR NICHTS. Also sage ich es nochmal. Und nochmal. Irgendwann sage ich in einem etwas lauteren Ton "Schuhe an", aber die Jungs trödeln weiter oder spielen oder zoffen sich oder gehen nochmal schnell in die Küche oder oder oder. 

Erst, wenn ich richtig laut werde und drohe, einfach ohne sie zu gehen, machen sie mit. 

Das ist eigentlich bei allem so. Abends kommen sie unzählige Male aus ihren Betten. Ich bitte, streichel, spreche sanft, appeliere an ihre Vernuft – nichts hilft. Erst, wenn ich laut werde und sage, dass es gleich ein riesen Donnerwetter droht, wird es ruhig im Kinderzimmer. 

Oder beim Abendessen. Die Jungs krümeln, schmatzen, stehen vom Tisch auf – bis ich auf den Tisch haue und laut werde. 

DAS KANN DOCH NICHT SEIN! Ich möchte das nicht – ich möchte nicht immer rumbrüllen müssen. Aber ich weiß mir einfach manchmal nicht mehr anders zu helfen… Manchmal erwische ich mich auch bei dem Gedanken, dass ich sie am Liebsten packen würde und schütteln möchte. Was ich natürlich nicht tue.

Mir ist bewusst, dass ich da erziehungstechnisch versage, daher brauche ich dringend Eure Tipps. Manchmal habe ich das Gefühl, die Jungs nehmen mich gar nicht mehr richtig ernst…


28 comments

  1. Hausfrauen und Mütter
    Bei uns ist es ähnlich.. Jeden Tag das gleiche. Am schlimmsten ist es zu den Mahlzeiten am Tisch. Habe sämtliches ausprobiert um nicht als erste Möglichkeit rumbrüllen zu müssen aber es kommt nichts an… Ich werde es jetzt mal mit den „Lehrertipps“ versuchen. Man lernt ja bekanntlich nie aus. Und Kinder sind seeeehr kreativ und durchsetzungsfähig was deren Wünsche und Bedürfnisse angeht. Also versuche ich mal kurz und knapp zu werden und eine Konsequenz zu haben. Leichter gesagt als getan… Wünsche allen viel Geduld und Kraft !

  2. Nachtrag
    Ich habe morgen ein Vorstellungsgespräch im Kindergarten. Noch 1 Jahr halte ich SO nicht durch. Ich wollte die 3 Jahre voll machen, und das abgeben fühlt sich wie Abschiebung an, aber wenn es gut läuft ist es besser für alle beteiligten. Vielleicht reichen ja auch erstmal 2 Std oder 3 am Tag. So haben wir Abstand und das wird hoffentlich dann besser.

  3. Ich kenne das. Das war bei
    Ich kenne das. Das war bei uns von Anfang an so. Ich sage „Komm bitte her, anziehen spazieren gehen“ in ruhigem Ton (er ist erst 19 Monate), was passiert?
    Nichts.
    Das war so, kaum dass er robben konnte.
    Er hat auf mich noch nie gehört. Nicht mit 8 Monaten und nicht mit anderthalb Jahren.
    Nie. Egal was ich Wie sage. Ob ich Bitte oder nur erkläre, leise oder laut. Hören tut er ganz normal aber er reagiert bei mir nichtmal auf seinen Namen!
    Auch nicht beim hinknien und zb anfassen (also zb die Schulter streicheln um seine Aufmerksamkeit zu bekommen).
    Nichts! Es ist zum heulen, wenn man höflich bittet, entschlossen sagt, lauter wird, „möchte“, „bitte“, danke was auch immer: egal was, ich bin völlig uninteressant!

    Da tröstet mich auch der Spruch meines Therapeuten nicht, dass er so sicher gebunden ist dass er weiß er kann sich trotz aller Aktionen auf mich verlassen…

    Hab grade wieder geheult deswegen. 🙁

    Beim Papa gibt es sowas nicht. Der ist nämlich noch nicht zur Selbstverständlichkeit geworden.
    Ich habe langsam keine Lust mehr und werde teilweise rabiat.

    Sprich ich rempele ihn an, wenn er mir keinen platz macht.

