Gastbeitrag: Meine erste Weihnachtszeit als Mama

claudi

Neulich traf ich auf einer Party Stadt-Mama Katharina. Wir standen so da, plauderten – und jetzt darf ich an dieser Stelle einen Gast-Beitrag schreiben. Über meine erste Weihnachtszeit mit Baby. Genau genommen mit zwei Babys. Ich bin nämlich kürzlich Mama von Zwillingen geworden – so wie Land-Mama Lisa „damals“. Ich, das heißt: Claudia, 32 Jahre alt, Journalistin einer ziemlich großen deutschen Tageszeitung. Und jetzt in Elternzeit. Als eine von diesen Prenzlauer-Berg-Muttis.

Früher, da war die Weihnachtszeit so: Plätzchen backen nach Feierabend, mit Freundinnen und viel Prosecco. Zutaten in die Schüssel, Mixer an, Lampen auch. Klatsch und Tratsch zwischen Küchenmaschine und Keksteig. Erstes Blech fertig, zweites auch, das dritte gleich hinterher, zack zack. Plätzchen auskühlen lassen, und die Köpfe bei einem Zigarettchen auf der Dachterrasse. Dann: Abpacken, die Backwaren-Vielfalt, in Dosen, Tütchen, Gläser, Namen auf Geschenkanhänger stempeln fertig.
Heute ist das so: Plätzchen Backen mit Freundin Lotte, die auch gerade Mama geworden ist. Es gibt Kaffee, koffeinfrei versteht sich. Eier, Butter, Zucker aus dem Biomarkt. Ich stille Kind Nr. 1. Mehl und Backpulver. Lotte stillt ihren Rio. Schnell mal den Mixer an. Ich stille Kind Nr. 2. Ist schon Backpapier auf dem Blech? Lotte geht wickeln. Ofen anmachen. Kind Nr. 1 weint. Tragetuch, wo ist das Tragetuch? Unterm Strich schaffen wir nur die Kokosmakronen, die Vanillekipferlwürste werden bis auf weiteres in den Kühlschrank abgeschoben, der ineffizienteste Backnachmittag aller Zeiten ist beendet: die Babys müssen ins Bett.
Früher, da war die Weihnachtszeit so: Die letzten großen Dienstreisen des Jahres. 2013 Mandela-Beerdigung in Südafrika, 2012 ein schlimmer Amoklauf in USA, Texte, Texte, Texte schreiben, noch ein Video schicken, nebenbei ständig twittern, iPhone, iPad, MacBook immer zur Hand. Weihnachtsgeschenke im Duty-Free-Shop am Flughafen kaufen.
Heute ist das so: Die weiteste Reise geht nach Berlin-Moabit, wo der Kinderarzt sitzt, weil die ganze Familie rotzt und schnieft. Stand der Dinge an die besorgten Omas whatsappen. Zu Haus den Laptop abstauben, und beim Stillen auf der Couch die Carrera-Bahn für den Neffen ordern, klick klick, alles andere auch. Danke, Amazon, werde ich Kunde des Monats?
Früher, da war die Weihnachtszeit so: Glühwein mit Freunden auf dem Weihnachtsmarkt, lästern über die Million Kinderwagen, die allen den Weg versperren. Danach versacken: kommt doch noch auf ein Weinchen mit zu uns – Spontan-Partys sind ja immer die besten.
Heute ist das so: mit dem Doppelkinderwagen-XXL-Geschoss selbst so eine Punsch-trinkende Mutti sein, und nach diesem einen Langeweiler-Getränk schnell den Rückzug antreten nicht, dass den Babys zu kalt wird.
Früher, da war die Weihnachtszeit so: Kuschelige Kinoabende mit dem Gatten.
Heute ist das so: Couch. „Hast Du das auch gehört?“ „Gehst Du   oder soll ich?“

