Ihr Lieben, wie Ihr wisst, mögen wir Menschen, die für eine Sache brennen, die wirklich hinter etwas stehen, die etwas bewegen wollen, auch wenn es manchmal vielleicht nur im Kleinen ist.
Mütter und Väter leisten auch jeden Tag so einen Beitrag, indem sie ihre eigenen Kindern auf ihrem Weg des Größerwerden begleiten. Aber natürlich engagieren sich auch viele über die eigene Familie hinaus. Janine Frönd zum Beispiel. Seit sie zum ersten Mal in Ruanda war, hat sich ihr Leben verändert. Lest mal, wie plötzlich alles anders wurde. Und wer noch mehr wissen möchte: Das hier ist Janines Blog Inshuti.
Liebe Janine, Du engagierst Dich für Mädchen in Ruanda, wie kam es dazu?
Das war mehr oder weniger Zufall. Durch einen Verein in meinem Ort bin ich im April diesen Jahres das erste Mal in Ruanda gewesen. Wir sind durch das Land gereist und hatten viele Begegnungen und Gespräche. Aus manchen Begegnungen haben sich innerhalb kurzer Zeit tiefe Freundschaften entwickelt.
Einer dieser guten Freunde ist der katholische Priester Philbert.
Im Sommer erzählte er mir von seiner neuen Gemeinde Mubuga und den Problemen und Aufgaben, die ihn erwarten. Als er mir dann konkret von den Waisenkindern erzählte, war ich erschrocken. Von den über 2500 Kindern in der Gemeinde sind 900 Kinder Waisen. Daraufhin löcherte ich ihn mit Fragen:
Gibt es Organisationen, die sich vor Ort engagieren? Gibt es Partnerschaften mit anderen Gemeinden? Wer hilft Dir?
Seine Antwort war immer die Gleiche: Ich bin alleine und ich bin für sie verantwortlich. Irgendwie war es ab da für mich klar: wir machen das zusammen!
900 Waisen sind natürlich eine Hausnummer! Also haben wir uns fürs Erste auf die Mädchen konzentriert, denn sie betrifft die Armut oft noch stärker als die Jungs.
Mitte August fingen wir an zu planen das Ziegenprojekt war geboren, im September wurden die ersten Seminare vorbereitet, um die Mädchen fachlich und persönlich zu schulen. Anfang Oktober haben wir einen Verein (www.intombi.org) gefunden, der uns bei unserem Ziegen-Projekt unterstützt.
Ende Oktober bin ich hingeflogen und wir konnten die ersten 40 Ziegen aus Privatspenden verteilen.
Wie sieht Deine Unterstützung konkret aus?
Zunächst einmal haben wir das Konzept zusammen entwickelt. In Ruanda wird es umgesetzt und hier kümmere ich mich um die Mittelbeschaffung. Ich bin selbstständige Fotografin und die Einnahmen gehen zum großen Teil nach Mubuga. Ich versuche bei Freunden und Bekannten ein Bewusstsein zu schaffen für die Situation in Ruanda und natürlich bin ich immer auf der Suche nach Sponsoren und Unterstützern.
Wir haben Kriterien ausgearbeitet, nachdem die Kinder ausgewählt werden. Wir haben leider (noch) nicht die Mittel, um allen Mädchen eine Ziege zu geben, daher müssen wir wählen. Auch wenn ich nicht vor Ort bin, so fällen wir die Entscheidung zusammen. WhatsApp macht dies sehr schnell und direkt möglich.
Die Waisen leiden nicht nur unter der finanziellen Armut, sie haben keinen, der sie in den Arm nimmt, sich kümmert, sich sorgt. Wir können keine Eltern ersetzen, wir können uns aber trotzdem kümmern. Jede einzelne Ziege bedeutet ein besseres Leben, einen Aufstieg, eine Hoffnung! Sie dient als Grundlage für ein eigenes Einkommen. Mit der Ziege wird aber auch das Gefühl vermittelt: Es gibt da jemanden, der denkt an Dich. Wenn ich vor Ort bin, nehme ich mir Zeit für die Kinder, höre zu, nehme sie in den Arm, gebe manchmal Ratschläge, ich bin für sie da.
Die Mädchen nennen Dich Mama…
Ja, ist das nicht schön?! Und für mich sind es meine Kinder in Ruanda. Wir haben uns gegenseitig in unseren Herzen. Ein größeres Kompliment als „Mama“ genannt zu werden kann es nicht geben, oder?
Und wie ist das für Deine eigenen Töchter, wenn die Mama weg ist, um andere Kinder zu besuchen?