    Ich hab, ganz ehrlich, die Nase voll davon so einen kleinen Hosenmatz zu Hause zu haben der genau so stur ist wie seine Eltern. (Ich weiß…)
    Das nervt und macht wütend.
    Klar sage ich Verbote immer wieder. Zb den Herd nicht anfassen…
    Aber er muss neurologisch doch überhaupt erstmal verinnerlichen, was er soll.
    So, das dauert Wochen oder Monate. Dann gibt es den Fakt, dass ich ihn im Zweifelsfall wegtrage (zB vom Schrank, den er von Anfang an in Ruhe lassen soll!).
    Oder raus schicke. „Geh in die Stube, ich koche jetzt. Spiel doch mot deinen Autos.“

    So. In unserem Fall mache ich das seit 13 Monaten.
    Kein Ei!

    Und denkt Bitte nicht, ich sei nicht konsequent. Nein ist nein. Diskussionen bringen in dem Alter eh noch nichts usw.
    Ich bin noch nie weich geworden (meine Hunde, meine Familie, mein Freund wissen das alle…)

    Versteh mich richtig: Ich bin nicht stur aus Prinzip! Wer Argumente hat oder so. Ich verbiete auch nichts Sinnloses.

    Mir ist das wurscht, wenn er zB beim kritzeln den Tisch einsaut, draußen in Pfützen springt usw. Ich kämpfe nicht jeden Kampf!

    Ich bin auch die letzte die grob werden will, aber JA, manchmal möchte ich ihn an die Wand klatschen.
    Das geb ich offen zu.

    Ich rede mir den Mund fusslig, ich bitte, und egal was ich mache: 1 Sekunde später macht er es wieder.

    Der Bengel ist so unglaublich stur! Klar, sind seine Eltern auch, aber selbst ich hab nach dem 3. Mal auf den Herd fassen und mich verbrennen draus gelernt.

    Er nicht. Er hat das jetzt 17. Mal gemacht. Deshalb leg ich jetzt die Sicherung dafür immer um. Nützt ja nix.

    Ich will nicht alle Schränke verrammeln, alle Räume abschließen und alles wegräumen auf den Schrank, nur damit er mir den Mülleimer zb nicht 6 x am Tag ausräumt. Und das jeden Tag. Wehe ich sag 1 x nichts!
    Ebenso will ich nicht permanent das Kind überwachen oder iwo einsperren…
    Wozu?

    Und ich kann es auch nicht mehr hören dieses „dann musst du ihm das verbieten“, das „dann tragen ihn weg“ usw.

    Meine Geduld ist endlich und ich möchte einfach bestimmte Dinge nicht jeden Morgen wegräumen müssen.
    Oder jeden Tag die Stühle im Auge behalten müssen, damit er nicht draufklettert, wie seit 9 Monaten jeden Tag…

    Oder dass er nicht seit 9 Monaten jeden Tag immer wieder auf den Couchtisch krabbelt und drauf springt.
    Und runter. Und sich verletzt.

    Ich habe as Gefühl der hat garkein Einsehen, garkeine Lernfähigkeit.

    Es war einiges immer Nein und wird immer ein Nein sein.
    Ich wiederhole, nehme runter, Räume teilweise zb den Couchtisch auch weg. Aber ich bin nicht mehr bereit mich länger auf DIESE Art u Weise von meinem Kind einschränken zu lassen.

    Und jetzt hätte ich gerne mal einen Rat, den ich noch nicht gehört und ausprobiert habe!

    Anscheinend kennt es keine einzige Mutter außer mir wie es ist, wenn man etwas nicht bloß wiederholt, sondern es über Monate (!) täglich dutzendfach wiederholt!?

    Ich sage ihm stellenweise bis zu 100 x am Tag (habe mal ne Zeitlang mitgezählt, so aus Neugier), dass er zB nicht meine Kaffeetasse anfassen soll.
    Was macht er? Trinkt meinen Kaffee!

    Hergott, warum können andere Kinder bitte sowas ignorieren und stehen lassen, bloß meiner nicht?
    Ich bin teilweise nur noch wütend.

    Der verliert auch nie die Energie um sich so stur anzustellen.