Herrgott, was ist der Superlativ von anders? Drastischer konnte sich mein Leben kaum ändern. Plötzlich bin ich nicht nur Mami, sondern sogar Doppelmami. Für Kinderlose mag meine Weihnachtszeit 2014 nervig klingen, angespannt, fad. Und selbst ich hätte vielleicht noch vor einem Jahr die Augen verdreht bei solch einer Auflistung.  Aber ganz ehrlich? Wenn mein Sohn Theo mal wieder seine linke Augenbraue hochzieht, mich dabei (seit neustem mit Ton) anlacht, oder wenn ich meine schlummernde Tochter Elli betrachte, mit ihrem rechten Augenlid, auf dem sie feine Äderchen in Form einer Sonne hat, dann sind Prosecco, perfekte Plätzchen-Pakete und Partys so un-fass-bar egal.

Früher, da war das Leben schön. Heute ist es das schönste der Welt.

P.S.: Zwillinge mein Gott, wie schaffst Du das nur, werde ich oft von anderen Neu-Mamis gefragt. "Ach was", sage ich dann immer und kokettiere zugegebenermaßen vielleicht ein kleines bisschen (ja, auch ICH habe schlaflose Nächte), meine es aber im Grunde ernst: "Wer eine Windel wechselt, kann auch zwei wechseln." Ich glaube wirklich: Vielleicht sind Zwillinge anstrengender als nur ein Baby, aber keinesfalls im doppelten Maße. Eher vielleicht Faktor 1,5. Wenn ich meine Schwester mit ihren zwei (bezaubernden) Kindern (zwei und vier Jahre alt) sehe, denke ich: DAS ist die größere Herausforderung – die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kindern unterschiedlicher Altersklassen zu befriedigen. DIESEN Damen gebührt viel mehr Respekt. Siehst Du das auch so, Lisa? Und, wie schaffst DU das nur, mit Zwillingen UND Geschwisterkind?!"

 


14 comments

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  2. Toller und vor allem lustiger Artikel
    hallo!
    Wirklich ein lustiger Artikel. Musste die ganze Zeit schmunzeln 🙂
    Und so ist es ja auch wirklich, sobald man Kinder hat 😀
    Liebe Grüße,
    Lisa

    http://www.SweetLilli.de

  3. hier schon das dritte Weihnachten <3
    Hallo!

    Ein sehr schön geschriebener Beitrag. Meine Zwillies werden nun im April schon 3, der Große ist 6. Anfangs war vieles stressiger. 😉 nun spielen vor allem die Zwillinge sooooo schön miteinander und fordern viel weniger Aufmerksamkeit als der große Einling. 😀 Da merkt man, dass sie eben immer jemanden zum Spielen haben und profitiert ungemein. Dazu leuchtende Kinderaugen im Doppelpack, was will man mehr? <3

  4. 2. Weihnachten mit Zwillingen
    Sehr schön geschrieben!:-)

    Unser Pärchen wird im März 2 Jahre. Aber auch ich muss Monja Recht geben: Das erste Jahr war anstrengend, alles neu, das Leben als Zwillings-Mama, eine Herausforderung… Und alle haben gesagt, wenn das erste Jahr rum ist, wird es besser. Da haben sie bei manchen Dingen auch Recht gehabt, aber ich muss sagen, dass das zweite Jahr irgendwie noch viel anstrengender ist. Sie wollen so viel, sie fordern, wollen permanente Aufmerksamkeit, klettern überall rauf, machen alle Schränke und Schubladen auf 🙁 Allein rausgehen geht nur im Wagen, weil sonst jeder in die andere Richtung schießt… Es bleibt also weiter spannend… 😉

    Aber trotz allem: Ich liebe sie über alles auf der Welt! 🙂

  5. Du hast so recht
    so schön geschrieben und ich finde mich komplett wieder. wir haben auch twins (2 Jungs, im Januar 2 Jahre alt). so viele kurze Nächte es auch sind, seit neuestem die bockigen anfälle, deine eigenen Klamotten sind irgendwie ständig dreckig, Krümel auf dem Boden…. aber wenn sie dir entgegenlaufen, wenn du von der Arbeit nach Hause kommst und die anstrahlen und sich freuen das du endlich da bist…was will man mehr. 🙂