Ein Wechselbad der Gefühle! Vor der Reise verändert sich die Stimmung von „not amused“ zu „Viel Erfolg Mama und hab viel Spaß!“ In erster Linie vermissen sie mich, aber ein ganz klein wenig sind sie auch stolz auf mich. Eifersüchtig sind sie nicht, ich muss aber aufpassen, ihre Geduld nicht überzustrapazieren und nicht zuviel von Ruanda zu erzählen.
Wie hat sich Dein Leben verändert, seit Du in Afrika warst?
Ganz ehrlich? Grundlegend! Diese Begegnungen machen demütig, dankbar, weniger oberflächlich. Mein Herz ist größer geworden, da so viele Menschen darin einen Platz gefunden haben. Ich selbst bin glücklicher geworden, fühle mich gut und bin motiviert bis in die Haarspitzen.
Manchmal fühle ich mich so stark, als ob ich Berge versetzen könnte, manchmal aber auch hilflos wie ein Käfer auf dem Rücken, dem noch Gewichte umgebunden wurde.
So viele traurige Kinderaugen machen betroffen und manchmal überfordern sie mich auch. Meistens kommt genau dann eine nette aufmunternde Mail, eine weitere Ziegenspende oder einfach nur liebe Grüße von einem meiner Mädels. Dann geht es schon wieder.
Was würdest Du Dir zu Weihnachten wünschen, wenn das Christkind Dich fragen würde?
Oh, die Liste wird lang:
- Jede Menge Ziegen (72,-€ pro Ziege inkl. Schulungen, tiermediz. Versorgung)
- (Schul-)Patenschaften für einige der Mädchen, die ohne diese Unterstützung nicht zur Schule gehen können (ca. 250,-€ im Jahr pro Mädchen)
- Mädchenwohnheime für die etwa 200 Mädchen, die morgens bis zu zwei Stunden zur Schule laufen, müde und hungrig im Unterricht sitzen und abends wieder zurück laufen (Mädchenwohnheim für ca. 200 Schülerinnen: je Gebäude ca. 50.000€)
- Geld für Dauphines Glasaugenoperation (ca. 300,-€)
- Für mich persönlich: Gesundheit und noch jede Menge Zeit und Kraft für meine Familie und „meine Mädchen“ in Ruanda. (unbezahlbar)
Hier der direkte Link zu unserem Projekt "Ziegen für Ruanda". Und das Spendenkonto für alle, die Lust haben, auch etwas zu bewegen – und sei es nur durch ein paar Euro, weil der Alltag eh schon voll genug ist:
Spendenkonto von intombi e.V.:
Pax-Bank eG
IBAN: DE57 3706 0193 0026 6540 17
Konto-Nr.: 26654017
Bankleitzahl: 37060193
BIC: GENODED1PAX
Pax-Bank eG
IBAN: DE57 3706 0193 0026 6540 17
Konto-Nr.: 26654017
Bankleitzahl: 37060193
BIC: GENODED1PAX
Betreff: Mubuga
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Update
Neues aus Ruanda: mittlerweile haben wir über 340 Ziegen verteilt, 15 Patenschaften vermittelt und über 500 Krankenversicherungen abgeschlossen. Derzeit planen und sparen wir für den Bau eines Mädchenwohnheims in unmittelbarer Nähe zur Schule, damit die (Waisen-)Kinder sicher versorgt sind und nicht mehr über 2.5 Stunden täglich zur Schule laufen müssen. Näheres zu unseren Projekten: inshutiblog.com
Ziegenprojekt
Hallo,
wollte ihr euer Ziegenprojekt auf solide Füße stellen?
Ich bin Schäfer und habe in Mosambik, Maputo fast 5 Jahre einen Ziegenhof betrieben.
Afrikanische Ziegen mit Sperma Europ. Ziegenböcke besamt um Ziegen zu züchten mit höherer Milchleistung.
Ich habe Joghurt aaus Milchpulver und Käse aus Schafs-,Ziegen-, Kuh, Büffelmilch hergestellt und meine Nachbarn in der Käseherstellung unterrichtet.
Wenn auch Sie den Menschen keine Zukunft geben wollen kontaktieren Sie mich.
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Weiler
Neues aus Ruanda
Kleines Update: die 134. Ziege wird in diesen Tagen verteilt, die Augen-OP konnte durchgeführt werden und wir haben 8 Patenschaften um Mädchen zu unterstützen, damit sie weiter zur Schule gehen können. DANKE an alle Helfer & Unterstützer
Inzwischen gibt es auch einen Blog über Mubuga und die Projekte: https://mamarazzifotodotde.wordpress.com