    Ätzend. Nervig. Zeitraubend.

  4. Kenn ich…
    …nur zu gut. Meine beiden (2 und 4) können das auch sehr gut – unsere Ansagen zu ignorieren. Und wir haben Junge und Mädchen (ist also definitiv nicht nur ein Jungs-Thema). Es gibt Tage da läuft es besser und Tage da läuft es schlechter – aber ich gebe zu, dass das Umsetzen von direkten, logischen Konsequenzen in manchen Fällen auch schwierig ist. Auch habe ich meine Kinder auch schon in Unterwäsche oder Schalfsachen vor die Tür gestellt, weil sie sich partout nicht anziehen (lassen) wollten. Das hat aber auch nur bedingt geholfen oder zu noch schlimmeren Trotz- und Heulanfällen geführt. Allerdings bemühe ich mich auch um kurze knappe Ansagen, Sicherstellen, dass sie mir Zuhören und versuche ruhig zu bleiben. Ein täglicher Kampf…
    Toi toi toi, dass es bald besser klappt.

  5. Zählen
    Zählen hilft bei uns oft, bis 3, 5 oder 10, je nach Aufgabe. Alternativ Wettbewerb, Zeit stoppen, wer ist schneller, Rekorde aufstellen und unterbieten etc. Hilft nicht immer, aber oft. Seit einiger Zeit geb ich 10 min vorm Sandmann Bescheid und wer nicht im Schlafanzug ist und Zähne geputzt hat, darf nicht mit schauen oder verpasst halt den Anfang. Das klappt mittlerweile auch gut. Meine Jungs sind übrigens auch 6 und 3.
    Das wird schon, nicht verzweifeln, dran bleiben, kleine Erfolge würdigen und v.a. genießen ;-)!

  6. Bitte
    Wenn eine Bitte oder eine Frage formuliert wird, verstehen Kinder es auch als solche und möglicherweise lehnen sie dann die Bitte ab oder verneinen die Frage.
    Wenn es wirklich ernst gemeint ist, was gesagt wird, dann wird es auch ernst genommen.
    1. Ansage
    2. Ansage + Konsequenz was sonst passiert.
    3. Konsequentes Umsetzen

    Elterntraining!

  7. Hallo,

    Hallo,
    ich habe 3 Kinder und bin Erzieherin. Ich habe/hatte das gleiche Problem. Immer wieder muss man alles 100x sagen.
    Eines hilft sofort. Ich überlege mir etwas Kleines, das meinem Kind besondere Freude machen würde. Eine Belohnung. Ich hatte das Problem z.B. beim Anziehen, beim Leise sein, wenn das kleinere Geschwisterchen schlafen soll…
    Dann hab ich angekündigt, dass es z.B. 1 Gummibärchen gibt, wenn es sich innerhalb einer Zeitspanne angezogen hat z.B. bis ich auch angezogen bin, das hat funktioniert.
    Ich war auf einem Vortrag von Sabine Berndt, die meinte keiner von uns Erwachsenen macht etwas wozu wir keine Lust haben ohne uns selbst zu belohnen. Ich finde das stimmt. Wenn ich einen anstrengenden Tag hatte setze ich mich auch mit einem Schokoriegel ins Sofa oder lese ein Buch zur Entspannung, obwohl ich noch bügeln wollte.
    Irgendwann können die Kinder Alltagsdinge so gut, dass sie die Belohnung nicht mehr brauchen. Bei besonders ungeliebten Dingen können Kinder auch die Belohnug selbst bestimmen. Das motiviert.
    Ich finde ich habe eigentlich viel zu viel Termine. Auch Kindergarten ist irgendwie ein Termin. Und Kinder brauchen direkt/sofort etwas was motiviert. Sie können noch nicht begreifen, dass sie im Kindergarten ihre Freunde sehen… da muss vielleicht sofort was her.
    Wenn es nur vereinzelt ein Problem ist, fordere ich auch an dem Tag 100x auf und werd sauer. Aber wenn es was ist, dass jeden Tag nervt, dann überlege ich mir eine Belohnung!