  6. 3. Weihnachten als Zwillingsmama
    Ja,,es ist schon spannend die erste Zeit. Meine beiden sind inzwischen schon 2 Jahre alt. Aber Lehn Dich bezüglich „so anstrengend ist das gar nicht“ lieber nicht zu weit aus dem Fenster. Spätestens wenn die beiden anfangen völlig kopflos durch die Gegend zu rennen – natürlich in getrennte Richtungen – ist das hinfällig 🙂

  7. Oh ja….
    …ein schöner Beitrag und mir gingen quasi dieselben Gedanken am letzten Silvesterabend durch den Kopf! Da war mein kleiner Schatz 7 Monate alt und wir verbrachten den Abend mit 3 Freunden in deren Haus in Nürnberg.

    Von 23:50 Uhr bis 00:55 Uhr saß ich mit meinem Sohn im Arm auf dem Bett, habe sein rechtes Ohr an meine Brust gepresst und das linke mit der Hand zugehalten und ihn vor und zurück gewiegt, weil er von den ersten Knallern wach geworden und fast nicht mehr zu beruhigen war, vor Angst.

    Hätte man mir das vor einigen Jahren gesagt, hätte ich gedacht, dass mir das sehr schwer fallen würde. An Silvester muss man doch feiern und vor allem Punkt 12 die Korken knallen lassen!! Nein…muss man nicht. Man DARF für sein Kind da sein , das gerade Angst hat und das war ein unglaublich tolles Gefühl – gerade in dieser Situation.

  8. Genau so
    geht es mir auch. Auch wir haben hier das erste Weihnachten mit Kind. Es ist sehr, sehr anders – aber wunderschön. Was ich noch ergänzen muss: Ich bin ständig gerührt und verdrücke beim kleinsten Anlass ein Tränchen. Wenn ich mir erst vorstelle, wie es im nächsten Jahr sein wird, wenn der Kleine alles bewusster mitkriegt. Leuchtende Kinderaugen, Warten aufs Christkind… schnief! Macht jedenfalls weiter so, ihr Lieben. Ich mag euer Blog sehr!

  9. 2tes Weihnachten mit Zwillingen
    Manchmal würd ich meine beiden „großen“ (fast 2!!!) wieder klein wünschen aber dann geht man das erste Mal aufs Karousel und freut sich ganz doll das man das nun auch machen kann (natürlich war MIR schwindelig). Ach ja, ich bin jetzt kaputter als letztes Jahr um diese Zeit….

  10. Erstes Weihnachten als Mama mit Zwillingen-DITO
    Diesen Text könnte ich geschrieben haben. Allerdings bin ich im Gegensatz zu dir doch oft ziiiiiemlich fertig :-/ Schöner Beitrag!!!

  11. hört sich an wie bei mir
    auch ich habe dieses Jahr meine erste Weihnachtszeit mi Baby. Plätzchen hat die Oma gebacken, den Weihnachtsmarkt besuche ich nur an Wochentagen vor 13 Uhr aber es war noch nie so schön. Und wie ich mich auf die kommenden Jahr freue, wenn mein Kleiner dann gar nicht abwarten kann bis das Christkind kommt.

  12. Schöner Text!
    Schöner Text! Wie sehr sich dann doch die Perspektiven verändern (á la „über Mütter mit Kinderwägen auf dem Weihnachtsmarkt lästern“) Hab ich ja früher auch gemacht 😉
    Liebe Grüße
    Ulrike

    Mein Blog: http://oneyearofsunday.de

  13. hihi
    ..wie sich das Leben ändert. Aber zum Positiven. Jeder Lebensabschnitt bringt neue Herausforderungen mit sich- man muss sich den Dingen nur annehmen. So eine tolle, intensive erste Zeit mit dem ersten (und zweiten) Kind erfährt man nur einmal! Schöner Gastbeitrag. glg