Warum nicht alle Mädchen, die mit Barbies spielen, essgestörte Tussis werden!

Hey Lisa, schönen guten Tag!

Hast Du schon das Neueste aus Berlin gehört! Nein? Ich erzähl’s Dir! Im Mai macht am Alexanderplatz das Barbie-Traumhaus auf. Eine Welt in Pink voller Klischees aus Schminken, Schöner Wohnen und Frisieren. Ein wahr gewordener Mädchentraum sagen die anderen.

Sogar eine Occupy-Barbie-Bewegung aus linken und feministischen Aktivisten hat sich formiert, die finden, dass das Frauenbild, das Barbie vermittelt, falsche Schönheitsideale setzt, die Mädels dumm hält und sogar zum Diäten und schlimmstenfalls einer Essstörung bringen kann.

Ja, das sind natürlich wichtige schwere Argumente, die dafür sprechen, das Barbie-Haus zu boykottieren.

Doch jetzt kommt Caros langes AAAAABER.
Ich habe mal versucht, darüber nachzudenken und alle Seiten zu beleuchten.
Und vor allem die einer Achtjährigen, wie ich sie einmal war.

Hier ist sie also: Caro mit acht Jahren. Ich lebte in Bonn und hatte, glaube ich, zwei Barbies, einen Ken, das Traumschiff mit Cocktailmixer und das Pferd. Und jetzt stelle ich mir mal vor, meine Mutter wäre eines Tages zu mir und meiner Schwester ins Zimmer gekommen und hätte uns erklärt, dass Barbie sexistisch sei. Also, mit anderen Worten, aber so vom Sinn her…

Ich hätte sie wahrscheinlich angeschaut, als würde sie gerade den Verstand verlieren. Ich erinnere mich, wie ich als Achtjährige über Barbie gedacht habe: Barbie war eine Figur, wie meine Plüschtiere, wie meine anderen Puppen. Warum hätte ich aussehen wollen wie eine Puppe. Das hätte für mich damals null Sinn gemacht. 
Was ich damit sagen will: Ich konnte als Achtjährige und auch schon als Siebenjährige durchaus differenzieren, dass Barbie eine arme Wurst ist, die abends in der Spielkiste schläft und nichts mit dem echten Leben zu tun hat. 
 
Und sie mir wegzunehmen oder einem Mädchen zu verbieten mit ihr zu spielen, enthält für mich eher die Message: Du bist zu doof und undifferenziert selbst zu entscheiden, ob Du pink magst oder nicht! 
 
Dürfen Eltern das? Spielzeug verbieten oder erlauben? Ich finde: Nein!
 
Und deshalb wird mein einjähriger Sohn, der seine Babypuppe jetzt schon über alles liebt, definitiv mit Barbies spielen dürfen!

5 comments

  1. barbis
    Ich finde Barbis bescheuert, so blond und doof,sorry. Als Kind war ich natürlich auch scharf auf die Dinger, ich erhielt meine 1. mit 12 in Westberlin(Ostkind) und erlebte daraufhin nochmal einen Puppenflash.Es hat schon Spaß gemacht die Puppen aufzubrezeln und mit Ken rummachen zu lassen. Trotzdem betrachte ich das Spiel meiner Töchter argwöhnisch, wenn sie ein Date mit Ken simulieren oder nachspielen, dass sich Ken nicht entscheiden kann zwischen den ganzen aufgedonnerten Tussen und die Barbis dann noch vortanzen müssen, damit Ken sich besser entscheiden kann. Ich find es einfach ätzend aber trotzdem hab ich meinen beiden Mädels die Barbis nicht verwährt, es ließ sich auch garnicht vermeiden. Meine Hoffnung ist, dass sie diesen Glitzerkram jetzt ausleben und später davon geheilt sind. So war es bei mir jedenfalls auch. Nach der Barbiphase mit 12 wollt ich dann unbedingt eine verruchte Punkerin sein.

  2. Genau!
    Genau so sehe ich das auch! Ich hatte als Kind jede Menge Babies und Barbiepferde mit denen meine Schwestern und ich fast täglich Reiterhof gespielt haben. Barbies waren für uns einfach Puppen. Zudem hatten sie eine echt praktische Grösse: nicht so klein wie Playmobil und doch kleiner als die normalen Puppen. Ausserdem konnte man die Barbies an ihren langen beinen super halten!
    Dass man selbst so aussehen wollte wie Barbie- Niemals! Allerhöchstens wollte ich Reitlehrerin werden 🙂

  3. Yes!
    So sehe ich das auch! Ehrlich gesagt, habe ich seeehr dämlich geguckt, als in meiner Mütterclique die Barbie-Diskussion aufkam und sich alle einig waren: auf keinen Fall dürfen unsere Mädels mit Barbie spielen (meine damals 3 Jährige durfte mit meiner alten Barbie bereits spielen und hatte von meiner besten Freundin sogar schon eine geschenkt bekommen…). Ich hab’s einfach nicht verstanden. Und es ist wie Du sagst, Caro: es sind Puppen!!! Die Erwachsenen sind die Bekloppten, die dann irgendwann wie eine Puppe aussehen wollen und vermutlich liegt das NICHT daran, dass sie früher mit Barbies gespielt haben… aber es ist wie mit vielem – Kinder nehmen die Dinge anders wahr, so zum Beispiel auch Märchen, Geschichten, Zeichentrickfilme usw. und das ist auch gut so. Ich kann „Bambi“ als Erwachsene deutlich schlechter ertragen, als damit in der Kindheit ;-)…

  4. Jo
    So ist es. Ich durfte zum Glück mit Barbies spielen und dabei fand ich anfangs die Kleider wichtig. Später war sie gut zu Aufklärungszwecken. Ich habe meiner Schwester mit Ken s und Barbies Hilfe gezeigt, wo die Babies herkommen 🙂

  5. Danke
    Danke, Caro! Unsere Kinder sind schlauer als wir denken und ehrlich gesagt, ich habe ein Barbie-Trauma, weil meine Eltern nämlich zu denen gehörten, die ein riesiges Tamtam um Ken und Barbie machte und den beiden Hausverbot erteilten. Dabei fand ich den Glitzer nur toll und ansonsten waren die mir egal. Und ich habe überhaupt nie daran gedacht, dass die mehr als eine Puppe sind, die die Beine verbiegen kann.