  8. Ich habe zwei Jungs, 2 und
    Ich habe zwei Jungs, 2 und fast 6 und finde es schade, dass es auf „die wilden Jungs“ geschoben wird. Ich denke, das hat nur bedingt was mit dem Geschlecht zu tun. Ich persönlich halte nichts von „Ich möchte, dass du…“ Ich kenne einige Eltern, die das sehr unerfolgreich 38 mal sagen, bevor es 8 Uhr ist. Ich weiß nicht, ob es am Job liegt (aaah Lehrer!, an einer Gemeinschaftsschule vom Inklusionskind bis zum Gymnasialkind), aber meine Kids haben mir alle in mühevoller Arbeit beigebracht, dass Brüllen sich wahnsinnig schnell abnutzt und am Ende nur dazu führt, dass man sich selbst doof findet.

    Es ist evt. keine Kuschelpädagogik, aber was tatsächlich bei allen Kindern von 2- 12 gut ankommt: im Zweifelsfall NICHT erklären, sondern KURZ und knapp sagen, was man will. Und zwar NUR, wenn jemand einem zuhört.
    Ansonsten spar ich es mir gleich. Nonverbale Anstupser (Blickkontakt, sanft an die Schulter fassen, antippen, einfach näher ran gehen, im Zweifelsfall richtig nah…hilft auf jeden Fall in der Schule sofort…) und dann, wenn man weiß, sie hören zumindest erst mal zu, was sagen. Tja, und wenn dann nach dem zweiten Mal nichts passiert, einfach machen oder gehen. Das heißt, ich gehe morgens mit dem Hund schon mal runter, wenn die Kids trödeln. Ich esse vom Tisch, wenn sie nicht anräumen. Ich schreibe wortlos ne Aufgabe an die Tafel oder hänge die Zeit, die ich warten musste, bis sie zuhören, eben hinten dran.
    Und auf der anderen Seite auch Verständnis: Wenn mein Kind tief im Legospiel ist, kann ich nicht aus der Küche irgendwelche Ansagen rufen, montags um 15 Uhr können Schüler auch manchmal einfach nicht mehr, Wer Liebeskummer hat, muss das vielleicht erst klären… Ansonsten kommt nichts an….
    ich denke, dass diese Methode (1. sicherstellen, dass die Kinder zuhören, vorher möglichst gar nicht anfangen, 2. kurze, klare Ansagen 3. Logische Konsequenz) dazu führt, dass wir dann letztlich alle mehr Zeit zum Spielen, Lachen und Dinge machen haben, die wir cool finden. Ich bin die meiste Zeit mittlerweile brüllfrei und entschuldige mich bei meinen Klassen oder Kindern, wenn es doch mal passiert (es sei denn, es musste wirklich mal raus und kam von Herzen:-)). Aus eigener Erfahrung würde ich sagen, dass ich damit sehr gut fahre und sowohl im Klassenraum als auch daheim entspannt leben kann. Meine Söhne sind lustig, selbstbewusst und nicht superbrav, aber sie sind ansprechbar und hören mir zu. Ich versuch das Gleiche, auch andersrum zu leisten.

    1. Das…
      …klingt sehr nachvollziehbar, Danke für deinen Kommentar! So probiere ich es mal.

  9. http://www.ahoikinder.de
    Zunächst einmal: Du bist nicht allein! Ich habe auch zwei Jungs (und ein Baby-Mädchen, aber die nimmt noch keine Anweisungen entgegen ;), sie sind 6 und 4 Jahre alt – und es geht mir genauso. Ich habe sogar mal einen Blog-Artikel darüber geschrieben, wie ich mich eines Tages dabei ertappt habe, dass ich scheinbar ständig rumbrülle 😉 (http://www.ahoikinder.de/4587/ich-bin-doch-kein-bruellaffe-oder-etwa-doch/)
    Eines hat bei uns wirklich gut geholfen: Ich sage morgens: Zieh dich bitte an. Nichts passiert. Dann sagen ich: XXX, ich ziehe mich jetzt an. Und wenn ich angezogen bin, gehe ich los. Wenn du dann nicht angezogen bist, kannst du nicht mitkommen (merke, das ist keine Strafe, sondern eine logische Konsequenz und so trage ich es auch vor und setze es um: freundlich! Nicht drohend. Und: Wenn du nicht wirklich bereit bist, das Kind zuhause zu lassen bzw. nicht darauf bauen kannst, dass es sich dann doch noch flugs anziehen wird, sagst Du: wenn du dann nicht angezogen bist, musst du im Schlafanzug mitkommen…) Ich musste das nur einmal machen. Am nächsten Tag lief es wie geschmiert. Nach einigen Tagen muss es wiederholt werden 🙂 Aber die Haltbarkeit verlängert sich von Mal zu Mal. Herzlichst, Ute

  10. Ich kann dich totla verstehen
    Ich kann dich totla verstehen. Wir haben auch 2 Jungs. Im Sommer werden sie 4 und 6. Es ist genau das gleiche. Ich habe leider keinen Tipp! Durchhalten!!!

  11. Wahrnehmung erleichtern
    Ich habe auch zwei wilde Jungs, die oft nicht hören. Und ich glaube, oft ist ihre Wahrnehmung so fokussiert auf das, was sie gerade interessiert (und das sind meist nicht Mamas Wünsche), dass sie ganz real meine Stimme nicht wahrnehmen.
    Was dann hilft: Auf Augenhöhe begeben, Blickkontakt herstellen, sanft, aber bestimmt anfassen, z.B. an der Schulter. Eher leise, aber eindringlich reden, kurze Sätze: Ich will, dass ihr zum Essen kommt. Es ist mir grad zu laut, ich möchte, dass ihr leiser seid. Wir gehen jetzt los, du brauchst noch Schuhe.
    Und Verständnis dafür, dass für die Entwicklung des Kindes im Moment vielleicht was ganz anderes im Vordergrund steht, als was ich grade von ihm will. Der Streit mit dem Bruder ist grad viel dringender als das Anziehen. Das Fertigbauen des Lego-Raumschiffes viel packender als das Tischdecken. Aus Kindern wird deswegen etwas, weil sie einen immensen Drang haben zu lernen. Nur nicht immer grade das, was uns Eltern eben jetzt wichtig erscheint. Das zu wissen, nimmt bei mir den Dampf raus und das Gefühl, von den Kindern missachtet zu werden.
    Alles Liebe für dich!

  12. Ich fühle mit…
    Als erstes muss ich erwähnen, dass es bei mir genauso ist und mein 4 Jähriger Sohn eben genauso wenig auf ruhige Ansagen bzw. Bitten reagiert… das kostet mich sehr, sehr viel Kraft und immer wenn man laut wird hat man das Gefühl selbst versagt zu haben…
    Ich habe auch versucht meine Kommunikation umzustellen also nicht prinzipiell sagen was er nicht tun soll sondern was er stattdessen tun soll… also nicht „Trödel nicht“ sondern „zieh deine Schuhe an, damit wir nicht zu spät kommen“ manchmal wünschte ich mir dass man das auch lassen kann denn muss ich meinem 4 jährigem Sohn ständig und immerzu Gründe liefern wieso er einfach mal das tun soll was ich möchte?! Die Antwort darauf scheint ja zu sein… denn auch wir Erwachsenen rühren uns ja kein Stück für eine Sache die uns aussichtslos oder gar sinnlos erscheint… dies als eine Feststellung… nun sollte man aber auch darauf verzichten in einem völligen Redeschwall das Kind in solchen Situationen zuzutexten um sich zu erklären weil auch dann Kinder wieder abschalten…
    Also freundlich und kurze Ansagen… ohne Konsequenz geht es doch aber auch irgendwie nicht… würden wir zur Arbeit gehen wenn wir genau wüssten dem Chef ist es egal und das Geld kommt sowieso?!
    Also… sich immer selbst die Frage stellen was passiert hier… wie würde ich reagieren… wissen meine Kinder eigentlich was los ist?! Worum es hier geht?! Und akzeptieren dass sie allein Entwicklungspsychologich gar nicht in der Lage sind, das alles im vollen Umfang zu verstehen…

    Auch mit diesem Wissen hört mein 4 jähriger nicht… also für zahlreiche tips wäre auch ich dankbar… mein Sohn hört übrigens zu Hause super sobald aber jemand bei uns ist oder wie weggehen ist er wieder völlig erziehungsressistent…

  13. Zeit erfahrbar machen
    Ich kenne das Problem sooo gut, irgendwann gerät man in so eine Spirale und hat das Gefühl nur noch am Brüllen zu sein. Ich mache mir 2 Dinge bewusst:
    1. Kinder haben ein schlechtes Zeitgefühl, was man vor 5 Minuten schon gesagt hat, ist entweder schon vergessen oder wurde doch eben gerade erst gesagt. – Ergo mache ich das Vergehen der Zeit deutlich, entweder in dem ich zähle oder in dem ich einen Timer stelle und den Zwischenstand durchgebe.
    2. Ich möchte, dass auf feine Kommunikation reagiert wird, also muss ich fein kommunizieren. – Ergo fange ich mit der nettesten Ansage an, mit Zeitangabe, bei erreichen der Zeitangabe und nichterfüllen der Anforderung, werde ich deutlicher und gebe einen kurzen Aufschub, evtl. wird das Spiel wiederholt (kommt auf die Anforderung drauf an), ganz am Ende steht laut werden. Wichtig ist: Ich fange IMMER ganz leise und freundlich an, promptes Reagieren gibt positive Rückmeldung.

    Viel geholfen hat auch, dass ich den Kindern gesagt habe, dass ich das so nicht möchte, dass ich nicht rumbrüllen will, weil mir das keinen Spaß macht, sondern ein Zeichen für Verzweiflung ist. Das ist wichtig, denn Kindern macht laut sein ja auch durchaus Spaß…

  14. Huhu,

    Huhu,
    Meine Tochter ist noch zu klein um aus Elternsicht berichten zu können, aber ich leite seit vier Jahren eine Eltern-Kind-Turngruppe und hab daher schon viele Eltern-Kind-Paarungen beobachtet, vor allem auch in der Umkleidekabine.
    Meiner Meinung nach ist das einzige was wirklich funktioniert liebevolle Konsequenz. Kein Bitte, könnte, würde, sondern klare Ansagen. Es ist ja auch eigentlich keine Bitte, die man an die Kinder hat… der Chef sagt ja auch nicht bei jedem Arbeitsauftrag bitte, könnte und würde.
    Das Schlimmste was man machen kann sind leere Drohungen. „Wenn du jetzt nicht die Schuhe ausziehst gehen wir nach Hause“ und dann doch dableiben. Das durchschauen die Kinder ruck zuck.
    Und Fragen stellen „möchtest du nicht deine Schuhe ausziehen?“ „Möchtest du deinen Keks nicht lieber auf der Bank essen?“ Für uns Erwachsene sind das verklausulierte Befehle, für die Kinder sind das Fragen auf die die Antwort auch „Nein“ lauten kann.

  15. Genauso hier …
    Ich heiße auch Moni, habe leider absolut keine Lösung, fühle aber voll und ganz mit dir, denn mit meinem fast Dreijährigen ist es genau das Gleiche. Vielleicht tröstet es dich zu wissen, dass es nich nur dir so geht :-/

  16. Was bei uns zwecks anziehen
    Was bei uns zwecks anziehen geholfen hat und zwar nach 1 Mal: sie so mitnehmen wie sie sind. Ich hatte ständig das Problem, bis ich ihm sagte das wir in 10 Minuten beide losgehen und er dann so geht, wie er ist. Natürlich hat er es nicht ernst genommen. Ergo ist er im Schlafanzug in den KiGa gegangen. Jacke und Schuhe waren kein Problem, da es bei uns um das Umziehen ging. Aber er musste auch schon barfuß auf Socken zum Auto laufen. Im Winter… Natürlich hab ich Schuhe und Socken heimlich mitgenommen und dann im Kindergarten abgegeben, damit er mit rauskonnte… Aber seitdem hatte ich nie wieder eine Diskussion, da er wusste und selbst erlebt hat, welche Konsequenzen es hat und warum ich eigentlich möchte, das Schuhe angezogen werden. Und selbstverständlich muss ich ihn auch heute noch (5 Jahre später) gerne 2* erinnern, sich anzuziehen 🙂

    1. Das ist klasse! Die direkte
      Das ist klasse! Die direkte Konsequenz spüren lassen. Das verstehen die Kleinsten. Bei uns gab es Ärger, als beim ersten richtig warnen Tag die Mütze nicht auf dem Kopf bleiben wollte und wir 10 Meter vor der Haustür wieder nach oben gegangen sind. Natürlich war es blöd, dass wir als Familie nun alle zu Hause saßen anstatt Eis zu essen. Aber seitdem fragt der 2jährige jedes Mal alle Familienmitglieder nach Mützen ab, bevor wir das Haus verlassen.

  17. Nicht bitten sondern anweisen
    Ich kenn das sehr gut und habe kein Patentrezept.
    Ich bin nur recht sicher, dass man mit zu viel bitte, könnte und wäre nicht weit kommt.
    Ich würde gleich mit klaren Sätzen wie „Setzt euch an den Tisch.“ anfangen.
    Viele sagen auch, man soll das Kind kurz berühren am Arm, Schulter etc wenn man ihm/ihr sowas sagt weil Kinder oft im Spiel-Flow sind und dann tatsächlich nicht hören/wahrnehmen dass man mit ihnen spricht.

    1. Ich arbeite als Logopädin vor
      Ich arbeite als Logopädin vor allem mit Kindern. Die Schwierigkeiten mit der Wahrnehmung sind tatsächlich häufig Probleme. Es hilft Blickkontakt herzustellen, möglichst kurze Formulierungen zu verwenden und das Kind am Ende fragen, was es denn jetzt tun soll.
      Bei Trotzreaktionen hilft das natürlich nur noch bedingt, aber einen Versuch ist es allemal wert.

      1. Und was macht man, wenn das
        Und was macht man, wenn das Kind dafür noch zu klein ist bzw es auch nach Monaten der Geduld nicht lernt?
        Ich war früher genauso und mittlerweile verstehe ich meine Mutter immer besser.
        Ich habe Asperger und mor schwant bei meinem Sohn langsam echt was…
        Was, wenn das berühren, Blickkontakt herstellen usw nicht funktioniert? Ich möchte keine Machtkämpfe. Ich möchte nicht körperlich werden (im Sinne von Wegtragen) weil er zb nicht läuft.

    2. Das hat bei uns noch nie
      Das hat bei uns noch nie funktioniert.
      Ich weiß, dass eine BITTE immer eine Wahl beinhaltet.
      Aber diese Wahl hat er nicht immer. *fies grins*
      Ich kenne den Unterschied zwischen „Würdest du dich bitte hinsetzen“ und „Set dich bitte“.
      Aber das hilft bei meinem Kurzen leider so garnicht.

  18. Was bei uns gerade hilft…
    …ich weiß nicht wieso und ob es bei anderen auch funktioniert: Ich möchte, dass du deine Schuhe anziehst. Ich möchte das du aufhörst. Ich möchte, dass ihr am Tisch sitzen bleibt weil ich mit euch zusammen essen will.
    Darauf hören meine Kinder viel besser. Ein Versuch wäre es wert…
    Viele Grüße

    1. Wecker
      Bei uns war es jeden Morgen dasselbe ich musste immer schimpfen damit sich die Kinder anziehen. Sie haben mich einfach ausgeblendet. Jetzt habe ich einen Wecker zu der Zeit eingestellt, wann die Kinder sich anziehen müssen. Das hilft gut aber es geht natürlich nur bei dem fixen tagesablauf am Morgen. Sonst muss ich leider auch viel zu oft schimpfen. Würde mich also auch über andere Anregungen freuen. Ich sehe es aber nicht so sehr als versagen meiner Erziehung, manchmal gehört das wohl dazu dass man der bad cop sein muss. Aber ich sehe da Verbesserungspotential.

      1. Wecker
        So eine (Eier)Uhr funktioniert bei uns auch. Ich nutze sie abends damit sich Zähneputzen und Co nicht ewig unter Gealber hinziehen (natürlich bleibe ich dabei uns helfe obwohl sie 6 und 8 sind). Diese Art Wettlauf gefällt Ihnen, jedenfalls momentan.. und es funktioniert.